Geht ja nicht darum, dass die Konsolen dann komplett abbrechen, sondern eher darum, dass es durchaus Kannibalisierungseffekte gibt und sich ein komplettes Fehlen von Exklusivtiteln natürlich nicht positiv auf Absatzzahlen auswirken wird (dass das überhaupt diskussionswürdig ist).
Nebenbei verkauft sich Diablo natürlich am PC auch am besten und Ubisoft war von der Sales-Performance der Konsolenversion von Division 2 enttäuscht, mit dem PC zufrieden.
Aber und das scheinen viele noch nicht zu verstehen, es geht am Ende nicht darum, dass dann eine Playstation 5 bei entsprechender Strategie nur noch 100 Mio. statt 120 Mio verkauft (Zahlen irrelevant...nur beispielhaft), sondern welche weiteren finanziellen Auswirkungen das hätte.
Dabei gilt es 3 wesentliche Punkte zu beachten:
- kein Plus am PC
- kein eigener Store am PC
- Kannibalisierungseffekte
Plus muss man nicht lange erklären. PSN hat aktuell 36 Mio aktive Plus Abos wenn ich mich nicht irre. Und nur aktive, es gibt natürlich weitere, die einfach nicht sätndig eine Plus-Sub haben. Das ist effektiv verlorenes Geld. Muss man nicht lange erklären denke ich.
Kein eigener Store am PC ist in mehrerer Hinsicht fatal. 1. Ist es nicht leicht einen eigenen Store zu etablieren, frage MS. 2. Seit Epic und Steam sich einem starken Konkurrenzdruck aussetzen, schon gar nicht zu den auf Konsolen gängigen Konditionen. Heißt was? Ein Playstationstore wird wohl nicht wie auf Konsole alle 3rds in den Store locken (fast komplett auszuschließen) und will er konkurrenzfähig sein, würde er von den gängigen 30% Cuts wohl Abstand nehmen müssen. Du bist einfach anderen Marktkräften ausgesetzt am PC-Markt als auf deiner Konsole über die du vollste Kontrolle hast und die bei entsprechendem Erfolg vom Markt kaum ignorierbar ist. Ein Verfolgen der MS-Strategie ohne eigenen Store erscheint ohnehin wie eine komplett idiotische Idee. Jedes Game, das du am PC verkaufst, bringt dir so effektiv weniger Geld als Spiele, die du auf der eigenen Konsole verkaufst, weil du Kohle abgibst. Da wirkt dann plötzlich selbst Retail wieder attraktiv. Damit auch die Dimensionen mal klar werden: Das PSN hatte schon 2018 einen Umsatz von über 12 Mrd.-. Der glorreiche Epicstore liegt aktuell bei was? Unter 700 Mio.- Und bekommt davon weniger als Sony mit dem PSN.
Die Kannibalisierungseffekte können riesig ausfallen. Warum? Bei den eigenen Games ist es noch am harmlosesten, aber selbst dort gilt: Nicht jeder Käufer der PC-Version ist automatisch ein neuer Käufer. Konsumenten, die sich jetzt eine PC-Version der MS-Titel kaufen, waren auch immer potentielle Käufer der Xbox-Version. Du wirst mehr verkaufen, aber wenn du auf 2 ähnlich großen Plattformen ein Game released, wirst du deswegen nicht doppelt so viele Spiele verkaufen. Und wie oben schon festgehalten ist ein PC-Käufer weniger attraktiv als ein Konsolen-Käufer, weil er dir weniger Geld einbringt.
Dramatischere Kannibalisierungseffekte gibt es wenn du dir dann das gesamte Ökosystem ansiehst. Siehe oben den Punkt PS+. Denke an die 3rd Cuts. Jeder verlorene Kunde bei der HW bedeutet weniger Einnahmen über 3rd Party-Software. Bei einer Attachrate von 10 Games (da ist die PS4 ein bisschen drüber wenn ich mich nicht irre) und einem angenommenen durchschnittlichen Preis von 35.- (nur beispielhaft) pro Game, wären das bei einem Abgang von 20 Mio Kunden im Schnitt ein Minus von über 2 Mrd. (kannst viele Gamepass-Abos verkaufen bist du das drin hast). Und das nur auf Games bezogen...kein DLC, keine UT-Packs, nichts.
Weiters könnte man annehmen, dass man gerade bei einer PC-Strategie gerne mal auch den Core-Gamer verliert, der ein Big Spender ist, wie wir hier alle...die Milchmädchenrechnung kann also dramatischer ausfallen in der Realität. Es geht also nicht darum, dass man dann gar keine PS5-Konsolen mehr verkauft (natürlich nicht), sondern eher darum ob man mit den Zugewinnen das ausgleichen kann, was man verliert. Ohne eigenen Store oder eigene Sub wie bei MS, sehe ich da genau 0 Chancen.
Ich hasse übrigens Dominik. Wolle ich nur mal rauslassen.