Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Hinweis
Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
Heizungen sind nicht verboten, verbrenner aus wird von der EU beschlossen (umschwenkt es nach der Industrie geht lieber schneller als geplant) und welches Gesetz wurde verabschiedet das mich 10k zahlen lässt wenn ich verschiedene Geschlechter hinterfrage?

Es gibt vernünftige Gründe gegen das gendern zu sein, aber keinen vernünftigen so einen bullshit zu erzählen?
Heizungen sind nicht verboten weil sich ein nie dagewesener shitstorm angebahnt hat.
Nur geplant war es und wäre so auch gekommen.
Oder hast du die letzten Jahre unter einem Stein verbracht?



Ich könnte etliche links zu allen Themen posten und zu allen geplanten verboten etc
 
Mich interessiert kein Schnitzel, aber die Erwähnung deinerseits davon zeigt mir schon einiges und bestätigt mich ehrlich gesagt schon in meinen oberen Ausführungen.

Was du hier so ablieferst, zeigt auch einiges. Und nun?

Na Hauptsache, du hast eine Schublade für mich gefunden.
Und ich bin noch nicht mal für das Gendern… aber auch nicht für das Verbot.
 
Einfach mal meine 12 Cent zum Thema, bzw. zu verbundenen Themen. Nein, ich habe das alles hiervor NICHT gelesen...


1) Wer in Situationen, in denen das Geschlecht völlig egal ist - also fast alle Situationen außerhalb von Beziehungen/Dating/Liebesleben/Romanzen und Ähnlichem - das Geschlecht als relevant erachtet, der sollte erstmal genau darüber nachdenken. "Fast alle" schreibe ich, da es ja auch getrennte Umkleiden und so gibt. Ich mache das Thema Trans hier jetzt nicht umfangreich auf... Nur zwei Dinge dazu: 1. Für mich gibt es nur biologische Geschlechter. 2. Wenn etwas keinen konkreten Namen und keine definierten Merkmale hat, ist es für mich kein Geschlecht.

2) In diesem Sinne: Es gibt für mich außerhalb der o.g. Situationen nur eines - Menschen! Ein Lehrer ist ein Mensch(!), der (meist) an einer Schule Schüler unterrichtet. Ein Schüler ist ein Mensch(!), der (meist) in einer Schule von Lehrern unterrichtet wird. Wer bitte braucht dabei eine Unterscheidung zwischen Lehrern und Lehrerinnen? Wofür ist das wichtig? Ein Beruf ist primär ein Status, ein Titel und hat nichts mit einem Geschlecht zutun.

3) Im Singular, wenn ich mich also persönlich nur mit einer anderen Person unterhalte, sage ich aber natürlich zu einer Frau z.B. dass sie Lehrerin ist. Im Plural, wenn also Gruppen gemeint sind, gibt es aber halt das ganz einfache Wort Lehrer (nominativ, plural). Dieses umfasst alle Menschen(!), die Lehrer sind.

4) Wer uns einreden will, dass wir bei Ärzten, Professoren, Astronauten, Jägern usw. nur an Männer denken (sowas im Dreh gab es ja mal irgendwann "vor ewig" auf Youtube in irgendeinem (Sub-?)Kanal der Öfffentlichen), der sollte möglichst vor-vorgestern damit aufhören Leuten einzureden, wie sie denken (sollen?).

5) Alternativ kann man auch damit anfangen zu akzeptieren, wenn Menschen auf gemachte Erfahrungen zurückgreifen. Wenn ich aufgrund meiner gemachten Erfahrungen denken würde, wären bei mir z.B. Lehrer und Ärzte fast ausschließlich weiblich, ich würde dann also eher an Frauen als an Männer denken. Aber wie gesagt - es ist mir völlig egal, ob Frau oder Mann. Es geht um einen Beruf, um einen Status, einen Titel - und vor allem um Menschen.

6) Solange solche Wiedersprüche entstehen: Bürger gendern zu Bürger*Innen, Meister gendern zu Meister*Innen, Vertreter gendern zu Vertreter*Innen, aber es dann nicht(!) Bürger*Innenmeister*Innenvertreter*Innen heisst, also solange das ganze völlig Inkonsistent ist, kann ich es eh nicht ernst nehmen. Weil nach dieser Logik wären z.B. Bürgermeistervertreter*Innen Vertreter (jedes Geschlechts) für nur männliche Meister von nur männlichen Bürgern. Es würden mit Bürgermeistervertreter*Innen also effektiv nur sehr wenige Menschen inkludiert werden.

7) Und wenn es dann doch Bürger*Innenmeister*Innenvertreter*Innen heisst, kann ich es nicht ernst nehmen, weil es sowohl beim Lesen als auch beim Sprechen, als auch beim Zuhören völlig katastrophal ist. Es gibt für zusammengesetzte Substantive einfach keine konsistente Regel, die damit funktioniert. Und seit wann ist das * eigentlich teil des Alphabets?

8) Und wenn ich gendere, aber gleichzeitig - !!!Achtung nur rein hypothetisch!!! - sagen/meinen/schreiben würde, dass ich alle Frauen hasse, dann bringt mein gendern was?

9) Dass es sowohl männliche als auch weibliche z.B. Ingenieure gibt, sollte eigentlich jedem Menschen klar sein... Wenn jemand Ingenieurwissenschaften oder was-auch-immer, womit man Ingenieur werden kann, studieren will um Ingenieur zu werden, kann er es unabhängig seines Geschlechts tun. Niemand hält ihn auf Grundlage seines Geschlechts auf! Und wenn er nicht will, dann lernt/studiert er halt was anderes. (lernt im Sinne von Berufsausbildung machen) Was soll das gendern jetzt also erreichen?

