Das Problem der Diskussion hier ist, dass in Bezug auf den PC bestimmte Argumente einfach falsch wiedergegeben werden, weil bei Konsolen und PC mit unterschiedlichen Massstäben gemessen wird. Es werden Argumente für die Konsolen genannt, die z.B. nur stimmen, wenn man andere Anforderungen an den PC stellt.
1. Games laufen auf den Konsolen immer ohne Probleme, auf dem PC nicht.
Beide diese Punkte stimmen und will ich auch gar nicht abstreiten. Bei den Konsolen gibt es keine Kompatibilitätsprobleme, beim PC schon. Das wäre aber nur ein Argument für die Konsolen, wenn die PC-Versionen von Games, die ich auch auf der PS4/XBox One spielen könnte, Kompatibilitätsprobleme haben, was nicht wirklich der Fall ist. Die Games, bei denen auf dem PC Kompatibilitätsprobleme auftreten, sind in aller Regel ältere Games. Wer diese Games versucht auf einer aktuellen Konsole zu spielen, wird - weil es nun mal keine Abwärtskompatibilität gibt - deutlich mehr Probleme haben als auf dem PC. Hier also einen Vorteil für die Konsolen abzuleiten, setzt voraus, dass man die Plattformen an völlig unterschiedlichen Massstäben misst und sich einredet, dass "gar nicht existierende Abwärtskompatibilität" besser ist als eine "nicht immer einwandfrei funktionierende Abwärtskompatibilität".
2. Zubehör funktioniert auf den Konsolen immer ohne Probleme, auf dem PC nicht
Wieder eine faktisch richtige Aussage. Wieder die selbe Problematik wie zuvor. Natürlich gibt es bei den Konsolen keine Kompatibilitätsprobleme für Zubehör. Gibt es beim PC, je nach Eingabegerät, das man verwendet. Mit den Standard-Produkten wie z.B. dem XBox 360/One Controller gibt es diese aber nicht. Wer jedoch versucht, mit einem XBox 360/One Gamepad auf der PS4 zu spielen wird deutlich mehr Probleme haben, als jemand, der versucht ein PS4 Gamepad für PC-Games zu verwenden, weil das nun mal überhaupt nicht funktioniert. Wiederum gilt also, dass man zwei völlig unterschiedliche Massstäbe ansetzen muss, um hier einen Vorteil für die Konsolen abzuleiten.
3. Ein High-End PC ist deutlich teurer als eine aktuelle Konsole
Wieder absolut keine Frage, dass die Aussage korrekt ist. Aber auch hier gilt, dass das nur stimmt, wenn man einen Aspekt völlig isoliert betrachtet und andere Ansprüche an den PC hat, als an die Konsolen. Ja, ein High-End PC kostet eine Menge Geld. Gerade in einer Zeit, in der Upgrade-Konsolen existieren, sind die Kosten für eine "High-End Konsole" zudem auch nicht mehr wirklich tief. Hier wird dann gerne argumentiert, dass man ja die Upgrade-Konsolen nicht kaufen muss. Gleichzeitig wird aber behauptet, dass man den PC ständig upgraden muss, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Die beiden Aussagen widersprechen sich natürlich. Wer heute zu jedem Zeitpunkt die stärkste Konsole einer bestimmten Marke zuhause haben will, nimmt heute pro Generation mindestens 800€ pro Generation an Anschaffungskosten auf sich. Muss man natürlich nicht tun, muss man aber auf auf dem PC nicht, wenn man nicht immer die stärkste Hardware zuhause haben muss. Man kann die Kosten auf sich nehmen.
Auch ist es natürlich unsinnig, die Anschaffungskosten völlig isoliert zu betrachten. Hätte ich in der Zeit der aktuellen Generation (4.5 Jahre) auf den Konsolen gespielt, hätte ich:
- 400€ für die PS4 bezahlt
- 400€ für die PS4Pro bezahlt
- 270€ für Onlinegaming bezahlt
Wer diese Kosten vor 4.5 Jahren auf sich genommen hat um einen PC zusammenzustellen, wird heute nicht wirklich eine schwächere Hardware als die PS4Pro haben. Und das sind bekanntlich nur die Fixkosten. Ich habe wohl in den vergangenen 5 Jahren um die 1000€ ausgegeben für mein PC-Gaming Hobby, habe in jedem Monat ein Onlinegame gespielt und lag damit schon nur von den Fixkosten her unter den Kosten, die man für eine Konsole aufbringen muss.