Vor 5 Jahren war ja auch alles anders :v:
KA wie es in Wien vor 20 Jahren war, aber Großstädte funktionieren allgemein anders.
Bei mir am Land war vor 20 Jahren aber alles anders....das ist nicht zu übersehen. In jeder Ortschaft in er ich als Kind regelmäßig war, waren sobald es warm war Nachmittags die Sportplätze besetzt und in den Ferien haben sich mehrere Gruppen um die Tore gestritten. Du musstest dich mit niemanden verabreden bei mir im Ort im Sommer...mit dem Rad zum Sportplatz oder Spielplatz und es war immer jemand dort. Heute ist niemand dort wenn nicht gerade Fußballtraining ist. Kein Mensch.
Im Winter Bob fahren an den besten Hügeln im Dorf? Schanzen bauen und mit alpinen Ski "Skispringen"? Wir haben damals auf den 1. Schnee eifrig gewartet. Heute macht das keine Sau...ich glaube den Schlitten und Bob wünschen sich die Kinder heute für den Skiurlaub mit den Eltern...nicht mehr für die Hänge in der Nachbarschaft.
Mein Cousin und ich waren nur 10 Monate auseinander und im Alter von 6 und 5 durften wir uns innerhalb von einem Radius auch mit dem Rad und Inlineskates frei bewegen (Quasi von Brücke zu Brücke) und das haben wir auch ausgenutzt. Meine kleine Cousine wird im April 6 Jahre alt...die war alleine noch nirgends in ihrem ganzen Leben - in einem Dorf mit 1700 Einwohnern wohlgemerkt. Dafür bedient sie Smartphones und Tablets besser als ich damals den SNES und hat unglaublich tolle Spielzeuge die Fantasie und vor allem Intelligenz der Kinder fördert. Tolle Sachen, aber irgendwann ist dann imo auch einmal gut. Sie ist besser auf die Schule vorbereitet als ich es je hätte sein können damals und ihr Wortschatz war mit 4 wahrscheinlich auf dem Niveau, das ich mit 6 hatte, aber trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass ihr bei all den Möglichkeiten, die sie heute hat und bei all den gut gemeinten Dingen, die man ihr vor die Füße wirft und die ihr auch in vielen Dingen helfen, dass sie Dinge verpasst, die zu den schönsten Erinnerungen meiner Kindheit gehören. Der Unterschied zwischen dem Stadt- und Landleben fühlte sich für mich in meiner Jugend riesig an. Heute sehe ich meine kleine Cousinen und denke mir: Da ist der Unterschied nicht mehr so groß. Schade.
Ich verstehe jetzt zumindest auch meinen Pa und Opa, die gerne mit ihren Geschichten die "früher war alles besser" - Nummer fuhren. Es war eben alles anders. Ich dachte früher, dass der technische Fortschritt und die Möglichkeiten fast nur Vorteile gerade für Kinder bietet...aber heute sehe ich das anders. Jede Generation hat eben seine Eigenheiten mit Vor- und Nachteilen. Ich ging vielleicht dumm wie Stroh zum 1. Mal in die Schule, aber auch mit einem Grinser und mit weniger Versagensangst :v:
Oder um die Kurve aus dem OT raus doch noch zu bekommen:
Kartonroboter mit Labo? Brauchte ich gar nicht. Ich ging alleine in den Wald auf mein "tolles" Baumhaus (5 Bretter auf einem Ast - das dort eigentlich nicht hätte sein dürfe, weils nicht der eigene Wald, aber wer hat früher gefragt?) stellte mir vor, dass der Baumstamm Zordon ist und mit mir spricht, nahm ein Ästlein in den Mund, summte während ich so tat als würde ich den Dragonzord rufen und sprang brüllend vom Baumhaus runter und ging mit 17 blauen Flecken wieder heim.
Bei Labo schneidet sich maximal Papa in den Karton während der kleine Bub ins Smartphone schreiend fragt ob das Ding nun endlich fertig ist :v:
....kaum ernst gemeinter Rant Ende
edit:
passend dazu von einem meiner Lieblinge. Aktueller denn je und lustig wie immer.