Ist ein gutes Rollenspiel, aber kein herausragendes.
Insbesondere im Vergleich mit anderen Bioware Titeln (SW: Kotor und Origins), fällt es ab - aber ist immer noch besser als viele andere Rollenspiele.
Ich habe es auf der PS4 gezockt.
Zum Kampfsystem:
Da wart leider die taktische Kampfsteuerung zum Vergessen. Man kann nämlich leider nicht mehrere Aktionen miteinander verketten, sondern immer nur eine jedem Charakter zuweisen. Somit artet das ganze in unendliche Arbeit aus, wenn man die Kämpfe im Taktikmodus spielen will, da man jede Runde pausieren muss und neue Befehle ausgeben. Hab es daher im Action Modus gespielt - da war die Steuerung ganz in Ordnung.
Technik:
Die Grafik ist eins A. Tolle Details, schöne Landschaften, beeindruckende Effekte. Große Level.
Der Sound ist auch super. Es gibt tolle Musikstücke und ein SEHR GUTE deutsche Synchro. Der Hauptcharakter hat sogar jeweils zwei Sprecher (männlich/weiblich) aus denen man wählen kann.
Spielewelt:
Die Welt lädt schon allein zum Erkunden ein. Sie sieht fantastisch aus. Man bereist bewaldete Hügel, verschneite Gebirge, staubige Wüsten, stürmische Küsten, dichte Urwälder, nächtliche Moore - und überall gibt es besondere Schauplätze zu entdecken (auch wenn leider vieles davon nur um der Sammel willen selbst zu sammeln ist, und nichts weiter bringt, als etwa Achievments).
Story:
Für eine Rollenspiel OK. Für ein Bioware Spiel schlecht. Lebt von klassischen Elementen (ich fand vieles Klischeehaft und 0815) - ohne groß zu überraschen. Die Story ist aber gut inszeniert.
Insbesondere von Bioware ist man aber deutlich mehr gewohnt. Und für ein Bioware Spiel ungewöhnlich (und aus meiner Sicht unverständlich): Story-Entscheidungen wirken sich NICHT auf den Handlungsverlauf aus. Dem Spieler wird zwar vorgegaukelt, dass es schwierige Entscheidungen gibt - aber egal wie man sicht entscheidet - es ändert sich quasi gar nichts bei der Handlung (da war das 13 Jahre alte KOTOR viel weiter)
Charaktere:
Ganz nett, aber nicht mehr. Im Gegensatz zu anderen Bioware Spielen ist mir kein einziger Charakter stark im Gedächtnis geblieben. Für mich waren sie zu gewöhnlich - und sind blass geblieben. Kein Vergleich zu Carth Onasi oder HK-47 aus Star Wars Kotor. Auch der Gegenspieler/Antagonist konnte mich nicht überzeugen. Das heißt nicht, dass die Mitstreiter nerven oder anstrengend sind - keineswegs. Aber sie haben mich auch nicht gepackt.
Charaktersystem:
Den Hauptcharakter kann aus drei Klassen (Krieger, Magier, Schurke) sowie vier Völkern: Menschen, Elfen, Zwerge und gehörnte Qunari wählen, jeweils männlich und weiblich. Die Klassenwahl spendiert uns neben anderen Kampffähigkeiten auch besondere Dialogoptionen.
Das Charaktersytem ist komplex und dennoch übersichtlich. Man kann sich entweder spezialisieren oder einen recht vielseitig versierten Charakter erstellen. Leider gibt's keine klassische Rollenspieltalente à la »Überreden« oder »Schlösserknacken« in Inquisition. Diese sind den verschiedenen Klassen vorbehalten.
Umfang:
Ist gigantisch. Langer Hauptquest und unzählige Nebenquests. Da bekommt man wahrlich viel geboten.
Nebenquests:
Die Quests der Mitstreiter sind sehr gut bis gut und wirklich schön in tolle Geschichten eingewebt. War damit sehr zufrieden.
Die meisten der anderen optimalen Quests sind jedoch sehr kurz, nichts besonderes und langweilig. Hol und Bring Dienste etc. Die Sammelquests wiederholen sich unglaublich oft und waren für mich nach den ersten paar mal so langweilig, dass ich sie habe sein lassen.
Crafting:
Sehr komplex und sehr umfangreich. Jede Waffe und jede Rüstung lässt sich mit unzähligen Rohstoffen und Upgrads verändern - das klingt erst mal super. Nur leider ist die Menüführung und das ganze System komplett undurchschaubar und Chaos pur. Es wird praktisch nichts erklärt, und ohne Hilfen im Web durchschaut man gar nichts.
Hauptquatier:
Das ist wirklich so schön gelungen, dass es mir einen eigenen Punkt wert ist. Man kann sein Hauptquatier, die Himmelsfeste, richtig toll gestalten und dort viele Sachen erledigen. Händler aufsuchen, die Burg einrichten, Craften und vieles mehr.
Mein Fazit:
Ein gutes Rollenspiel, und für Rollenspielfans sicher eine sehr gute Wahl.
DOCH ich war als Bioware Fan gerade deshalb enttäuscht, weil Inquistion gerade bei den Stärken der bisherigen Bioware Games schwächelt. Die Charaktere sind nichts Besonderes und die Hauptstory ist 0815 Fantasy ohne Überraschungen voller bekannter Elemente ( ich fands kitschig bis zum Abwinken - vor allem der Antagonist). Darüber hinaus haben die Entscheidungen und Dialoge leider keine spürbaren Auswirkungen auf die Story oder den Verlauf des Spiels.
Zudem gibt's viele kleine, aber doch nervige Makel, wie das verkorkste Crafting System, und die nutzlose Taktiksteuerung.
Wenn dich diese Contras als Spieler nicht tangieren, dann kannst du bedenkenlos zugreifen.