Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
Der Rat der Deutschen Rechtschreibung hat klar festgelegt, dass Genderstern und co. nicht korrekt sind.
d.h. es geht nur darum in welcher form man gendern soll. hier eine einheitliche lösung zu finden wird die herausforderung werden.
im übrigen hat der rat der deutschen rechtschreibung nur eine empfehlung ausgesprochen. bindend ist die nicht. ;)
 
d.h. es geht nur darum in welcher form man gendern soll. hier eine einheitliche lösung zu finden wird die herausforderung werden.
im übrigen hat der rat der deutschen rechtschreibung nur eine empfehlung ausgesprochen. bindend ist die nicht. ;)

Insgesamt geht es auch darum, dass man nicht weiß, in welcher Form gegendert werden soll. Das ist korrekt. Die Zeichen im Wortinneren werden aber vom Rat der Deutschen Rechtschreibung allgemein abgelehnt.

Die geschriebene deutsche Sprache ist nicht nur von Schülerinnen und Schülern zu lernen, die noch schriftsprachliche Kompetenzen erwerben und deren Leistungen nach internationalvergleichenden Studien immer wieder Gegenstand öffentlicher und vor allem bildungspolitischer Diskussionen sind. Rücksicht zu nehmen ist auch auf die mehr als 12 Prozent aller Erwachsenen mit geringer Literalität, die nicht in der Lage sind, auch nur einfache Texte zu lesen und zu schreiben. Auch Menschen, die innerhalb oder außerhalb des deutschsprachigen Raums Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache erlernen, sollte der Sprach- und Schrifterwerb nicht erschwert werden.

Diese Kriterien geschlechtersensibler Schreibung werden von den in den letzten Jahren in manchen Bereichen, vor allem Kommunen und Hochschulen, verfügten Vorgaben zur geschlechtergerechten Schreibung nicht erfüllt
. Das gilt vor allem für die Nutzung von Asterisk, Unterstrich, Doppelpunkt und anderen verkürzten Zeichen, die innerhalb von Wörtern eine „geschlechtergerechte Bedeutung“ zur Kennzeichnung verschiedener Geschlechtsidentitäten signalisieren sollen. Diese Zeichen haben zudem in der geschriebenen Sprache auch andere Bedeutungen, z. B. als Satzzeichen oder typografische Zeichen oder informatik- und kommunikationstechnische Zeichen. Ihre Nutzung innerhalb von Wörtern beeinträchtigt daher die Verständlichkeit, Vorlesbarkeit und automatische Übersetzbarkeit sowie vielfach auch die Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten. Deshalb können diese Zeichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht in das Amtliche Regelwerk aufgenommen werden.

Und das amtliche Regelwerk ist selbstverständlich bindend für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege:

Das Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich(„Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehr geschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.

Für Hochschulen gelten etwas andere Regeln.

Für den Hochschulbereich erscheint fraglich, ob die Forderung einer „gegenderten Schreibung“ in systematischer Abweichung vom Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung für schriftliche Leistungen der Studierenden und die Berücksichtigung „gegenderter Schreibung“ bei deren Bewertung durch Lehrende von der Wissenschaftsfreiheit der Lehrenden und der Hochschulen gedeckt ist. Hochschulen und Lehrende haben die Freiheit des Studiums nicht nur bei der Wahl von Lehrveranstaltungen, sondern auch beider Erarbeitung und Äußerung wissenschaftlicher Meinungen der Studierenden zu beachten und zu schützen.
 
bzw. schreibt der rat:

"Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat in seiner Sitzung am 15.12.2023 seine Auffassung bekräftigt, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll."

"Für den Hochschulbereich ist eine Zunahme einer geschlechtergerechten Schreibung mit Sonderzeichen im Wortinneren in systematischer Abweichung von den Regelungen im Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu beobachten. Inwieweit den Hochschulen das Recht zusteht, von der amtlichen deutschen Rechtschreibung abzuweichen, ist strittig."


