Hasenauge
L17: Mentor
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- 9 Dez 2009
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Ich erzähl Dir mal eine Geschichte aus meinem Leben. Als Kind mochte ich keinen Spargel. Meine Mutter hat trotzdem versucht mir Spargel aufzuzwingen bis ich eine regelrechte Antipathie gegenüber dem Gemüse entwickelte und ihn bis zu meinem 43. Lebensjahr nicht mehr anrührte. Das war aber keine bewusste Entscheidung gegen Spargel, weil Spargel als Option schlicht nicht in meinem Kopf existierte. Das änderte sich auf einer Party für die einer den Vorschlag machte Spargel zu kochen. Ich bot mich an weil ich fälschlicherweise dachte damit Eindruck zu schinden. Aber Spargel war ja damals nur für mich eine Mutprobe und nicht für die anderen. Beinahe hätte ich es vermasselt. Weil ich nicht wusste, dass die Spitzen das Beste am Spargel sind, hatte ich schon begonnen sie abzuschneiden bis mir jemand laut zurief: „Oh Gott Nein! Nicht die Spitzen abschneiden!!“. Ich bin dieser Person bis heute dankbar. Denn ohne die Spitzen hätte ich nie gelernt, Spargel wertzuschätzen. Obwohl die Spitzen nur einen recht kleinen Anteil am Gesamtgemüsevolumen ausmachen, haben sie doch einen sehr großen Einfluss auf den Genuss und waren für mich ein echter Gamechanger.Also wird es Zeit für einen Crash? Wenn das die höchste Lebensqualität sein soll, hänge ich mein Hobby an den Nagel, denn dann ist alles verloren.
Das ist natürlich nur eine Metapher und ich glaube Du weißt was ich Dir damit sagen will. Gib auch Du Spargel eine Chance und schneide dabei nicht die Spitzen ab. Dann wird auch aus Dir ein guter Spargelesser werden
PS. Ich wünschte meine Mutter hätte mir in jungen Jahren den Spargel genauso näher gebracht