10) Ich bin damit ja jetzt fast schon beim Thema Quoten - aber das lasse ich auch lieber sein, mit einer Ausnahme: Die einzige Quote, die wir brauchen, ist eine Qualifiziertenquote!

11) Obwohl - einen erlaube ich mir noch: Es soll jeder das lernen/studieren was er möchte. Wenn wir irgendwann dahinkommen würden, dass Menschen vorgeschrieben wird, dass sie jetzt Beruf XYZ lernen müssen, weil es von derem Geschlecht zu wenige Leute vom Beruf XYZ gibt, na dann mal richtig Gute Nacht...

12) In diesem Sinne: Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn 90% der Berufsgruppe ABC Frauen und 90% der Berufsgruppe EFG Männer sind. solange sie es sich freiwillig aussuchen durften diesen Beruf zu machen.


Ich habe fertig :)
 
Bitte, eine sehr aktuelle deutsche Studie. Tl;dr: Das generisches Maskulinum sorgt dafür, dass hauptsächlich an Männer gedacht wird. Nennung beider Geschlechter und noch stärker Gendern mit * schwächen diesen Effekt ab.

https://www.uni-wuerzburg.de/aktuel...iment-male-bias-durch-generisches-maskulinum/

Die Uni Kassel hat erstmals neuronal nachgewiesen, dass beim generischen Maskulinum verstärkt an Männer gedacht wird. Auch hier konnte die Genderschreibweise mit * diesen Effekt abschwächen.


Wie erklärst du dir, dass der englische Begriff "Doctor" stärker mit einem Mann assoziiert wird als der deutsche Begriff "Arzt"?

"Doctor" ist nach jedem erdenklichen Maßstab geschlechtsneutraler als irgendeine absurde Konstruktion wie "Ärzt*innen".

Ich halte es aber btw. nicht für völlig ausgeschlossen, dass Leute wie du es bewirkt haben, dass man bei "Arzt" heute nicht mehr an eine Frau denkt. Wenn einem immer ei getrichtert wird, dass beim Begriff "Arzt nur Männer mitgedacht sind", glaubt man es irgendwann. Nur ist es in diesem Fall schlicht ein künstlich geschaffenes Problem, das man nun mit irgendwelchen abstrusen Konstruktionen wieder lösen will.
 
Als ein Kritiker des Genderns oder der gängigen Methoden, finde ich ein Verbot schwierig...maybe nicht beim Behördengang, aber doch an Hochschulen oder zumindest Schulen.

Bzw....allgemein...man kann es ja machen und dann soll man eben gendern und das Sternchen (das ich eben z.B. unleserlich furchtbar finde) setzen. Man soll es nur nicht verlangen.

Imo unterdrückt das auch wieder die natürliche Sprachentwicklung in die andere Richtung.
Ist genau das was ich allgemein für unsere Gesellschaft befürchte: Auf ein Extrem wird mit einem anderen Extrem reagiert.
 
Imo unterdrückt das auch wieder die natürliche Sprachentwicklung in die andere Richtung.
Ist genau das was ich allgemein für unsere Gesellschaft befürchte: Auf ein Extrem wird mit einem anderen Extrem reagiert.

Wenn es im Endeffekt nur zwei Extreme gibt dann lieber das extrem, wo dieser Unsinn komplett aus allen öffentlichen Institutionen verschwindet und keinerlei öffentlichen Gelder mehr erhält. Zumindest wäre das demokratisch.

In ihrer Freizeit können die Gender Theoretiker ja gerne an ihren Irrlehren festhalten
 
Wenn wir nochmal irgendwann ernsthaft über eine Führung von gendern reden, möchte ich, dass das Siezen abgeschafft wird. Fühle mich da als Mann total ausgeschlossen. Hätte gerne Erzen als Wort
Ich will schließlich auch mein Geschlecht als höfliche Respektsperson in der förmlichen Ansprache vertreten haben.
 
Mama, wann gehen wir zum Onkel Doktor*innen ?

Zum Doktor
Zur Doktorin
Zu den Doktoren / Doktorinnen
Doktor*innen ist übrigens auch falsch gegendert (gilt auch für das weiter oben genannte Ärzt*innen)

Ein bisschen mehr Mühe beim falsch gendern sollte man sich schon geben, wenn man als Kämpfer für deutsche Grammatik und Rechtschreibung auftreten möchte.
 
Was du hier so ablieferst, zeigt auch einiges. Und nun?

Na Hauptsache, du hast eine Schublade für mich gefunden.
Und ich bin noch nicht mal für das Gendern… aber auch nicht für das Verbot.

Na Hauptsache du konntest deinen Schubladen Schnitzelspruch bringen und dich nun darüber beklagen, dass ich darauf reagiere.

Lustig wie einer Seite immer vorgeworfen wird Sprache zu kontrollieren und jetzt wird Sprache verboten von der anderen Seite. Reine Projektion...

Es wurde keine Sprache verboten.
 
Zum Doktor
Zur Doktorin
Zu den Doktoren / Doktorinnen
Doktor*innen ist übrigens auch falsch gegendert (gilt auch für das weiter oben genannte Ärzt*innen)

Ein bisschen mehr Mühe beim falsch gendern sollte man sich schon geben, wenn man als Kämpfer für deutsche Grammatik und Rechtschreibung auftreten möchte.
Du machst mir nicht meine Kindheitserinnerungen kaputt. Der Kampf , den es nie gab, ist doch eh niemals angegongt worden
 
Es wurde keine Sprache verboten.

Streng genommen hat das Gesetz nichts verändert. Vorher war die Vorgabe: "formal richtige Rechtschreibung". Jetzt ist die Vorgabe: "Formal richtige Rechtschreibung, auch wenn man es aus politischen Gründen nicht will."
 
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