-edit-
zusammenfassend würde ich sagen gendern gehört ersteinmal definiert. eine geschlechtergerechte sprache ist ausdrücklich erwünscht.
lehrkräften könnte man vermutlich verschiedene gender symbole verbieten nicht aber das ausschreiben verschiedener (mindestens drei) geschlechter. durchsetzbar ist meiner meinung nach auch ersteres nicht...
 
bzw. schreibt der rat:

"Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat in seiner Sitzung am 15.12.2023 seine Auffassung bekräftigt, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll."

"Für den Hochschulbereich ist eine Zunahme einer geschlechtergerechten Schreibung mit Sonderzeichen im Wortinneren in systematischer Abweichung von den Regelungen im Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu beobachten. Inwieweit den Hochschulen das Recht zusteht, von der amtlichen deutschen Rechtschreibung abzuweichen, ist strittig."


In dem Bericht steht, was ich geschrieben habe: für Schulen, Behörden und Rechtssprechung gilt das amtliche Regelwerk, das Gendersprache nicht beinhaltet. Entsprechend hält sich ein Lehrer, der Gendersprache unterrichtet oder gestattet, nicht an das amtliche Regelwerk, sondern an seine Ideologie. Das halte ich beim Gendern für ähnlich problematisch wie ein Biologielehrer, der die Schöpfungslehre als Antwort auf die Frage nach der Herkunft des Menschen akzeptiert.

Für Hochschulen ist die Situation schwieriger.
 
In dem Bericht steht, was ich geschrieben habe: für Schulen, Behörden und Rechtssprechung gilt das amtliche Regelwerk, das Gendersprache nicht beinhaltet. Entsprechend hält sich ein Lehrer, der Gendersprache unterrichtet oder gestattet, nicht an das amtliche Regelwerk, sondern an seine Ideologie. Das halte ich beim Gendern für ähnlich problematisch wie ein Biologielehrer, der die Schöpfungslehre als Antwort auf die Frage nach der Herkunft des Menschen akzeptiert.

Für Hochschulen ist die Situation schwieriger.
die frage ist was ist "gendersprache". wenn ein ausschreiben verschiedener geschlechter "gendersprache" ist, dann ist das in meinen augen kein regelverstoß. der wäre nur das falsche verwenden verschiedenster gender zeichen. und das klar auch nur exklusiv hochschulen...

im übrigen verwenden mittlerweile auch immer mehr lehrkräfte exzessiv smileys. da bin ich ja auch auf eine baldige regelung gespannt... ;)
 
die frage ist was ist "gendersprache". wenn ein ausschreiben verschiedener geschlechter "gendersprache" ist, dann ist das in meinen augen kein regelverstoß. der wäre nur das falsche verwenden verschiedenster gender zeichen. und das klar auch nur exclusiv hochschulen...

im übrigen verwenden mittlerweile auch immer mehr lehrkräfte exzessiv smileys. da bin ich ja auch auf eine baldige regelung gespannt... ;)

1. Es steht, was nicht gestattet ist: Satzzeichen im Wortinnern. Dass wir uns vom generischen Maskulinum verabschiedet haben ist zwar eine regressive Entwicklung und schadet der Wahrnehmung der Frauen in der Arbeitswelt, aber damit muss man sich wohl abfinden.

2. Smileys sind nicht im Wortinneren. Ich h:-)ffe d:-)ch schwer, dass ein Lehrer nicht s:-) schreibt. Ansonsten wäre eine Regulierung wünschenswert.
 
1. Es steht, was nicht gestattet ist: Satzzeichen im Wortinnern. Dass wir uns vom generischen Maskulinum verabschiedet haben ist zwar eine regressive Entwicklung und schadet der Wahrnehmung der Frauen in der Arbeitswelt, aber damit muss man sich wohl abfinden.

