Mal bezogen auf Staffel 7:
Wir reden über eine Serie die sich Zeit nimmt für Aryas Reise nach Harrenhal oder später die Reise mit dem Bluthund... die ne ganze Staffel verschlingt. Genau wie Jamies und Briennes gemeinsame Zeit. Durch diese Erzählweise lernt man die Charaktere besser kennen, die Beziehungen werden ganz anders aufgebaut, eben weil alles etwas entschleunigt ist. Da war es auch egal, dass nicht jede Folge viel Action bieten musste.
Allerspätestens ab Staffel 7 gibt es solche Momente nicht mehr oder sehr eingeschränkt. Offensichtlich wurde die Teleportation erfunden. Mir ist klar, weswegen, aber dann hätte man vorher Dinge anders planen sollen (oder doch noch ne Staffel oder zumindest Folgen dranhängen, HBO war bereit). So kam schon ein Bruch rein, schließlich gewöhnte man den Zuschauer an diese konsistente Welt.
Es fühlte sich einfach gerusht an, irgendwie müssen lose Enden noch schnell erledigt werden. So hatte man irgendwann in Staffel 7 dann auch die Avengers vereint. Kein subtiler Aufbau mehr, sondern die waren auf einmal alle zusammen und meinten es wäre ne super Idee, Zombies zu fangen.
Die ganze Aktion war dämlich, ein verrückter Plan. Und das Jon da mitgehen soll, war auch bekloppt. Immerhin gab es ein paar nette Gespräche und der Eisbär war cool, wenn auch nur Red Shirts draufgingen. Das dann später alle auf dem Mini-Hügel warten, kein Whig/Walker sich stundenlang drüber traut und auf einmal doch alle kommen, nachdem ein Stein geworfen wurde... dann wurde so getan, dass Tormund sterben würde (tat er nicht, dafür der unwichtige Priester, den man Jahre nicht sah). Diese verrückte Szene hätte bei mir echt etwas gewonnen, wenn sie sich das mit Tormund getraut hätten.
Gendry mutiert zum Marathonmann und rennt durch die Kälte, glücklicherweise greifen die Gegner unsere Helden nicht an, sondern warten bis Gendry die 2-3 Marathons gelaufen ist. Und natürlich kommt dann Deus Ex Machina Drachenlady genau pünktlich um den Tag zu retten. Aber Jon ist zu sturr und will nicht gerettet werden, weswegen der Nachtkönig einen Drachen tötet und Jon von der nächsten Deus Ex Machina, seinem Onkel, gerettet wird. Beide hätten gerettet werden können, wollten die Schreiber aber nicht, da die keine Ideen mehr für Benji hätten also musste der sterben.
Ich habe die Folge gerne geguckt, ich hatte beim ersten sehen meinen Spaß, es hätte ja den Cool-Faktor. Aber schon beim zweiten Mal dachte ich nur „WTF ist da gerade für ein Schund passiert?“. Das hatte mit dem cleveren Writing vergangener Staffeln gar nichts mehr zu tun. Der Aufbau der Szenen, die Umsetzung, war eben mehr Michael Bay als George R. R. Martin.
Die ersten Staffeln machten auch nicht alles richtig, aber dass hier war schon ein anderes Niveau. Und irgendwie Sinnbild für Staffel 7, wo,Fokus auf Schauwerte lag.