Meine beiden übrigen Sets von Reobrix sind mittlerweile auf dem Weg, das erste habe ich schon aufgebaut.
Der Held der Steine hat dazu ein Video, das ich erst nach dem Kauf gesehen habe.
Ich bin ein bisschen überrascht über sein Urteil, dass die Steine-Qualität des Sets "hervorragend" sei. Ein Urteil, dem ich mich nicht wirklich anschließen kann. Vor allem die großen Platten waren vom Handling her recht unangenehm, da sie nur schwer aufeinander gehalten haben und es auch nicht dieses befriedigende harte Klicken gibt, wenn man die Steine aufeinandersteckt. Vielmehr sackt die obere Platte schwerfällig auf die untere und wenn sie mal verbunden sind, bekommt man sie nur schwer wieder auseinander. Ich hatte teilweise wirklich das Problem, dass mir die Fingerkuppen angefangen haben weh zu tun.
Die Steine hatten auch teilweise sehr unschöne Angusspunkte und hin und wieder noch Rückstände vom Gussgrat. Insgesamt würde ich die Qualität der Steine schon noch schwächer einordnen als von Lego. Dafür waren die Farben super.
Beim Thema Farben war die Anleitung eine Katastrophe. Die ist wirklich China-Qualität von vor 30 Jahren und für mich absolut unverständlich. Selbst wenn man das Set so billig und schäbig produziert wie nur irgendwie möglich muss man doch nach dem ersten Probedruck der Anleitung sehen, dass man die Farben absolut nicht unterscheiden kann und man das so niemals auf den Kunden loslassen darf. Irgendwer muss das doch in der Hand gehalten und gesagt haben, dass das so ok sei und das verstehe ich nicht. Es gibt im Set vier verschiedene Braun-Töne, die man auf den Bildern der Anleitung einfach nicht erkennt. Man baut am Anfang mit sehr hellen braunen Platten, die in der Anleitung dunkler sind, als die dunkelste Platte in echt. Wie kann man sowas abnicken? Man sieht Unterschiede, wenn beide Farben im selben Bauschritt vorkommen aber man kann grundsätzlich absolut nicht sagen, welche Farbe zu welchem Teil gehört. Bei den drei Grautönen plus Sandgrün ist es ähnlich. Nach dem ersten Bauschritt hat man sich aber dran gewöhnt und kann damit umgehen.
Super nervig fand ich auch, dass es keine Bauschrittunterteilung gab. Ich hasse es, wenn ich 2700 Teile wild vor mir liegen habe und teilweise 20 Minuten nach einem Teil suchen muss. Da bin ich bei Lego für die sehr kurzen Bauschritte wirklich dankbar.
Wenn ich den Preis von 105€ für eine nicht lizenzierte Burg ohne Figuren mit 2722 Teilen auf die Löwenburg von Lego umrechne (großzügig 3€ pro Figur gerechnet) dann käme ich bei der Löwenburg ohne Figuren bei 210€ raus, also ziemlich exakt die Hälte. Das ist denke ich preislich ok aber Reobrix selbst ist definitiv noch unter Lego-Niveau.