Ich denke es ist wichtig sich immer daran zu erinnern, dass wir in einer komplizierten Welt leben und dass natürlich extreme Meinungen (auf beiden Rändern) durch das Internet größere Beachtung finden....und das wird sicherlich gerade auch durch die nochmal stärker als bei uns gespaltene Gesellschaft in den USA zuletzt verstärkt. Zum Beispiel beim Thema Synchronsprecher....imo ist es ja schon durchaus begrüßenswert, wenn Minderheiten in Games oder anderen Medien auch von zu dieser Minderheit gehörigen Synchronsprechern dargestellt werden...ist doch unproblematisch und tut keinem weh. Gleichzeitig muss man aber bedenken, dass das in manchen Fällen ja nicht möglich ist - nicht jede Minderheit ist ja in jedem Land gleich stark vertreten...da muss man sich dann Realitäten anpassen.
Weiters muss man natürlich auch trennen zwischen Ethnie und z.B. sexueller Orientierung...denn wäre für mich neu, dass heterosexuelle Schauspieler, die homosexuelle Figuren darstellen ein NoGo sind oder auch nur irgendwie was schlechtes. Wäre für mich auch neu, dass umgekehrt Barney Stinston irgendwie negativ gesehen wurde, weil er von einem schwulen Darsteller verkörpert wurde...ab einem gewissen Punkt wird es auch absurd....weil man dann eher positive Signale plötzlich verteufelt.
Nur so als Einleitung, weil mein Punkt eigentlich ist: Es zählen am Ende ja die Inhalte und jedes Problem muss extra betrachtet werden imo. Ich finde ja schon Journalismus allgemein hat in den letzten 10 Jahren stark an Qualität verloren...ich beobachte über alle Phasen hinweg eine starke Schwerpunktsetzung auf opinion pieces....und klar Farbe bekennen ist auch mal im Journalismus fein und auch notwendig, aber es darf Berichterstattung nicht fast komplett ersetzen. Und ich finde Journalismus baut schon bei Filmen stark ab, aber in Sachen Gaming hat man nie ein hohes Niveau erreicht und untergräbt sich nun ständig selbst - vor allem dadurch getrieben gleichzeitig Youtuber, Leaker und eben ernsthafter Journalismus sein zu wollen....ergibt sich da ein recht schwaches Gesamtbild, imo.
Worauf ich hinauswill: Der Polygon-Artikel zu Mass Effect? Polygon war schon immer scheiße, das muss man auch mal klar sagen. Eine Seite, die mit einem gewissen Qualitätsanspruch gegründet wurde, dem man nur selten gerecht wird....und die sich immer wieder ganz geile Dinge einfallen lassen....
Ich konnte den Artikel nicht fertig lesen. Warum? Weil ich Mass Effect gezockt habe. Und gerade im ersten Teil ist es doch ein ganz wesentlicher Plotpunkt - gerade mit Hinblick auf den ersten "Antagonisten" Saren - dass Spectres eventuell zu viel Macht haben...man geht also durchaus auch kritisch mit dem Thema um. Und damit, ganz abegsehen davon, dass es sich hier um eine simple SciFi-Story handelt in der man Held spielen will und...naja....die Galaxie und Leben retten will und das genau 0 mit den Problemen der Polizei speziell in den USA zu tun hat oder anderen globalpolitischen Machtverhätnissen/Militärstrukturen....allein damit ist der gesamte Artikel schon für die Katz'. Und zwar komplett für die Tonne - da hilft es echt auch nicht wenn man moralisch die richtige Idee hat, aber wenn man sich einfach scheiße aus dem Arsch zieht, dann hilft das nix.
Ich denke mir da nur: Hat der Journalist das Spiel überhaupt gezockt?