19.08.24 -
Gamespot,
Eurogamer und
Polygon haben das Horrorspiel
Silent Hill 2 (PS5, PC) von Konami und dem Bloober Team anspielen können und neue Eindrücke veröffentlicht; das Spiel kommt am 08.10.24 in Europa auf den Markt.
Eindrücke (+ / -)
+ Das Remake bleibt dem Original treu und verzichtet darauf, den PS2-Klassiker grundlegend zu rekonstruieren oder an moderne Anforderungen anzupassen. Dieser Punkt untertreicht das Verständnis des Entwicklerteams für die Essenz des Originals.
+
Silent Hill 2 behält die langsame Eröffnung bei, was den Schrecken verstärkt. Genau wie im Original taucht der Spieler zu Beginn immer ein bisschen mehr in das Grauen ein. Diese surrealen und ruhigen Momente erzeugen ein hohes Maß an Angst und Unbehagen.
+ Der neue Synchronsprecher, Luke Roberts, bringt James' Charakter und seine Monologe hervorragend rüber, was zur unheimlichen Atmosphäre beiträgt.
+ Die Kämpfe wurden flüssiger gestaltet, ohne das grundsätzliche Kampfsystem zu überarbeiten. Die schwerfälligen Kämpfe tragen zur Spannung bei, was - gerade auch für Kenner des Originals - ein wichtiger Bestandteil des Spielerlebnisses ist. Neue Mechaniken wie Ausweichmanöver wurden hinzugefügt, was die Kämpfe dynamischer und spannender macht.
+ Die Schwierigkeitsgrade für Kämpfe und Rätsel lassen sich getrennt voneinander einstellen, was den Spielern mehr Kontrolle über ihr Erlebnis gibt.
+ Das Entwicklerteam zeigt großen Respekt vor dem Originalwerk.
+ Die Geschichte wurde möglichst nah am Original gehalten, mit einigen leichten Überarbeitungen, um sie verständlicher zu machen, und durch moderne Technologien wie Face Motion Capture emotional intensiver gestaltet.
+ Die Grafik des Remakes schlägt eine Brücke zwischen dem Original und einer modernen grafischen Darstellung: Es bleibt "schmutzig", grotesk und nebelig und übt damit genau dieselbe Faszination des Originals aus - einige Elemente werden im Remake sogar noch verstärkt.
+ Das Remake bietet zwei Grafikmodi auf der PS5: einen Qualitätsmodus mit 30 fps und einen Leistungsmodus mit 60 fps. Beide nutzen die Lumen-Technologie der Unreal Engine 5, was zu beeindruckenden Reflexionen und Lichteffekten führt.
+ Die Schauplätze wurden erweitert, mit neuen Gebäuden, unheimlichen Läden und vielen kleinen Details, die die Welt realistischer und immersiver machen.
+ Die klaustrophobische und angespannte Atmosphäre der labyrinthartigen Apartments wurde hervorragend umgesetzt und verstärkt die Horror-Erfahrung.
+ Trotz der grafischen Verbesserungen bleibt das Gefühl von Silent Hill erhalten und der Ort ist immer noch erdrückend, abgeschottet und extrem furchteinflößend. Die Umgebungen wurden detailliert überarbeitet, mit scharfen Texturen und volumetrischem Nebel, der die düstere Atmosphäre von Silent Hill verstärkt. Die Umgebung wirkt lebendiger und atmosphärischer.
+ Akira Yamaoka, der Originalkomponist, hat einen neuen Soundtrack geschaffen, der trotz Überarbeitung vertraut wirkt und mit ikonischen Motiven, Dissonanzen und intensiven Klängen beeindruckt. Die "tiefenorientierte 3D-Soundregie" verstärkt das Horror-Erlebnis durch unheimliche Geräusche wie Schritte und Stöhnen.
+ Die neue Musik fühlt sich düsterer und böser an, was das Remake besonders intensiv macht. Die Soundkulisse reagiert dynamisch auf die Umgebung und steigert die Spannung in gefährlichen Situationen. James' Geräusche beim Kampf sind jetzt realistisch und intensiv, was die Immersion verstärkt.
