Es geht um potentielle Vergewaltigungen.
Entweder es gab Vergewaltigungen oder es gab keine Vergewaltigungen und es muss geklärt werden ob diese passiert ist aber es geht nicht um potentielle Vergewaltigungen.
Eine potentielle Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung die noch nicht stattgefunden hat aber sich auf Basis bestehender Umstände mit erhöhter Wahrscheinlichkeit entwickeln könnte aber nicht muss.
Ich denke ein präziser Sprachgebrauch ist durchaus wichtig
Aktuell stehen bei Rammstein Anschuldigungen im Raum die nicht zweifelsfrei bewiesen oder widerlegt wurden.
Letzten Endes sind sexuelle Verbrechen in der Regel anders als andere Verbrechen.
Bei Mord gibt es eine Leiche, bei Einbruch Einbruchsspuren, bei Körperverletzung Schäden am Körper, bei Sachbeschädigung Sachschäden.
Aber bei sexuellen Missbrauch gibt es selten objektive Beweise die einvernehmlichen Sex eindeutig von sexuellen Missbrauch abgrenzen außer die Aussage der Betroffenen.
Und das Rechtssystem hat den Grundsatz im Zweifelsfall für den Angeklagten. Und im Endeffekt läuft es häufig darauf hinaus, ob die Anschuldigungen alleine für Verurteilungen ausreichen kann. Was wenn man darüber nachdenkt wohl auch eine sehr schlechte Idee ist.
Aber auf der Metaebene über Prinzipien wird bei einem solchen Fall ja selten gesprochen. Im Grunde geht es nicht um objektive Wahrheit und wie man sich dieser annähert, sondern dadurch wie man aus einer Stellungnahme soziales Kapital schlagen kann.
Ich meine nehmen wir Mal an man nimmt für Lindemann Stellung. Wenn er schuldig ist hat man einen Vergewaltiger unterstützt, was der soziale Supergau ist.
Wenn hingegen die Anschuldigungen falsch sind, hat Rufschädigung für einen reichen berühmten Mann zu unterstützen nicht das selbe soziale Stigma wie Vergewaltigung zu unterstützen.
Außerdem kann man bei der Form des sexuellen Missbrauchs sowieso selten objektive Beweise.
Es läuft im Endeffekt darauf hinaus, dass man den sexuellen Missbrauch in vielen Fällen einfach genauso wenig objektiv belegen wie widerlegen kann.
Das heißt selbst wenn Lindemann absolut unschuldig sein sollte, kann man lediglich seine Schuld nicht zweifelsfrei beweisen. Es ist für ihn aber auch nicht möglich seine Unschuld Zweifelsfrei zu beweisen.
Das heißt am Ende könnten die Frauen selbst wenn sie gar keine echten Opfer sind, sich im Endeffekt immer noch als die Opfer darstellen, so nach dem Motto ihnen glaubt man nicht und die reichen alten weißen Männer kommen immer davon und rape culture usw.
Und auch wenn die Fans ihr Idol tatsächlich vor ungerechtfertigten Anschuldigungen geschützt haben, wirken sie ja trotzdem immer wie bullies die auf arme Opfer eindreschen.
Das heißt nach der reinen Kosten und Nutzenanalyse bringt es einem immer mehr Vorteile für die Frauen einzustehen ungeachtet von der Wahrheit