First Facts zu Lost Odyssey ( 4players )
Neben dem in Japan bereits erhältlichen Blue Dragon arbeitet Mistwalker noch an einem weiteren 360-exklusiven Rollenspiel, das noch in diesem Jahr erscheinen soll: Lost Odyssey. Präsentation und Setting sind allerdings wesentlich düsterer, erwachsener und realistischer als bei Blue Dragon. Spielerisch hält man jedoch nach wie vor an sehr traditionellen Formen fest. Zu fest?
Es kann nur einen geben...
In Lost Odyssey übernehmt ihr vor der Kulisse einer magisch-industriellen Revolution die Rolle des ewigen Kriegers Kaim Argonar, der in bester Highlander-Manier dazu verdammt ist, nicht altern oder sterben zu können. Nach tausend Jahren blickt er auf sein von Kriegen und inneren Konflikten dominiertes Leben zurück, in dem er zahlreiche Generationen hat kommen und gehen sehen, Freunde, Beziehungen und Familien gewann und wieder verlor. Als Spieler nehmt ihr aktiv an Kaims quälender Vergangenheit teil, mischt in epischen Schlachten mit, werdet von Erinnerungen geplagt und trefft sogar auf weitere Personen, die dasselbe Schicksal teilen wie ihr. Viel mehr ist über die in Zusammenarbeit mit dem japanischen Roman- und Drehbuchautor Kiyoshi Shigematsu entstandene Story leider noch nicht bekannt, aber die ersten Einblicke machen bereits Lust, mehr über Kaims tragische Bestimmung zu erfahren.
Außen hui, innen pfui?
Erzählt wird die Geschichte jedenfalls in beindruckenden Bildern, die dank Unreal Engine 3-Technologie oft fließend ins Spielgeschehen übergehen und von teils ungewohnt modernen Kompositionen aus der Feder Nobuo Uematsus untermalt werden. Spielerisch gibt sich Lost Odyssey dagegen äußerst konservativ. Das Kampfsystem ist strikt rundenbasiert, bisher recht simpel aufgebaut und macht selbst vor altmodischen Zufallsbegegnungen nicht Halt. Doch Produzent und Final Fantasy-Schöpfer Hironobu Sakaguchi versprach bereits, hier noch einige Überraschungen in petto zu haben. Man darf also gespannt sein. Spannend ist auch, wie es den Entwicklern gelingt, den von Takehiko Inoue entworfenen und noch etwas steril wirkenden Charakteren eine glaubhafte Persönlichkeit zu verleihen. Schließlich beabsichtigt Sakaguchi einen hohen Grad an Emotionalität ins Spiel zu integrieren - hoffentlich gelingt dies.
Fakten
- epische Handlung
- unsterblicher Protagonist
- Story von Kiyoshi Shigematsu
- klassische Zufallskämpfe
- rundenbasiertes Kampfsystem
- Interaktionen mit Spielumgebung
- Spieldesign von Hironobu Sakaguchi
- Charakterdesign von Takehiko Inoue
- bis zu fünf aktive Partymitglieder
- prachtvolle Zwischensequenzen & Kulissen
- detailreiche Charaktere & Animationen
- basiert auf Epics Unreal Engine 3
- Framerate von 30 Bildern pro Sekunde
- Soundtrack von Nobuo Uematsu
Ausblick: ( Jens Bischoff )
Für Lost Odyssey konnte Hironobu Sakaguchi ein persönliches Dreamteam um sich scharen, das für ein unglaublich dichtes und emotionales Spielerlebnis sorgen soll. Äußerlich sieht die auf der Unreal Engine 3 basierende Mischung aus Steampunk und Mittelalter-Fantasy auch schon äußerst beeindruckend aus, Story und Szenario machen trotz unverkennbarer Highlander-Anleihen bereits Lust, tiefer in die Welt und die Leiden des unsterblichen Helden einzutauchen, während Nobuo Uematsu einmal mehr für einen ungemein stimmigen Soundtrack zu sorgen scheint. Doch spielerisch präsentiert sich Lost Odyssey bisher äußerst konservativ, um nicht zu sagen altmodisch. Strikt rundenbasierte Zufallskämpfe sind wohl kaum der Schlüssel dazu, das Genre weiterzubringen. Hoffen wir, dass sich Sakaguchis Versprechen, hier noch deutlich nachzulegen, bewahrheitet. Denn dann könnte uns mit Lost Odyssey ein würdiges NextGen-RPG ins Haus stehen.