geloescht7624
L18: Pre Master
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Dann sehen wir uns z.B. diese von dir verlinkte Studie an:Ich habe hier doch gerade zwei Studien gezeigt, die klar belegen, dass die Sprache sehr wohl einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Geschlechter hat. Aber natürlich ist sie nicht der einzige. Ist doch klar.

Generisches Maskulinum: Das Gehirn muss Unstimmigkeiten überwinden
Wie reagiert das Gehirn auf die Erwähnung von Männern versus Frauen nach dem generischen Maskulinum? Dieser Frage ging ein Forschungsteam am Fachgebiet Allgemeine Psychologie an der Universität Kassel nach. Hierbei konnte erstmals mit neurowissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden, dass...
www.uni-kassel.de
Zitat hieraus:
"Mithilfe von an der Kopfoberfläche von Versuchspersonen angebrachten Elektroden wurde in zwei Experimenten die elektrische Aktivität des Gehirns beim Lesen verschiedener Satzkombinationen gemessen. Die verwendeten Textpassagen lauteten z.B.: „Die Kellner liefen durch den Bahnhof. Es war offensichtlich, dass die meisten Männer gut gelaunt waren.“ Oder: „Die Kellner liefen durch den Bahnhof. Es war offensichtlich, dass die meisten Frauen gut gelaunt waren."
Das konnte in dem von @Xyleph jetzt schon mehrfach zitierten Vortrag gut erklärt (aufgelöst) werden. Siehe:
Die generische Lesart des Maskulinums braucht bei der Verarbeitung etwas länger, da es ja auch für das nicht-generische (spezifische) Maskulinum stehen kann, d.h. ich kann unter "Kellnern" den männlichen Plural, aber auch das generische Maskulinum, also Frauen und Männer verstehen. Diese (kurze) Irritation kann man aber durch ein simples "unter ihnen" von vorneherein auflösen, sprich:
„Die Kellner liefen durch den Bahnhof. Es war offensichtlich, dass die meisten Frauen [unter ihnen] gut gelaunt waren."
Ansonsten empfehle ich den Vortrag auch sehr, weil er eben eine Reihe von Mythen aufgreift und richtigstellt, auch Unfug wie die ahistorische Behauptung, das generische Maskulinum sei eine neuzeitliche Erfindung, obwohl es bis ins Althochdeutsche zurückverfolgt werden kann.