+ Die Begegnung mit Pyramid Head ist eindrucksvoll inszeniert und fängt die ikonische Angst vor dieser Kreatur perfekt ein, was eine der stärksten Szenen des Spiels darstellt. Der Kampf mit ihm wurde zu einem spektakuläreren Ereignis umgestaltet, mit dynamischerem Gameplay und beeindruckender visueller Inszenierung.
+ Ladebildschirme zwischen den Regionen wurden entfernt, was zu einer nahtloseren Spielerfahrung führt.
+ Die Erkundung mit James' Karte fühlt sich viel besser an als moderne Systeme wie Minikarte oder Kompass. Es unterstreicht das Gefühl von Orientierungslosigkeit und Isolation, was perfekt zur Stimmung von
Silent Hill passt.
+ Das Remake bleibt surreal, erschreckend und grotesk, was den Geist des Originalspiels einfängt und es zu einem bemerkenswerten Beitrag zum Horrorgenre macht.
+ Die Steuerung lehnt sich an das
Resident Evil 2 Remake an, was eine moderne Third-Person-Perspektive ermöglicht. Dies gibt dem Spieler mehr Kontrolle und lässt ihn die Umgebung besser erkunden.
+
Silent Hill enthält zusätzliche Enden, was den Wiederspielwert erhöht und auch für Fans der Serie interessant sein dürfte.
- Das Remake behält einige der "PS2-Mängel" des Originals bei, die bei den
Resident Evil-Remakes nicht mehr vorhanden sind. Das könnte für einige Spieler frustrierend sein.
- Obwohl die Kämpfe verbessert wurden, bleibt ein gewisser Grad an Schwerfälligkeit und Trägheit erhalten, was nicht jedermanns Geschmack sein könnte.
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Silent Hill 2 verzichtet bewusst auf eine komplette AAA-Modernisierung, was bedeuten könnte, dass es nicht alle Erwartungen an moderne Spiele erfüllt. Das könnte den ein oder anderen Spieler stören, vor allem, wenn er das Original nicht kennt.
- Einige Charaktermodelle, insbesondere Angelas Aussehen in den Trailern, wirkten unpassend. Obwohl dies in der Preview-Version weniger auffiel, bleibt es eine potenzielle Schwäche.
- Da nur die ersten Stunden von
Silent Hill 2 spielbar waren, ist unklar, ob das Remake seinen Ton und seine Botschaft über die gesamte Dauer beibehalten wird und ob die Handlungsstränge ihre abscheuliche und nervenaufreibende Wirkung bis zum Ende bewahren können.
- Einige Mechanismen, wie das Einschlagen von Fenstern und das Markieren von interaktiven Orten mit einem weißem Tuch könnten das Renmake wie ein typisches modernes AAA-Spiel wirken lassen.
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Silent Hill 2 wurde vergrößert und dauert jetzt mehr als 12 Stunden, was möglicherweise zu einem schlechteren Spieltempo führen könnte. Die neuen Rätsel und Aufgaben, wie in Neely's Bar, könnten das Remake unnötig in die Länge ziehen.
- Die Eröffnungssequenz, in der James durch die Straßen joggt, wirkt etwas öde: Es könnte genau so gut ein x-beliebiges PS5-Spiel mit einem Multimillionen-Dollar-Budget sein. Es ist zwar neblig, aber ansonsten wirkt das recht fade.
- Es gibt Bedenken, dass das Remake in einigen Aspekten zu stark modernisiert wurde und dabei die einzigartige Identität des Originals teilweise verliert, was in der heutigen Zeit nicht notwendig gewesen wäre. Obwohl das Remake auf den Wurzeln des Originals basiert, bleibt deshalb Skepsis bestehen, ob es dem Kultstatus des Original-Spiels tatsächlich und vollständig gerecht werden kann.
- Die zusätzlichen Rätsel und neuen Abschnitte tragen möglicherweise nicht zur Verbesserung des Spielerlebnisses bei, sondern könnten das Spiel unnötig strecken und den Spieler ermüden.
- Im Leistungsmodus gab es in einem frühen Friedhofsgebiet sichtbare Frame-Drops unter 60 fps, was auf technische Optimierungsprobleme hinweist. Es bleibt abzuwarten, ob dies bis zur Veröffentlichung behoben wird.
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