Keine einzige Tierart handelt im Sinne eines Gleichgewichts. Jedes Tier würde jederzeit das Gleichgewicht zu den eigenen Gunsten zerstören. Andere Tiere habem im Gegensatz zum Menschen nur nicht die Fähigkeiten, dies zu tun.
Tiere sorgen für natürliches Gleichgewicht ohne selbst dieses Ziel anzustreben. Wenn jedes Tier zu seinen eigenen Gunsten handelt, dann wird das Gleichgewicht nicht zerstört. Es verschiebt sich lediglich. Das nennt sich Allokation.
Das gleiche Prinzip findest du auch in der Wirtschaft, wo (wie du schon sagst) jeder Marktteilnehmer aus Eigeninteresse handelt und somit für Allokation der Ressourcen sorgt, welches dann zu einem Marktgleichgewicht führt. Voraussetzung hierfür ist, dass der Staat nicht eingreift, um die Marktergebnisse nicht zu verzerren.
Wenn man dieses Prinzip jetzt wieder auf die Natur anwendet, dann ist es der Mensch, der die Ergebnisse des natürlichen Gleichgewichts verzerrt. Die unerwünschten Nebeneffekte bekommen wir eigentlich schon genug zu spüren.
Natürlich dürfen wir auch uns auch als "Teilnehmer des natürlichen Gleichgewichts" bewegen, aber wenn Grenzen übertreten werden, dann kann selbst unser eigenes Interesse gefährdet sein.
Hier geht es nicht um einen Interessenkonflikt zwischen Mensch und Tier, hier geht es um eine Verschiebung des Machtgefüges zugunsten des Menschen aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung und zum Nachteil der Umwelt und seiner Bewohner. Der momentane Zustand ist nicht ein "Mensch oder Tier - ich wähle im Zweifel immer das Wohl des Menschen", sondern eher ein "Mensch, Mensch, Mensch und sonst niemand". Und wie gesagt, dieser "Interessenkonflikt" ist in Wahrheit kein Konflikt, weil wir uns dadurch auch selber schaden können.
Und klar, wenn Unternehmen aus Eigeninteresse handeln, dann dürfen sie das gern tun. Aber das dürfen auch die anderen Marktteilnehmer oder Dritte, um Externalitäten zu vermeiden. Darüber sind sich viele Unternehmen bewusst und setzen daher verstärkt auf CSR-Konzepte.