Laut einer Untersuchung, die der Game-Verband veröffentlicht hat, kommen PC oder Notebook als Gaming-Plattform gegenüber dem Smartphone immer mehr ins Hintertreffen. Grund für Krisenstimmung bei Herstellern und Verkäufern von Gaming-Hardware?
Bisher waren Gaming-PCs und Notebooks die einzigen PC-Kategorien, die bei privaten Endkonsumenten noch ein Wachstum verzeichnen konnten. Allerdings hat der Verkauf dieser Rechner laut GfK-Zahlen bereits in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrs geschwächelt, im Gegensatz zum weltweiten Trend. Der Verkauf von Gaming-Notebooks hat laut den Marktforschern im ersten Halbjahr 2018 noch um acht Prozent zugelegt, der bei Gaming-Desktops sei um sechs Prozent gesunken. Laut einer Meldung des Game-Verbands, die ebenfalls auf GfK-Zahlen basiert, haben PC und Notebook im vergangenen Jahr als Gaming-Plattform gehörig an Boden verloren, während das
Smartphone zugelegt habe. Die Anzahl der PC-Spielerinnen und -Spieler in Deutschland ging 2018 um 3,9 Millionen auf noch 13,4 Millionen zurück. Die Anzahl der Spielerinnen und -Spielern auf Konsolen wie der Sony Playstation, der
Microsoft Xbox oder der Nintendo Switch hat prozentual am stärksten zugenommen, während das
Tablet als kleinste Plattform weiter an Bedeutung verloren hat, allerdings nicht in dem Ausmaß wie der PC. Laut Game-Verband spielen über 34 Millionen Deutsche Computer- und Videospiele.
Das Umsatzplus beim Gaming-Gesamtmarkt, in den
Hardware,
Software und Abos einfließen, geht größtenteils auf das Konto von In-Game-Käufen, während der Hardware-Umsatz rückläufig war. Insgesamt ist das Thema aber komplexer. Denn zu den Hardwareverkäufen zählen auch die von Konsolen, deren Nachfrage in Erwartung der nächsten Konsolengeneration spürbar nachgelassen hat. Und der weltweite Rückgang beim Verkauf von Grafikkarten rührt eher vom Ende des Mining-Booms her, als von einer nachlassenden Nachfrage bei PC-Gamern.
Die Branchenbeobachter von Mediabiz gehen davon aus, dass viele Casual-Gamer ihren alternden PCs den Rücken gekehrt haben und nun die Zeit beim Smartphone-Daddeln verbringen und nicht mehr mit
Facebook- und Browsergames. Diese Annahme wird von Zahlen des auf Gaming und eSports spezialisierten Marktforschungsinstituts Newzoo gestützt, das für 2018 weltweit für den PC als Gaming-Plattform einen Rückgang bei Browsergames um 13 Prozent ermittelt hat, während der Absatz von als Box oder als Download verkauften Spielen um 6,6 Prozent zugelegt habe.