Netflix haut zu Beginn des Jahres schon einige Serien Kracher raus.
Yellowstone & Gomorrah sind schon mal eine Ansage, auch wenn die Staffeln leider nicht vollständig sind, und demnächst starten Avatar und 3 Body Problem. Ob die beiden Serien was taugen, wird sich zeigen.
Gomorrah:
Die Serie ist schon ewig auf meiner Liste, aber ich wartete auf den Abschluss. Die Serie basiert auf dem Buch dessen Autor bis scheinbar heute unter Polizeischutz steht, weil er Eimblicke in das organisatorische Verbrecherleben der "Camorrah" offenlegte.
Wenn man schon einige Mafia Serien gesehen hat, wird man hier nicht viel neues sehen, aber das italinienische Milieu bzw Ghetto und das es keinerlei "Romantisierung" des Verbrecherlebens gibt, sorgt schon für einen frischen Windhauch.
Gefühlt gibt es hier aber noch mehr Mord & Todschlag in einer hohen Taktrate. Es gab sogar 2x Stellen, wo ich die Schnauze voll hatte & eine Pause einlegen musste. Überraschend in der Serie fand ich, dass selbst die Bosse eher überschaubaren Reichtum besaßen. Eine schicke Wohnung, Auto und natürlich viel Geld, aber das wars. Alles darunter führt schon ein scheiss gefährliches Leben für nix und wie die Wohnungen - selbst der "Reichen" - eingerichtet sind, stellt schon ein Verbrechen. Einfach nur hässliches Innendesign, was in italienischen Wohnungen hoffentlich kein Usus mehr ist.
Hervorheben muss man den OST von Mokadelic. Der ist schon fast einzigartig und verleiht der Serie einen ganz eigenen musikalischen Vibe. Leider sind nicht alle Tracks, die man dort hört, auf Youtube oder sonstwo zu hören. Sehr schade. Die ersten Staffeln sind stärker. Ingesamt würde ich der Serie eine 8 von 10 geben. Das Ende ist sehr konstruiert, aber ok.
Sex Education
Da auch hier die Serie abgeschlossen worden ist und die Serie - vorab nicht zu glaubende - 8.3 bei imdb hat, wollte ich es mal probieren und wurde sehr positiv überrascht. Ich hatte eher eine durchgehend "klamaukige Comedy" erwartet, die leicht in die Trash-Richtung geht, aber die Serie nimmt sich ernst und ist dabei sehr humorvoll.
Die Serie ist nicht authentisch, kommt aber in ihrer eigenen Welt mit den teils sehr skurillen Charakteren sehr authentisch, warmherzig und charmant rüber. Man kann fast nicht glauben, dass es eine netflix Serie ist (bis auf den cleanen Look). Eine woke Welt, wo die Wokeness nicht stört.
Das gilt wohl aber leider nicht für die 4. Staffel. Sorry, aber die neue Schule ist wirklich "woker Shit vom feinsten" und die Serie versprüht einen ganz anderen Vibe als in den ersten 3 Staffeln. Dabei hab ich noch nicht mehr als 2 Folgen gesehen. Daher hab ich mir die imdb Bewertungen der 4. Staffel angesehen und die Wertungen fallen merklich ab.
Gab es dort ein Autoren oder Regisseurenwechsel? Es fühlt sich direkt anders an und das ist sehr schade, weil die Serie bis dahin für mich eine 8.5 war. Ich werde es natürlich zu Ende schauen und die Charaktere werden das diese Staffel noch tragen können, aber schon schade das die finale Staffel nicht die Kirsche auf der Torte darstellt.
Die Serie kann man aber schon als seltenes kleines netflix Juwel bezeichnen.