Mafia-Spezialisten dürften dieser Tage profunde Auskunft geben können auf die Frage, warum Sepp Blatter, scheinbar ewiger Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, gestern seinen Rücktritt angekündigt hat.
Mit dem altbekannten Gesäusel über den Fußball, der ihm am Herzen liege, hat er die Antwort nicht selbst gegeben. Nein, bei Blatter, in seinem Milliardenkonzern FIFA, diesem strukturell korruptionsverseuchten System, geht die Angst um - in den Kontinentalföderationen und auch in den nationalen Fußball-Verbänden. Sie alle werden getrieben von der US-Justiz.
Und das FBI nimmt sich, assistiert von Ermittlern in der Schweiz oder in Lateinamerika, die FIFA ganz genau so vor, wie es gegen gewöhnliche Mafia-Clans vorgeht: Erst die Leutnants verhaften, unter Druck setzen, zum Reden bringen - um dann, am Ende, den Paten, den Boss zu Fall zu bringen.