Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Hinweis
Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.
Das Kastrieren von Hunden erhält dadurch eine neue Bedeutung.
 
Kritik am Gendern mit der Aussage „Gender-Wahn“ gleichzusetzen ist dumm. Ich kann mich für die Rechte der LGBTQI* Community einsetzen ohne eine falsche, unlesbare, komplizierte und dumme Rechtschreibung etablieren zu wollen.
 

1. Ich habe hier unzählige Leute - selbstverständlich erfolglos - aufgefordert, sie sollen mir sagen, welches Suffix der Stern ersetzt - also wofür der Stern ausgeschrieben steht. Solange das keiner benennen kann, ist es faktisch unlesbar: niemand kann es lesen.

2. Mir kann keiner sagen, dass der Satz „Der*die Leiter*in bezeichnet eine*n geeignete*n Mitarbeiter*in, die*der ihn*sie bei Abwesenheit vertritt." angenehm zu lesen ist.
 
Man kann einen Satz auch komplizierter machen als er ist...

Vorschlag: Wir nehmen zukünftig nur noch die weibliche Version.
Die Mitarbeiterinnen gilt jetzt für alle Geschlechter
 
Man kann einen Satz auch komplizierter machen als er ist...

Vorschlag: Wir nehmen zukünftig nur noch die weibliche Version.
Die Mitarbeiterinnen gilt jetzt für alle Geschlechter

1. Es ist die einzige Möglichkeit, den Satz unter dem Grundsatz, dass man den Genderstern setzen muss, korrekt zu schreiben. Wer den Genderstern unterstützt, muss den Satz exakt so schreiben oder er muss den Genderstern fortan ablehnen.

2. Wieder eine unnatürliche Entwicklung. Wieso sollte man Sprache morphologisch komplizierter machen? Üblicherweise fallen Suffixe weg, man fügt sie nicht hinzu. Auch hier konntest du bislang kein Gegenbeispiel liefern. Es ist herrlich, dass von den Argumenten auf der ersten Seite auch nach 30 Seiten noch kein einziges widerlegt werden konnte.
 
Weil es den Leuten scheißegal ist was du glaubst zu wissen. Regeln sind nicht unveränderbar und passen sich an mit der Zeit. Dialekte werden ja auch akzeptiert und nicht ausradiert.
 
Weil es den Leuten scheißegal ist was du glaubst zu wissen. Regeln sind nicht unveränderbar und passen sich an mit der Zeit. Dialekte werden ja auch akzeptiert und nicht ausradiert.

Ja, Regeln sind nicht unveränderbar. Nehmen wir Englisch: Old English hatte drei Genera, fünf Casus. Modern English hat nur noch drei Casus und die Genera sind mehrheitlich verschwunden. Das ist der übliche Wandel, nicht andersrum. Ansonsten darfst du mir gerne Beispiele nennen, bei denen es passiert ist. Das wäre die absolute Grundanforderung, damit man überhaupt eine Diskussion führen kann. Bis dahin ist es nicht so, dass ich "glaube zu wissen", sondern dass ich schlicht mehr weiß als du. :kruemel:

Bei den Dialekten passiert übrigens oftmals das Gleiche, dass sie über Zeit simpler werden und aufgrund der Durchmischung die Unterschiede verschwinden. Dein Vergleich mit den Dialekten ist also nicht nur unfassbar diskriminierend, sondern widerlegt meine Aussage auch nicht.
 
Falsches Deutsch ist falsches Deutsch.

Manchmal frage ich mich, ob du nicht gewillt, oder nicht in der Lage bist eine normale, sachliche Diskussion zu führen. Lange hatte ich vermutet, dass es Ersteres ist. Ich tendiere aber immer mehr zu Letzterem. Mittlerweile gehst du nicht mal mehr auf das Geschriebene ein, weil du es wohl nicht verstehst.
 
Du schreibst meine Ansicht zu Dialekten wäre diskriminierend.
Gleichzeitig willst du aber eine Schreibweise verbieten, welche Diskriminierungen verhindert.

Finde den Fehler.
 
Du schreibst meine Ansicht zu Dialekten wäre diskriminierend.

Ja, die Vorstellung, dass nur eine Sprache "richtig" ist, ist schwer diskriminierend. Gerade weil du damit bspw. auch sagst, dass Englisch, Schwedisch, Norwegisch, Holländisch etc. "falsche" Sprachen sind. Immerhin haben sie den selben Ursprung wie die deutsche Standardsprache (und die deutschen Dialekte), haben sich aber im Verlauf der Zeit anders von dieser Ursprungssprache abgewandelt als Deutsch.

