In den USA läuft die Annahme Islamhass zuletzt bei vielen Dingen als Überschrift in Diskussion der USA. Vor allem bei der These eines US-Kongressabgeordneten, dass es nur US-Kongressabgeordnete geben könne die für Israel stimmen, denen es letztendlich nur um Benjamingelder geht ("Juden können ihre Freundschaft nur mit Geld erkaufen"). Und die Kritik an diese These als Islamhass gewertet worden ist, weil die Debatte von einer muslimischen Kongressabgeordnete angestoßen wurde.
Allein die Annahme, dass es auch auf einer (falschen?) Überzeugung beruhen könnte, scheint dieser US-Kongressabgeordnete fremd zu sein. Natürlich muss es nur wegen Geld sein. Der Begriff zieht bei mir also weniger.
Und wenn Shapiro meint, dass Nationalsozialismus links wäre, weil da Sozialismus im Namen enthalten ist, dann hat er unter dem Punkt in der Tat keinen Plan. Das Wort NATIONAL vor dem Begriff Sozialismus sollte nämlich den Nationalsozialismus von den linken Ideen einer Internationale unterscheidbar machen.
Nationalsozialismus war die Idee einer (damaligen) neuen rechten Bewegung. Nicht mehr der König sollte die Spitze sein, wie beim alten verstaubten Konservatismus kombiniert mit der internationalen Ausrichtung der Wirtschaft, sondern die Volksgemeinschaft. Aber diese Volksgemeinschaft sollte anders als die linken Kommunisten es wollten nicht International sein, sondern NATIONAL. Der Nationalsozialismus war also die Kombination aus Volk (National) und Gemeinschaft (Sozialismus=lat. kameradschaftlich).
Nur war der Konservatismus nicht damals die Einstiegsdroge des Nationalsozialismus, sondern diejenigen die diese letztendlich zur Macht verhalfen, weil sie sich Anteile erhofften. Der Konservatismus war nicht die Droge, sondern die Lebensversicherung. Shapiro hat sich aber von Breitbart getrennt.
Keine Ahnung was das alles mit dem was ich geschrieben habe zu tun haben soll.
Wie schlimm, er predigt traditionelle Geschlechterrollen, steinigt ihn
Das ganze ist im Kontext einer regressive Gesellschaftsvorstellung nicht nur eine "Meinung" sonder auch straight up Verfassungswidrig bzw. im direkt Widerspruch zu westlichen Werten.
Ansonsten klingt er unwissenschaftlich und plappert wohl gehörten Dummfug nach, das macht ihn aber nicht gleich zum Extremisten oder gibt ihm die Schuld an Terroranschlägen.
Peterson klingt nicht unwissenschaftlich. Er redet unwissenschaftlichen Blödsinn aber verpackt ihn wie Wissenschaft.
Ideologisch sind seine Standpunkte durchaus extrem. Er ist ein Extremist der Sorte Carl Schmitt.
Dem politischen Gegner die Schuld an den extremistischen Auswüchsen dessen "Seite" zu geben, ohne dass er irgendwas feiert oder dazu aufruft, mag praktisch erscheinen, aber das funktioniert in jede Richtung gleich gut (oder gleich schlecht), auch Richtung links.
Wir hatten inzwischen mehrere rechte Terroranschläge und in den meisten Fällen wurde eine Art Manifest hinterlassen, dass die Motivation der Täter erklärt.
Sie glaubten alle, dass ihre Vision vom weißen, christlichen Heimatland bzw. Heimatkontinent durch gefährliche, unzivilisierte, unverbesserliche muslimische Einwanderung in ihrer Existenz bedroht ist.
Ihre eigene Gewalt sehen sie dann als eine Art notwendige Selbstverteidigung.
Zu solchen Ansichten kommen die Leute, weil sie das was Shapiro, Peterson, Sargon Of Akkad, Stefan Molyneux und Co. für bare Münze nehmen.
Ständige Berichte über Straftaten von Flüchtlingen/Migranten, die ohne Kontext präsentiert werden um den Eindruck entstehen zu lassen als wäre das ein massives Problem. Frag mal den Durchschnitts-Shapiro Fan was er denkt wie es Deutschland mit der Kriminalität aussieht...
Deutschland ist heute sicherer als vor der Flüchtlingskrise und unserer Kriminalitätsrate ist auf dem niedrigsten Stand seit 1992.
Die Fakten stehen in so krassem Gegensatz zu dem was diese Glauben, weil sie sich den ganzen rechte Propaganda rein ziehen, dass ihre einzige Reaktion zu solchen Fakten ist, dass sie annahmen die Daten seien gefaked oder sonstwie manipuliert. Schließlich glaube sie an eine existenzgefährdende Bedrohung, die von Flüchtlingen ausgeht.
Diese erfundene Bedrohung wird ihnen von rechten Hetzern wie den oben genannten verkauft und sie ist die Vorraussetzungen für die Rechtfertigung von Gewalt gegen Muslime, wie du in jedem einzelnen Manifest von Rechtsterroristen nachlasen kannst.
Es hat was mit Wissenschaft zu tun
Hat es nicht.
Die American Society for Human Genetics, die größte Gesellschaft von Humangenetikern mit über 8000 Mitgliedern, hat ein offizielles Statement herausgegeben in dem sie genau diesen Blödsinn als unwissenschaftlichen und problematischen Unfug bezeichnet.
The American Society of Human Genetics (ASHG) is alarmed to see a societal resurgence of groups rejecting the value of genetic diversity and using discredited or distorted genetic concepts to bolster bogus claims of white supremacy. ASHG denounces this misuse of genetics to feed racist ideologies. In public dialog, our research community should be clear about genetic knowledge related to ancestry and genomic diversity.
https://www.cell.com/ajhg/fulltext/S0002-9297(18)30363-X
Weiter schreiben sie, dass es keine wissenschaftliche Grundlage dafür gibt von verschiedenen "Rassen" beim Menschen zu reden, der menschliche Genpool zeichnet sich durch fließende Übergänge, Überlappung und fehlende Abgrenzungen aus, es gibt keine Genetischen Anhaltspunkt für Überlegenheit bestimmter Gruppen, "Rasse" ist ein soziales Konstrukt*.
*das triggert viele rechte im Netz, weil sie denken, dass das eine Idee ist, die nur in den letzten Winkeln linksgrünversiffter Soziologiefakultäten ernsthaft vertreten wird, aber tatsächlich ist das wissenschaftlicher Mainstream und wird auch von Humangenetikern vertreten.