Ich habe gestern drei Stunden mit dem Headset gezockt und bin eigentlich ziemlich begeistert. Während dieser Zeit habe ich nur einen Crash erlebt, und zwar, als ich den neuen Nexus geflogen bin. Da scheint den Berichten anderer User zufolge ohnehin noch nicht alles ganz rund zu laufen. Ist auch nichts Neues, nach diesen großen Updates wurden in den ersten darauffolgenden Wochen immer erst einmal die größten Bugs ausgebügelt. Unspielbar ist es auf keinen Fall, man sollte vorerst einfach nur den Nexus meiden. In ein paar Tagen/Wochen wird das alles rund laufen. Das war auch in der Vergangenheit schon so. Ist natürlich ärgerlich, aber dafür, dass ich jetzt No Man's Sky in VR spielen kann, nehme ich das gerne in Kauf.
Generell wurde das Spiel abseits der Multiplayer-Aspekte eigentlich sogar rigoros optimiert. Die Inventarslots bieten jetzt Platz für 10.000 (!) Einheiten pro Slot, vorher waren es popelige 250.
Das Inventarmanagement ist dadurch unglaublich viel angenehmer. Absolut richtige Entscheidung, das zu ändern. Auch die Steuerung mit den Move-Controllern funktioniert absolut hervorragend. Von allen VR-Spielen hat No Man's Sky auf jeden Fall die mit Abstand beste Steuerung und das beste Inventarmanagement. Man ruft einfach einen Holobildschirm am Handgelenk auf und verschiebt mit dem rechten Move-Controller wie mit der Maus Sachen hin und her. Ist wunderbar intuitiv und geht sehr schnell von der Hand. Zum Scannen hält man die linke Hand an das Headset und drückt einen Knopf. Danach kann man mit dem Multi-Tool den Scan durchführen. So habe ich mir Metroid immer in VR vorgestellt.
Mit der Taschenlampe kann man wie im richtigen Leben zielen. Höhlen zu erkunden ist dadurch jetzt deutlich atmosphärischer.
Das mit Abstand beste ist allerdings das Fliegen: Die Cockpits sind komplett ausmodelliert und mit einem Schubhebel und einem Joystick ausgestattet. Wenn man sich umschaut, sieht man die Nase, die Flügel und die Triebwerke des Schiffes. Bei den Squid-Schiffen sieht man sogar die Tentakel vorne. Ganz ehrlich: In VR den Schubhebel nach vorne zu drücken, abzuheben und in den Weltraum zu fliegen, war einer der genialsten Gaming-Momente meines Lebens.
Da werden einem auch erstmal wieder die epischen Ausmaße bewusst, die No Man's Sky so einzigartig machen. Man kann ja überall hinfliegen und landen. Kann man mit Worten gar nicht beschreiben, muss man erlebt haben.
Aber es gibt natürlich auch einige Problembereiche: Damit das Ganze in VR läuft, musste die Grafik krass heruntergeschraubt werden. Während die 2D-Version jetzt super-hübsch aussieht (hier wurde die Grafik nämlich sogar noch verbessert), hat man in VR das Gefühl, man müsste sich noch eine richtige Brille aufsetzen. Aus nächster Nähe sieht alles ziemlich gut aus, aber die Pop-ups sind schon heftig und die Auflösung von entfernten Dingen liegt bei gefühlt 480p. Ganz ehrlich, der erste Eindruck in VR hat mich schon schlucken lassen. Es ist alles sehr verschwommen und Bäume in der Entfernung sind manchmal nicht mal als solche auszumachen.
Das sollte man also bedenken. Auf dem PC sieht die Sache natürlich ganz anders aus:
Mit einem starken PC hat man also eine schicke Grafik in VR und auf PS4 muss man mit den hardwarebedingten Einschränkungen leben. Allerdings wurde das Spiel auch noch nicht für die Pro optimiert. Hier könnte es also noch etwas Luft nach oben geben, aber das bleibt abzuwarten. Da Hello Games NMS immer für die Pro separat optimiert haben, wird das hier sicher nicht anders sein. Man kann also noch auf leichte Verbesserungen hoffen.
Nichtsdestotrotz war No Man's Sky in VR bisher ein absolut erhebendes Erlebnis für mich. In dem wirklich schick anzusehenden Cockpit seines Schiffes (die Cockpits unterscheiden sich optisch sogar von Schiff zu Schiff) zu sitzen und von der Planetenoberfläche in den Weltraum zu fliegen, war einfach nur unglaublich. Bis auf die grafischen Einbußen macht die VR-Version von NMS auch steuerungstechnisch alles richtig. Es wird sich an bewährten Konzepten und alles wurde erstaunlich gut auf die Move-Controller übertragen. Wie gesagt: Das gesamte Spiel kann komplett in VR gespielt werden.
Für ein kostenloses Update ist es unglaublich, was Hello Games hier abgeliefert haben. Ich hätte nie gedacht, dass ein Spiel mit diesen Ausmaßen mal auf PSVR gezockt werden könnte. NMS hat meine Pro in 4K immer an ihre Grenzen gebracht, aber dank der Optimierungen schnurrt sie jetzt selbst im 2D-Modus wie ein Kätzchen. Es gab ja mal Gerüchte, dass irgendwann noch eine Switch-Version kommt. Könnte ich mir mittlerweile sehr gut vorstellen, aber die Grafik würde nicht mal ich mir antun wollen.