Sieh das doch bitte auch mal im Kontext mit einer allgemeinen strukturellen Benachtteiligung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Filme - und gerade Blockbuster - sind ja auch immer Spiegelbild der gesellschaftlichen Realitäten. Sie schaffen weniger Stereotype, sie nehmen sie aber auf und reproduzieren sie und tragen somit zur deren Verstetigung bei. Wenn du sagst, dass es in Filmen über die US-Army ja ganz natürlich ist, dass es da weniger schwarze Männer und kaum Frauen gibt, dann sagt das auch sehr viel über die US-Army aus. Dass in vielen Blockbustern die US-Army eine Rolle spielt, hat dann aber auch was mit der Themenauswahl zu tun. Die ganze Problematik ist also deutlich komplexer.
Führe dir mal bitte folgendes vor Augen: Weiße machen in den USA einen Anteil von ca. 60 Prozent aus. Also sind gut 30 Prozent der US-Amerikaner weiße Männer. In Blockbusterfilmen sind die Hauptrollen aber durchschnittlich zu deutlich mehr als dreißig Prozent mit weißen Männern besetzt (im ersten Avengers-Film waren bspw. 80 Prozent der Hauptrollen weiße Männer). Das ist eine sehr deutliche Überrepräsentanz. Die hat viele Ursachen. Blockbuster-Filme können nur einen Bruchteil davon bekämpfen. Sie können aber wenigstens dazu beitragen, diese Ungerechtigkeit nicht noch weiter zu reproduzieren.