Objektivität ist die neutrale Bewertung einer Sache.
Nein, eben nicht zwingend.
reset hat dazu neulich das schöne Beispiel gebracht: Stelle dir vor, zwei Parteien streiten sich, und wollen eine dritte Meinung dazu hören, die das Ganze scheinbar objektiv bewertet, z.B. ein Mediator oder Anwalt, oder jemand, der einfach den Streit schlichten soll.
Die Meinung dieser dritten Instanz ist immer noch SUBJEKTIV, nur eben weniger subjektiv als jene der beiden Parteien (solange sie wirklich keine der beiden Parteien ggü. der anderen bevorzugt).
In diesem Fall ist diese dritte Meinung NEUTRAL. Aber noch lange nicht OBJEKTIV. Denn eine 4. hinzugezogene Person kann den Streitfall wieder anders bewerten. Es kommen immer subjektive Anteile hinzu.
Und so verhält es sich eben auch bei der BEURTEILUNG einer Erfahrung. Medienkonsum ist eine private Erfahrung, und wenn ich diese Erfahrung in eine Zahl pressen will, dann ist das nur mein privater Umgang mit meinem eigenen Wertesystem, Spiel x mit Spiel y in Beziehung zu setzen und das Ganze prozentual irgendwie zu bemessen.
Selbstverständlich hat das alles trotzdem nichts mit Objektivität zu tun, auch dann nicht, wenn wir dieses mehrfache subjektive In Beziehung-setzen miteinander verrechnen (eh schon problematisch) und dann irgendwie mitteln wollen.
Objektivität ist tatsächlich nur dann gegeben, wenn der Sachverhalt, um den es geht, tatsächlich so und so "ist", also de facto mit einer Tatsachenbeschreibung zu erfassen ist. Das kann juristisch, philosophisch, naturwissenschaftlich oft der Fall sein - aber mit Sicherheit nicht bei der Bewertung von Kunstgegenständen.