Deine ganze Replik lässt sich einer falschen Prämisse zuordnen: Du setzt in unzulässiger Weise grundsätzliche Einigkeit bei der Auswahl und Gewichtung von Qualitätskriterien voraus. Dann kann natürlich jemand der sich besser auskennt auch aus Sicht aller anderen kompetenter beurteilen. Bei Spielen besteht diese Einigkeit aber nicht. Bsp) Jemand der nicht auf realitätsnahe Simulation steht, geht realistisches Lenkverhalten schlicht am Poppes vorbei. Macht seine Bewertung aber kein Deut subjektiver, er legt bei seiner Bewertung nur andere Qualitätsmerkmale und Gewichtungen zu Grunde als der Sim-Fan.
Und nochmal, es gibt keine objektiven Qualitätsmerkmale. Es gibt lediglich Qualitätsmerkmale, deren Ausprägung objektiv bestimmbar sind. Die Entscheidung welche Merkmale überhaupt Qualitätsmerkmale sein sollen und wie sie zu gewichten sind, ist dabei jedoch stets subjektiv.
Gewichtung und Bezugspunkte von Qualiätätsmerkmalen mögen durchaus subjektiv zu setzen sein, als einheitlicher Messpunkt haben sie trotzdem einen objektiven Ansatz und Relevanz. Und im Regelfall erfolgen diese Punkte nicht aufgrund völliger Willkür, sondern Wissen und Erfahrung. Das betrifft sowohl Spiele als auch echtes Leben.
Wer diese Punkte nicht erfassen kann wertet dann natürlich anders, im Regelfall schlechter (subjektiver) als jemand der diese Messgrößen einfliessen lassen kann.
Als Folge würden z.B. beim Test des realistischten und besten Flugsimulators der Welt der Profi z.B. zwischen 85% und 95% werten, je nachdem wie gut (realistisch) das Flugverhalten umgesetzt wurde und der Laie wertet dann auf 20% ab weil zwar die Grafik schön ist, er aber auch nach dem 30sten Versuch das Flugzeug stets im Meer am Ende der Rollbahn versenkt hat. Fliegen ist bei dem Flugsimulator seiner Ansicht nach also nicht möglich.
Weil deiner Logik nach aber Realismus subjektive Willkür bedeutet sind beide Wertungen gleichwertig und der Titel taugt einfach nichts als realitsischer Flugsimulator.
Und in der Praxis stürzen wegen solcher Theorien Flugzeuge ab weil die gesetzten messgrößen aufgrund der Erfahrungen und Kenntnisse der Ingenieure und Testpiloten eh nur subjektiv sind, sich aber objektiv Kosten sparen lassen, wenn man die falschen Triebwerke unter die Flüge pappt.
Oder in kurz, auch wenn der Tests von Profis und Laien beide einen gewissen subjektiven Charakter haben, ist die Beurteiling des Profis trotzdem im Regelfall hochwertiger.