Remember Me ist ein Spiel voller Brüche. Es gibt unheimlich stimmungsvolle Szenen, aber auch verdammt schwache Momente und langweilige Phasen. Da ist auf der einen Seite ein außergewöhnliches Artdesign, das wie ein futuristisches Stillleben mit leuchtenden Farben und vielen Kleinigkeiten hinsichtlich Figuren sowie Interieur in eine düstere Überwachungswelt lockt – sieht cool aus! Allerdings ist diese eine sterile und die Entwickler zwingen mich nicht nur in ein enges Levelkorsett, sondern führen mich an kurzer Geh-jetzt-da-hin-Leine hindurch. Man würde so gerne, aber man darf einfach nichts frei erkunden, sondern wird mit billigen Rätsel abgespeist. Die aktiven Spielelemente unterhalten auf solidem bis guten Niveau, aber nutzen sich auf Dauer ab: Die Arenakämpfe sind trotz taktischem Kombosystem zu eintönig, dem kurzweiligen Klettern mit Navisystem fehlt die Spannung und vor allem das im Ansatz kreativste Element, die Gedächtnismanipulation, wird viel zu selten genutzt! Dann gibt es dort Trial&Error-Routine statt Was-wäre-wenn-Neugier. Mal ist die Lokalisierung klasse, mal dilettantisch. Mal machen Bosskämpfe Laune, mal wirken sie plump. Obwohl Dotnot einen interessanten Hintergrund à la George Orwell inszeniert und Nilin als Charakter einige starke Monologe zeigt, sorgt dieses ständige Auf und Ab nach knapp acht Stunden eher für ein durchwachsenes als gutes Erlebnis.