2. Smileys sind nicht im Wortinneren. Ich h:)ffe d:)ch schwer, dass ein Lehrer nicht s:) schreibt. Ansonsten wäre eine Regulierung wünschenswert.
d.h. wir brauchen einen gendersmiley am wortende... ;)
 
d.h. es geht nur darum in welcher form man gendern soll. hier eine einheitliche lösung zu finden wird die herausforderung werden.
im übrigen hat der rat der deutschen rechtschreibung nur eine empfehlung ausgesprochen. bindend ist die nicht. ;)

Nö man muss keine "Lösung" finden weil es die große Mehrheit der Menschen nicht macht und komplett ablehnt. Es interessiert keine Sau ob statistisch eine Handvoll Menschen das wollen oder nicht, daran ändern auch ein paar laut kleffende Welpen im Internet nichts, es wird irgendwann austerben und als lustige Anekdote in der Geschichte eingehen :nix:
 
Nö man muss keine "Lösung" finden weil es die große Mehrheit der Menschen nicht macht und komplett ablehnt. Es interessiert keine Sau ob statistisch eine Handvoll Menschen das wollen oder nicht, daran ändern auch ein paar laut kleffende Welpen im Internet nichts, es wird irgendwann austerben und als lustige Anekdote in der Geschichte eingehen :nix:
dann kann man die wenigen die das machen doch in ruhe gendern lassen und sich relevanten themen widmen...
 
Inklusive Sprache wird als Thema nicht einfach wieder verschwinden.
Kenne viele junge Kollegen, die schon wie selbstverständlich gendern.
Bezweifle aber, dass Konstrukte wie *innen oder :innen da der Weisheit letzter Schluss sind.
Ich wäre ja dafür, „der, die das“ einfach in „dö“ zu verwandeln :awesome:.
 
Also bist du für staatlich kontrollierte Medien. Interessant.



Bei ner WG Party war dies neulich tatsächlich auch so.
Nichts anderes ist der öffentliche Rundfunk. Er tarnt sich zwar immer als unabhängig, die letzen Jahre waren sie allerdings mit dem verbergen ihrer Agenda eher nicht so gut.

Nebenbei kenne ich keinen einzigen Jugendlichen, der gendert. Muss wohl eine von diesen linksgrünversifften Bio STUDIERENDEN Partys gewesen sein.
 
Bei ner WG Party war dies neulich tatsächlich auch so.

Hängt wohl stark ab, in welchen Kreisen man verkehrt. Und in welchen Kreisen du verkehrst ist den meisten hier wohl bekannt. Ich habe auch Leute in meinem Umfeld, die bei erster Bekanntschaft ihre Pronomen kommunizieren. Dass in diesen Kreisen gegendert wird ist in etwa so überraschend wie ein Hitler-Gruss beim Neo-Nazi-Treff.
 
das schließt irgendwie rollstuhlfahrer aus...
hätte ja nicht damit gerechnet aber die stadt wien hat sich tatsächlich mit meinem (halb ernst gemeinten. ;) ) hinweis auseinandergesetzt... ;)

"Sehr geehrter Herr ...

Vielen Dank für Ihr Schreiben. Wir wurden vom Büro der Stadträtin beauftragt Ihnen zu antworten.

Die Mobilitätsagentur macht Kommunikation zum Zu-Fuß-Gehen für die Stadtnutzer:innen von Wien.

Aus eigener Betroffenheit und im Austausch mit den Interessensgruppen wissen wir, das Personen, die auf die Nutzung eines Rollstuhles angewiesen sind, davon sprechen, das sie im Schritttempo „zu Fuß“ unterwegs sind. Gut vergleichbar wäre folgender Vergleich: auch blinde Personen verabschieden sich herkömmlich mit: „Gerne sehen wir uns wieder.“

Daher wird von unserer Seite das am meist verständliche Wort verwendet. „Fußverkehr“ und „Zu-Fuß-Gehende“. Damit erhoffen wir gut verständlich zu bleiben und leicht gelesen werden zu können.

Vielen Dank für Ihre persönlichen Einschätzungen. Wenn es in der deutschen Sprache Entwicklungen gibt, übernehmen wir diese in einem gesellschaftlich inklusivem Sinn immer gerne.

Mit freundlichen Grüßen.

Maria Grundner"

die einschätzung kann ich zwar nicht ganz teilen aber ich erkenne zumindest ein befassen mit kritik... ;)
 
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