Ich sehe das etwas anders. Wenn ein Videospiel als Spiel versagt, dann ist es einfach schlecht, auch wenn es eine ausufernde und gute Geschichte bieten mag und Wertungen die das abstrafen, sind da im Recht. Ich meine, die Grundprämisse steckt schließlich im Wort selber drin: Video
spiel.
Und dass Kojima es versteht Storytelling und Gameplay miteinander zu verbinden, hat er ja mit Metal Gear Solid bewiesen. Ich erinnere hier mal direkt an den Anfang, wo man mit einer klaren Mission nach Shadow Moses Island geschickt: befreie die
Prinzessindie Geiseln... und dann sterben sie dir in den Händen weg und das Objective ändert sich (wird der Post jetzt eigentlich nachträglich zensiert, weil ich einen 25 Jahre alten Spoiler erwähnt habe, den sowieso
jeder hier kennt?). Da konnten die wirklich ungewöhnlich langen Cutscenes vom Gameplay getragen werden. Die Schleichpassagen haben Spaß gemacht, es gab viele Gadgets und Waffen und zahlreiche Konventionen wurden durchbrochen, wie die vierte Wand bei Psycho Mantis.
Bei Death Stranding auf der anderen Hand: in den meisten "professionellen" Reviews und Usereindrücken die nicht lediglich aus Kojima-Schwanzlutschen bestehen, lese ich dass das Gameplay wirklich dürftig ist und selber keinen Spaß macht und man das Spiel nur dafür anrührt, um die nächste Cutscene zu sehen. Damit versagt es in der Kerndisziplin unseres Mediums.