Swisslink
L99: LIMIT BREAKER
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Schade, ich hatte gehofft, du hättest argumentativ mehr drauf, als ständig auf Vokabular wie "bescheuert" und "Brainfart" zurückzugreifen oder andere als planlos zu bezeichnen.
SoT einen Progress fernab der üblichen Charakterprogression abzusprechen, ist nachweislich falsch. Du könntest genauso hartnäckig behaupten, der Himmel sei lila, es wird trotzdem nicht wahrer. SoT bietet fünf Ränge, die du bis Level 50 aufgelevelt kannst, plus einen Legendenrang, den man bis Level 10 aufleveln kann. Dazu gibt es mehrere Hundert (!) Erfolge, auch Belobigungen genannt, die freigespielt werden können. Es gibt dutzende neue Aufgaben und ca. alle sechs Wochen wechselnde Events. Es gibt hunderte Skins für Kleidung, Hüte, Waffen und Haustiere. Es gibt zwei Kampagnen und Gebiete, die erst bereist werden können, wenn man einen gewissen Progress hinter sich hat. Es gibt den Arena-Modus, der sich zu 100% auf PvP konzentriert. Der kompetetive Charakter ist natürlich weniger stark ausgeprägt als in z.B. Overwatch. Logisch: Overwatch und Rocket League bieten keine Kampagnen und ein Match dauert maximal 20-30 Min, während SoT im Abenteuermodus mehrere Stunden dauern kann.
Und jetzt erzähle mir noch einmal, dass SoT keINe PrOgreSsIon biEteT.
Und zu deinem letzten Absatz: SoT spielen im zweiten Jahr mehr Leute als im ersten. Wie passt das zu deiner Argumentation?
1. Der Vergleich zwischen einem kompetitiven MP-Game und einem Game wie Sea of Thieves hinkt nun mal ganz gewaltig, wenn es um Progression geht. Wer den Vergleich überhaupt erst zieht, ist nun mal völlig planlos und das sollte man auch so formulieren dürfen. Zu dem Vergleich gibt es sonst nichts mehr zu sagen. Ein enorm hohes Skillcap hat ganz automatisch eine Progression im Game, ob du das wahrhaben willst oder nicht. Und im Ranking/MMR/ELO aufzusteigen ist sogar eine faktische und klar messbare Form von Progression.
2. Deine Argumentation bzgl. Sea of Thieves erinnert schwer an die Verteidigungsversuche von Guild Wars II. Das Game hatte exakt die gleichen Probleme wie Sea of Thieves (wenn auch natürlich bei bedeutend mehr und abwechslungsreicherem Content, weshalb das Game nicht ganz so schnell gestorben ist). PvE Progression gab es bis man Level 50 war, alles danach war nur kosmetischer Natur. Es gab theoretisch einen PvP-Modus, der aber im Vergleich zum Vorgänger ziemlich misslungen war. Das Game wird auch heute noch von einigen Leuten gespielt, aber wirklich Erfolg hat es trotzdem nicht. Und es hätte das Potenzial gehabt, ein Hit zu werden, wurde aber durch dumme Entscheidungen von Seiten der Entwickler daran gehindert.
3. Das Problem bei all dem, was du aufzählst ist: ja, du kannst Level 50 erreichen. Die Missionen auf Level 50 sind aber exakt die gleichen wie vorher (oder zumindest minimale Abweichungen, weil man halt auf höherem Level aufwändigere Missionen hat, die sich einfach aus 2-3 Missionen auf tiefem Level zusammensetzen). Kurz und knapp zusammengefasst:
Spieler A: Er spielt heute 10h, spielt dann 1 Jahr nicht, spielt dann am 20. Dezember 2020 wieder 10h.
Spieler B: Er spielt heute 10h, im Verlauf des nächsten Jahres 500h und dann am 20. Dezember 2020 wieder 10h.
Am 20. Dezember 2020 machen beide exakt das gleiche. Das passiert bei World of WarCraft heute beispielsweise auch - und ist der Hauptgrund, warum World of WarCraft heute so in der Kritik steht bei vielen Spielern. Ein Game, das die Spieler langfristig fesseln will, muss dem Spieler das Gefühl geben, dass er vorankommt. Das macht World of WarCraft mit den ständigen Equip Resets (also: neuer Patch, altes Equip und alter Content fürn Arsch) nicht mehr wirklich (bzw. nur noch innerhalb der jeweiligen Patches) und das hat Sea of Thieves noch nie gemacht.
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