Yggdrasill
L13: Maniac
Das hast du wirklich schön geschrieben.
Vielleicht denken wir zu nostalgisch, aber der heutigen, flippigen Jugend würde so ein ernsterer Film mal wieder gut tun. Kopf ausschalten und Action hat man genreübergreifend genug. Ich frage mich manchmal nur, warum ich niemals meinen Lebensweg in Richtung Dinosaurier ausgelegt habe, wo mich diese Erdgeschichte doch am meisten fesselt. Ich hätte mein Abi machen und Paläontologie studieren können. ... :confused3:
Ja, der "flippigen Jugend" würde man so zeigen, was einen Film ausmacht, der in den Köpfen bleibt und nicht wieder nach zwei Tagen vergessen ist. Das haben die Filme der letzten Jahre kaum erreicht, und ich wäre überglücklich, wenn JW in diese Richtung ginge, obgleich ich mir, wie wir beide schon festgestellt haben, sicher bin, dass es nicht so sein wird.
Naja, Jurassic World ist eines meiner Highlights, und hoffentlich nicht wieder eine Enttäuschung. Obwohl Jurassic Park 2 und 3 jetzt nicht direkt Enttäuschungen für mich waren. Ich war beim 2. mit ein paar Schulfreunden in einem Minikino, was eine hammer Atmo war. Nur wir, vier Sitzreihen, eine fette Leinwand, viel Popcorn und ein Anschiss vom Kinobetreiber, weil wir uns nicht benehmen konnten. Teil 2 habe ich letztens wieder gesehen und ich frage mich wie man so einen Film drehen kann. Ich meine, der Junge war über Monate vielleicht auf der Insel verschollen und hat ohne Schaden überlebt. Nur als die Rettung da ist, benimmt er sich, als hätte er gerade eben erst einen Fuß auf die Insel gesetzt. Naja, der 3. ist in meinen Augen der mit Abstand Schlechteste, es sei denn es gibt noch einen Teil, von dem ich nichts weiß.
Ach, der Drittling... die Effekte sind ganz nett, der Spinosaurus ist gut in Szene gesetzt, aber so richtig viel mit den anderen Teilen (außer der üblichen Struktur: Menschen sind aus irgendeinem Grund auf einer mit Dinosauriern bevölkerten Insel und werden gefressen) hat er nicht gemeinsam. Hinzu kommen die lächerlichen Figuren. Zivilisten wie den Vater, die Mutter oder den Sohn, die alle drei unglaublich nervig sind und die 90 Minuten Laufzeit des Filmes zu gefühlten 180 Minuten umwandeln, machen den Film zu einer Geduldsprobe. JP3 ist einfach nur ein unglaublich guter B-Movie, doch wird man wenigstens durch die nahezu perfekt in Szene gesetzten Dinosaurier (vor allem die Raptoren!) wieder ein wenig entschädigt
Den zweiten Film finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Er unterhält sehr gut, hat den hervorragenden Jeff Goldblom als Dr. Ian Malcolm und eben einige Gastauftritte, die schmunzeln lassen. Allerdings merkt man hier, dass der Film "unnötig" wirkt, obgleich die aus den Resten von inGen bestehenden Dinosaurierjäger dem Film einen einigermaßen emotionalen Handlungsschwerpunkt bieten, der zwar nicht ebenbürtig mit dem ersten ist, aber sozusagen - abermals - die ausbeuterische Natur des Menschen zeigt. Zwar etwas direkter und mit dem Holzhammer serviert, aber immer noch in Verbeugung vor dem ersten. Allerdings hätte der Film Schluss sein müssen, als die Menschen die Insel verlassen; der T-Rex in LA war zwar nett anzuschauen, aber absolut unnötig und reine Effekhascherei. Klar, als Kind/Jugendlicher habe ich diese Szenen gefeiert und feiere sie auch heute noch, weil der durch die Vororte LAs trabende T-Rex ziemlich lustig ist und tricktechnisch ein Dinosaurier noch nie derart perfekt in einer Stadt voller Menschen gezeigt wurde.
Insofern ist der zweite irgendwo in der Mitte anzusiedeln.
Und die von dir angesprochenen Kritikpunkte in deinen Posts, @Deckimbal, kann ich so nur bestätigen und nachvollziehen