Komori
L19: Master
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DS ist das videospieligste Videospiel, welches ich in der jüngsten Vergangenheit spielen durfte. Bei einem Gameplay-Cutscene-Verhältnis von ca 70:30 ist auch mehr Spiel drin als einer wahrhaben will.Gleich vorweg: Ich habe DS nicht gespielt und es ist auch kein Spiel, was mich anhand der vorhandenen Infos irgendwie lockt... aber ich glaube, hätte Kojima mehr Spiel und weniger abgdrehten und wirren Ideensauertopf da verwurstelt, würden es wohl auch mehr Leute gut finden... und ich mag Cinematics auch gerne, aber das (gute) Spiel hinter den Sequenzen sollte schon noch da sein...
Im Zuge von DS kommt halt die alles entscheidende Gretchenfrage, was ein Videospiel ausmacht und wenn wir Meinungen ultrakonservativer Fanboys mal ausblenden, dann könnte daraus auch eine interessante Diskussion entstehen. Muss es Spaß machen oder kann das Medium mehr als das, eventuell ein Erlebnis liefern? Warum sollte es nicht all seine Möglichkeiten ausnutzen dürfen?
Vor allem würde mich auch interessieren, warum man einem "Walking Simulator", welches weitestgehend versucht auf Gewaltanwendung zu verzichten, im AAA Bereich das Existenzrecht abspricht? Ist die Gewaltanwendung oder Dauerbefeuerung durch Reize ein solch integraler Bestandteil des Videospielmediums, dass man nicht akzeptieren will, dass solch ein Spiel inmitten eines mit Schablonengameplay verseuchten und thematisch graubraun getönten Massenmarkts existiert?
Es wird seitens der Kritiker etwas als Mangel verkauft, was kein Mangel ist. Nämlich das Walking als grundlegendstes Element des Gameplays. Ich lese von niemanden wirklich wie die Mechaniken und Systeme des Walkings verbessert werden können, um die Spielerfahrung zu verbessern. Wenn ich Ego-Shooter nicht mag, dann kritisiere ich auch nicht, dass man in Ego-Shooter Schießen muss, sondern lasse die Finger davon. Dafür sollte man von denjenigen, die Ego-Shooter tatsächlich spielen, erwarten können, dass sie etwa das Waffengefühl, die Auswahl der Waffen, Stärke, usw. und die sonstigen Mechaniken beurteilen können und Verbesserungsbedarf aufzeigen. Momentan sehe ich bei DS aber das genaue Gegenteil: Es wird teilweise von Leuten kritisiert, die von Natur aus mit dem Spiel sowieso nichts anfangen können und gleichzeitig kommt deshalb keine anständige Kritik darüber zustande, welche Gameplayelemente nun Sinn machen oder nicht und es wird nicht aufgezeigt, welche Verbesserungen man im Rahmen des Genres (falls es sowas für DS überhaupt gibt) machen könnte.
Es wird die Gameplayprämisse in Frage gestellt, aber diese Kritik will ich gar nicht lesen, weil es keinen Sinn macht. Ich stelle auch nicht die Prämisse von Racing-Simulationen, RPGs oder Sportspielen in Frage. DS hat den Nachteil, dass es in der Hinsicht ein Ü-Ei war, aber das ist nicht etwas, was ich dem Spiel direkt ankreiden würde oder gar Einfluss auf eine Wertung haben sollte.
Um auf deinen Post zurückzukommen: Hinter DS gibt es ein Spiel und manche mögen es, einige mal mehr, andere mal weniger. Dann gibt es noch eine weitere Gruppe, die das Basisgameplay grundsätzlich ablehnt und wenn du meinst zu dieser Gruppe zu gehören, dann kauf es bitte nicht oder warte auf eine Preissenkung.