Seit Covid ist klar, und eigentlich auch schon davor, das Ärzte und Pfleger kaum Kohle bekommen und es an Stellen mangelt. Hat man da mittlerweile was getan? Nein. Lieber freut sich ein bepickelter Influencer auf Youtube/Twitch/Instagram usw, das er bald in eine Villa ziehen kann.
In unserem Wirtschaftssystem wird der "Wert" einer Tätigkeit in Geld bemessen und der hängt maßgeblich davon ab, wie viel Geld diese Tätigkeit erwirtschaftet.
Was ein Selbstständiger mit seinem Produkt verdient, hängt davon ab, wie viel das Produkt anderen wert ist.
Was ein Selbstständiger mit einer Dienstleistung verdient, hängt genauso davon ab, wie viel diese Dienstleistung den Kunden wert ist.
Was ein Angestellter mit seiner Arbeitsleistung verdient, hängt maßgeblich davon ab, wie viel derjenige, der ihn bezahlt, damit verdient.
Der Betreiber eines Pflegeheims (der Selbstständige) verdient mit seinem Pflegeheim so viel, wie diejenigen, die es in Anspruch nehmen, bereit sind, dafür zu bezahlen.
Und wie viel seine Angestellten (die Pfleger) verdienen, hängt maßgeblich davon ab, wie viel der Betreiber mit der Dienstleistung verdient.
Und der (finanzielle) Mehrwert, den ein Pfleger "erwirtschaftet" ist nun einmal deutlich geringer als der, den ein Investmentbanker erwirtschaftet.
Deswegen verdient ein Investmentbanker deutlich mehr als ein Pfleger. Weil derjenige, der den Investmentbanker bezahlt mit dessen Arbeit deutlich mehr Geld verdient, als derjenige, der den Pfleger bezahlt.
Man kann eine Tätigkeit nicht anhand ihres gesellschaftlichen Mehrwertes bewerten und dementsprechend bezahlen. Man kann (auf Dauer) eine Tätigkeit nicht besser bezahlen, als man durch diese Tätigkeit einnimmt. Das ist eine mathematische Notwendigkeit.
Deswegen befürchte ich, wird sich an dem Umstand, dass "systemrelevante" Berufe auch in Zukunft nicht 'angemessen' entlohnt werden, wohingegen sich der Investmentbanker durch Zahlenverschieben und Papier-schmutzig-machen weiterhin eine goldene Nase verdienen wird, nichts ändern.