Da schlägt wohl der Nachteil durch, dass Nintendo ein reines Spieleunternehmen ist und ihre Konsolen nicht als Synergieprodukte sieht, um andere Dienstleistungen durchzudrücken. Das und die klassisch japanische Art der Führung und Umsetzung.
Es ist in der Zeit zweischneidig. Würde Nintendo jeden Trend ungefragt anspringen (sprich: handeln), hätten wir Online-Gebühren, gefühlt 30 Remaster/Remakes/Collections bisher sowie Season-Passes für all ihre Spiele und eine immense Anzahl an Patches für jedes Projekt. Dadurch aber, dass sie sich Zeit lassen und jeden Stein dreimal umdrehen, können sie die bisherigen Trends nach und nach integrieren und bei jedem Element entscheiden, ob es reinkommen soll oder nicht.
Bei der WiiU haben sie sich scheinbar verkalkuliert, aber selbst ein solcher Flop lässt sich verkraften, wenn man sich die Geschäftszahlen anschaut. Ich denke schon, dass sie aus gemachten Fehlern lernen und ihre nächsten Hardwareprojekte stärker an den Standards und Trends ausrichten, die jetzt und in naher Zukunft wichtig sein werden. Es gibt schon manche Dinge, die von selbst eine klasse Idee sind (MiiVerse) und Elemente, die zukunftsträchtig (NFC) bleiben. Sie machen sich schon ihre Gedanken, aber in diesem Fall kann es gut sein, dass sie den falschen Mix gewählt haben (Frankenpad).
Ich denke schon, dass sie die Situation mittelfristig aussitzen werden, anstatt direkt eine neue Hardware anzukündigen. Wenn eine neue Hardware kommt (also NX?), dann ist es vermutlich sowas wie ein "Drittes Standbein" (vgl. DS zu GBA), das zusätzlich laufen wird. Wobei man bei DS zu GBA gesehen hat, dass das dritte Standbein manchmal Teile der anderen Säulen komplett ersetzen kann.
Nintendo ist allerdings unberechenbar. Auf Phasen voller toller Ideen können Phasen der Verrücktheiten folgen, aber aus jeder Zeit ziehen sie ihre Lehren. Das ist eine der Stärken, die sie noch haben.