Ganz zu schweigen davon, dass der Vergleich mit Dialekten schon rein thematisch nicht passt, bzw. deiner Aussage sogar direkt widerspricht. Niemand sagt, dass die Verwendung von Dialekten in einem Text in der Standardsprache angebracht ist (Ausnahmen wären literarische Werke, die bewusst auf schweizerdeutsche Wörter zurückgreifen oder politische Statements). Wenn ich hier plötzlich Standarddeutsch und Schweizerdeutsch vermische, werden sich die meisten Leute einig sein, dass das schweizerdeutsche Wort nicht in den Text gehört. Diese Aussage wäre auch völlig korrekt. Ein Schweizerdeutsches Wort in einem standarddeutschen Satz ist falsch.

Genau gleich darfst du einen Text natürlich mit der Gendersprache schreiben, die meisten Leute werden sich aber einig sein, dass der Genderstern nicht in den Text gehört. Denn das Zeichen ist in der Standardsprache falsch. In politischen Statements zu LGBTQI* Rechten darf der Genderstern gerne verwendet werden (genau wie Schweizerdeutsche Wörter in einem literarischen Text oder einem politischen Statement verwendet werden dürfen). In einem sachlichen Text hat er aber - genau wie die Dialekte - nichts verloren.

Wenn ig fortan jedes Pronomen in mine Texten durch das Schweizerdeutsche Gegenstück ersetzen würde, wärt dir wahrscheinlich alle der Ansicht, dass mini Pronomen falsch sind. Denn äs liest sech doch etwas komisch, bzw. falsch, meinst du nicht? Oder würdest du sagen, dass my Text hier ein korrekter, standarddeutscher Text ist?

Gleichzeitig willst du aber eine Schreibweise verbieten, welche Diskriminierungen verhindert.

Ich will den Genderstern verbieten, weil er…
… keine Bedeutung hat
… nicht gelesen werden kann
… sprachlich falsch ist
… sprachhistorisch unsinnig ist
… nicht konsequent korrekt verwendet werden kann
… ein rein politisches Statement ist
… durch keinen intuitiven und natürlichen Sprachwandel hervorgebracht wurde

Wenn du einen dieser Punkte widerlegen kannst: nur zu. Auf den bisherigen 30 Seiten ist es keinem gelungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Diskriminierung allein durch die Gendersprache verhindert werden würde, gebe es in vielen Ländern keine Diskrminierung. (Spoiler: Verhindert es nicht)
 
Wenn Diskriminierung allein durch die Gendersprache verhindert werden würde, gebe es in vielen Ländern keine Diskrminierung. (Spoiler: Verhindert es nicht)

Wie wir alle wissen, ist Russland sehr inklusiv und niemand würde je diskriminiert werden.
 
Dialekte zu erwähnen ist diskriminierend. Das Gendersternchen abzulehnen nicht. Das nenne ich mal durchdacht.
 
Dialekte zu erwähnen ist diskriminierend. Das Gendersternchen abzulehnen nicht. Das nenne ich mal durchdacht.

Ja, wenn man Ahnung davon hat, was Sprache ist und wie die Sprachen entstanden sind, ist das durchaus durchdacht.

Und nicht "Dialekte erwähnen" ist diskriminierend, sondern nur das "reine Standarddeutsch" als "richtiges Deutsch" anzuerkennen und alles andere als "falsches Deutsch" zu bezeichnen, ist diskriminierend (und sprachhistorische Evolutionsleugnung). In einem standarddeutschen Satz ist der Genderstern genauso falsch wie ein Dialektwort - und damit gehört beides nicht in Standardtexte. An Universitäten, Schulen, öffentlichen Texten, etc. gehört entsprechend beides konsequent verboten, bzw. korrigiert, wenn es jemand verwendet.
 
So ist es aber auch. Im Duden steht bei Aussprache keine Mundart als Möglichkeit. Könnte dann auch kein Mensch mehr lesen.

Wie oft siehst du Texte von Universitäten, Schulen oder Behörden in Mundart? Und was denkst du, warum siehst du es so oft, wie du es siehst?

Und nein, Englisch ist kein falsches Deutsch. Holländisch auch nicht. Schwedisch auch nicht. Norddeutsch auch nicht. Schweizerdeutsch auch nicht. Bilde dich in Sprachgeschichte, bevor du dich zu dem Thema äusserst. Thx.
 
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