Bei 23% war die AFD schon. Also nicht so weit von den 30% mit denen Hitler an die Macht kam und sie nicht mehr los ließ.
Aber schon nochmal einen Schnuff anderes Klima, nochmal andere Voraussetzungen und andere Gründe für Hitlers Aufstieg. Natürlich ist die AfD unwählbar, aber der Vergleich mit der NSDAP in den 20er Jahren ist auch nur Populismus oder zumindest reißerisch. Man darf auch bitte nicht vergessen, dass die AfD bei Nichtwählern deutlich mehr Widerstand genießt als die NSDAP damals....sie polarisiert mehr als Hitler (was eine Kunst ist) und das politische Spektrum heute ist weit breiter als je zuvor - auch Sozialdemokraten waren damals gerne mal Antisemit....das bitte nicht vergessen. Wir reden hier bei 30 und 32 auch von einem ganz anderen Gewaltpotential auf politischer Ebene....während man sich sicher sein kann, dass der Ruck heute fast ausschließlich von der Bevölkerung kommen müsste. Da fehlt mir hier ein bisschen der Respekt vor der Geschichte...das ist imo zu sehr bewusste Oberflächlichkeit um ein Bild zu erzeugen. Es gibt auch kein Szenario in der die AfD bei über 37% in der Position von Hitler 32 wäre....sinnbildlich dafür die Verbote der SA und die absurden Forderungen die Hitler 32 kurz nach dem 2. Verbot schon wieder stellen konnte. Unvorstellbar heute und das ist durchaus eine Leistung von D und auch Ö (beziehe uns Österreicher da mitein auch wenn wir natürlich weiterhin Opferstaat Nummer 1 bleiben
). Auf der anderen Seite sollte man sich mal vielleicht auch eher fragen wie traurig über 30% AfD wären und was das bedeuten würde...weil klar kann man auch das dann nicht ignorieren.
Finde ich btw. auch absurd, dass man den Antisemitismus und die Xenophobie des alten Europas mit dem heute so eklatant vergleicht. Die Toleranz heute bei uns im Westen ist auf einem Level, das keine moderne Zivilastion je kannte. Und genau das ist ja das Problem, das wir hier haben und ich fand hier den Beitrag von
@Xyleph a la "die linken und die extrem linken zerfleischen sich selbst und das ist witzig" zwar sehr bitter, aber auch sehr treffend, weil ich darunter selbst ja "leide".....
Wenn die progressivsten Länder der Welt die Schnauze voll haben, dann sollten sich die progressiven Menschen von uns auch mal Gedanken machen, denn es ist nicht einfach nur so, dass die FPÖ-Stammwähler gerade in Ö Fasching feiern oder die Nazis in D nie weg waren und jetzt wieder Mut haben AfD zu wählen. Man treibt 0815 Menschen der Mittelschicht und unteren Mittelschicht zu Protestwählern, weil man von einer Welt fantasiert, die nicht existiert. Das sind nicht nur Nazis, aber wir reden sie zu Nazis. Gleichzeitig sollen diese Menschen aber dennoch Grün oder zumindest Grün wählen, weil korrekt....wie soll das denn funktionieren?
Das Problem, das ich sehe und hier wieder der Bogen zu
@Xyleph ....linksextreme Kräfte bei uns sehen sich mittlerweile als Stellvertreter für alles Links der Mitte, was natürlich kompletter Wahnsinn ist. Ich behaupte von mir, dass ich progressiv und absolut einiges links der Mitte bin, aber auch dass ich nicht kackendumm bin. Ich bin - und schon oft erwähnt in Threads wie diesen - ein riesiger Obama-Fan immer gewesen....sein "Yes we Can" war immer mit einem gewissen Realismus verbunden. Sehe ich gerade bei den linken Kräften in D nicht. Man verlangt sehr viel vom sogenannten Bio-Deutschen, während man von unseren Gästen das so nicht tut.
Es ist ja irgendwo auch schön....es spricht ja absolut für uns, dass sowas wie die Proteste an den Unis in den USA und Europa zum Nahostkonflik möglich sind. Nur hassen wir uns dafür danach ja noch gegenseitig und das verstehe ich einfach nicht mehr.
Ich kann euch hier auch ganz ehrlich sagen, dass ich selbst sehr wenig von AfD-Wählern und gewissen Stammtisch-Wählern halte. Aber wenn man von diesen Menschen weit mehr verlangt, als von den Menschen, die man bei uns aufnimmt (von denen man ja praktisch gar nix verlangt, weil da auch nicht mehr der Mensch hinter dem Flüchtling zählt,sondern nur mehr die Ideologie für die man den Menschen missbrauchen kann), dann darf man nicht verwundert sein, wenn diese Menschen nicht mehr SPD wählen oder überhaupt CDU oder FDP.