Gameplay (und sonstiges):
Was habe ich mich gefreut, als im Sommer endlich das Spiel ankam. Als ich die Bedienungseinleitung gelesen habe (ist ein Ritual bei mir), ging es auch sofort mit dem Spiel. Die ersten 4-5 Stunden verzaubern einem wirklich, denn man ist neu in einer wunderschönen Welt. Die Grafik ist faszinierend, die Atmosphäre mystisch, die (Neben)Charaktere liebevoll gestaltet und die Musik besitzt eine wundervolle hohe Klangqualität.
Nach ca. 12-15 Stunden bemerkt man die starke Ähnlichkeit zu den Zelda-Spielen, wenn man diese auch (durch)gespielt hat, aber dennoch geht das Spiel einen eigenen Weg und wirkt gerade deshalb nicht wie eine (billige) Kopie.
Im Gegensatz zu den Zelda-Spielen verbringt man keine lange Zeit in den Dungeons, da es nicht viele Rätsel gibt und wenn es welche gibt, die ja eigentlich nicht schwer sind, bekommt man
immer Hilfe von Issun, was mit der Zeit nerven kann.
Auch hier gibt es einen kleinen Zusammenhang zu Zelda, denn man übersieht häufiger mal etwas oder man steht gerade einfach auf dem Schlauch, was einem wirklich frusten kann.
Um mal ein Beispiel zu nennen, was mir passiert ist. In der festung der Mondhöhle gab es in der Mitte ein Loch, wo man mit der Plattform nach unten gehen konnte, wenn man den Hebel mehrmals
hintereinander mit dem Kraftstreich betätigt. Ich hab es natürlich nur einmal gemacht
Die meiste Zeit verbringt man auf der Oberwelt. Man kann die Story weiterverfolgen, Nebenquest erledigen, Geld in den Kämpfen sammeln oder die Natur bewundern. Hört sich alles toll an, ist es aber frühestens ab der Mitte oder spätestens gegen Ende des Spiels nicht mehr.
Es gibt zwar zahlreiche Nebenquests, aber viel Abwechslung gibt es darin nicht und der spielerische Anspruch dieser Nebenquests ist auch nicht sehr hoch. Die Kämpfe haben am Anfang wirklich Spaß gemacht, aber ab der Mitte des Spiels ging einem die dauernde Fuchtelei auf die Nerven. Ich hätte gerne eine Alternative gehabt, wo ich mit einer Taste hätte kämpfen können. Die Phase ging später aber auch wieder vorbei (1. spaßig, 2. Phase nervend, 3. Phase neutral).
Dafür sind die verschiedenen Orte, Städte und Dörfer wirklich schön und abwechslungsreich. Die Hauptstadt ist riesengroß, der Drachenpalast hat seinen Charme und der Agata Wald hat eine schöne Atmosphäre. Dann sollte man noch die wirklich liebevoll gestalteten (Neben)Charaktere erwähnen, die ich bisher nur in OoT und Paper Mario 2 schöner erlebt habe.
Es gibt auch recht viele unterschiedliche Gegner, die zwar ihre Abwandlungen besitzen, aber dennoch überzeugen können. Das ein oder andere Monster kann zum Plagegeist werden, weil es wirklich sehr nervig sein kann gegen bestimmte Gegnertypen zu kämpfen, wie z.B. dieses Eisiglu oder diese komischen Vögeln mit ihren Regenschirmen. Das hat mich schon ein bisschen an MP2 erinnert, aber natürlich nicht so stark.
Die Bosskämpfe sind im großen und ganzen gut gelungen. Da waren einige tolle Bosse dabei, wie z.B. der letzte Boss Yami (auch wenn der nicht gerade spektakulär aussah). Leider wiederholten sich einige Bosskämpfe auch (3 mal Orochi und 4 mal die Riesenspinne) und am Ende durfte man wie in TWW nochmal gegen ein paar Bosse antreten, bevor man zum letzten Boss konnte. Die schlechten Dinge sollte man eigentlich nicht kopieren ...
Nebenbei wurde auch bei den Texten wirklich geschlammt. Es gab häufige Grammatik- und Rechtschreibfehler, was ich jetzt nicht so schlimm finde, aber ich konnte auch öfters mal den Text nicht sofort lesen, weil die Grafik des Spiels die schwarzen Buchstaben schwer lesbar machten.
Wertung: (85/10)
Steuerung:
Die Steuerung geht im großen und ganzen in Ordnung. Aufgrund der Fähigkeiten der Wiimote war das Steuern der Pinselfähigkeiten wirklich gut. Leider wurden nicht immer alle Bewegungen erkannt oder genauso umgesetzt und das kann schnell nervig werden, wenn man 3-5 mal versucht den Baum zum Blühen zu bringen. Später bekam ich den Tipp die Techniken schneller auszuführen, aber das brachte auch keine deutliche Verbesserung. Wie ich schon schrieb, wurde das Kämpfen an bestimmten Stellen des Spiels nervig, weil man immer nur am "fuchteln" war, da hätte man wenigstens eine Alternative anbieten können.
Die anderen Funktionen wurden eigentlich gut belegt. Die Kamera war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einer kurzen Zeit ging das wirklich überraschend gut über die Hand. Natürlich hätte ich lieber einen gelben C-Stick gehabt.
Wertung: (80/100)
Sound:
Der Soundtrack kann sowohl quantitativ (über 400 Stücke!) als auch qualitativ überzeugen. Jederzeit passt die Musik perfekt zum Geschehen und zur Atmosphäre. Das einzige was man wirklich bemängeln kann, ist das Fehlen von Songs, die auch wirkliche Ohrwurmqualität besitzen und das sich einige Stücke stark ähneln (deshalb reicht es auch nicht für die 90%).
Die Fantasiesprache der Charaktere hat mich nie genervt, aber einigen wird sie wohl stark genervt haben und deshalb hätte man hier eine Option abieten sollen.
Wertung: (87/100)
Grafik:
Technisch wird die Wii zwar nicht ausgereizt, aber dennoch sieht die Grafik einfach fantastisch aus. In dieser Hinsicht ist es ein wahres Kunstwerk und ich kann mich nur verwundert den Kopf schütteln, wenn es Personen gibt, die diesen Stil nicht schön oder gar hässlich finden. Die Animationen der Personen und Gegner sind sehr gut gelungen, da gibt es nichts zu meckern.
Da man noch nicht gesehen hat, was die Wii grafisch wirklich kann, ist es ein bisschen schwer für mich diesen Titel in diesem Punkt zu bewerten, denn selbst SMG hat die Wii noch nicht wirklich ausgereizt.
Wertung: (85/100):