Welche möglichen Kandidaten für die Reps kennst du überhaupt? Verstehe dein Argument, aber selbst wir als Gegenseite (also ich nehme mich da raus, weil ich schon tiefer in der Materie bin als....naja wohl jeder hier) kennt man die Reps Abseits von Trump aktuell gar nicht.
Und du darfst als wohl (nehme ich mal an) linker Mensch auch nicht vergessen, dass Trump durch sein Absorbieren der Reps etwas geschafft hat, dass das Republikanische Establishment rund um Romney und Co. nicht geschafft hat. Nämlich den einen Flügel zerstören, der schlimmer war als Trump: Tea Party. Die Reps sind mit oder ohne Trump in 4 Jahren in einer tiefen Selbstfindungskrise. Wenn Trump verliert nochmal 4 Jahre früher.
Sehe ich nicht so, Trump hat die Tea Party nicht zerstört, er hat sie transformiert und in MAGA integriert. Trump war ja schon zu Obama Zeiten Haupttreiber der Birther Conspiracy und die ganzen "RINO" und "Deep State" Talking Points, genauso wie der Kulturkampf und der grosse Einfluss der konservativen Evangelisten macht MAGA imho zu einer konsequenten Weiterführung der Tea Party.
Das ausser Trump niemand das Profil für einen möglichen Präsidentschaftskandidaten hat, liegt halt auch daran wie Trump die Republikaner ummodeliert hat. Trump kontrolliert eine Mehrheit der republikanischen Wählerschaft und erwartet absolute Loyalität, wer nicht loyal ist wird sofort gecancelt und übersteht kein Primary mehr. Dies führte dazu, dass sich die republikanischen Politiker zwangsläufig entweder zu absoluten Speichelleckern entwickeln, wie z.B. Elise Stefank oder Lindsey Graham oder sich (zumindest momentan) komplett aus der Partei zurückziehen, wie z.B. Adam Kinzinger, Liz Cheney u.s.w.. Die selbe Dynamik führte auch dazu dass inzwischen sachpolitisch absolut unfähige, aber Trumpverehrende Vollidioten wie Jim Jordan, James Comer, MTG, Boebert und co inzwischen führende Rollen im Repräsentantenhaus übernehmen und wichtige Commities anführen. Mit wenig anderen Zielen als Trump politisch und rechtlich zu helfen und ansonsten jede mögliche Aktion der Demokraten zu boykottieren.
Sah man ja auch in den republikanischen Primaries, seine Herausforderer bestanden eigentlich nur aus Trumpanbetern, Haley die jetzt auch eingeknickt ist und in wieder supportet und Chris Christie welcher aufs übelste gecancelt wurde weil er Trump für seine Verbrechen angriff. Trump gewann das primay locker ohne auch nur irgendwann an einer Debatte teilzunehmen.
Ich denke auch, sobald Trump mal nicht mehr da ist, wird diese auf komplett auf ihn ausgerichtete Politik in sich zusammenbrechen und die Partei wird sich neu (er)finden müssen. Ich habe aber kein Vertrauen dass sie dies auch bei einer Niederlage Trumps zu stande bringen, sie hätten 2021 die Möglichkeit gehabt sich von Trump zu trennen, es aber nicht zu Stande gebracht.
Faszinierend auch wie die eigene Meinung sich wirklich dreht. Ich habe 2008 Hillary Clinton ganz hart gehated (also gar nicht so hart, aber ich war halt Moderator auf studivz von der Obama-Gruppe und die demokratische Gruppe war ein Schlachtfeld...Obama und Hillary-Fans haben sich mehr gehasst in DACH als Nin und Sony-Fans im Japan-VKZ-Thread).....und heute denke ich nur, dass sie absolut der erste weibliche Präsident der USA hätte sein sollen. Ich will natürlich, dass Harris gewinnt, aber Clinton wäre eine bessere Präsidentin gewesen und ich weiß natürlich wie kontrovers Michelle Obama mittlerweile aufgenommen wird, aber auch sie wäre imo eine bessere Präsidentin.
Aber gut...es ist eh nur noch eine "Trump verhindern" - Wahl.
Hillary Clinton wäre 2016 sachpolitisch ganz klar die bessere Kandidatin gewesen, jedoch war diese dank Trump nie Gegenstand des Wahlkampfs. Auch damals war es die typische alte Leier mit den Migrant Caravans und der angeblich ach so schlechten Wirtschaft unter Obama, gewürzt mit etwas "Lock her Up" und "Drain the Swamp". Sein Sieg war damals ja auch denkbar knapp ein paar 1000 Stimmen über mehrere Staaten hinweg... So knapp, das ich durchaus vermute dass ohne Comeys Aussage das die Ermittlungen bezüglich der E-Mails von Clinton wieder aufgenommen wurden und Tumps erfolgreiches Vertuschen der Stormy Daniels Affäre die Wahl anders ausgegangen wäre.
Bezüglich Harris als Kandidatin finde ich sie ist durchaus eine gute Wahl und nach Bidens Verzicht auch die logische und legitime Nachfolgerin. Das es auf demokratischer Seite durchaus viele mögliche und auch sehr gute Kandidaten gibt stimmt doch auch positiv für die Zukunft.
Und bezüglich "nur Trump verhindern", finde ich genau da liegt ein Haupt Unterschied seit dem Wechsel von Biden zu Harris. Mit ihr kommt neuer Wind, ein Generationswechsel und Hoffnung in die Zukunft zurück, dass kann sie bisher erfolgreich verkaufen und genau desshalb sind die Demokraten auch wieder motiviert und mobilisiert.
Für jene welche Harris noch nicht wirklich kennen und sich ein Bild von ihr machen wollen, kann ich ihre Rede am DNC empfehlen: