Ich möchte mal nach den ersten drei Missionen meinen ersten Eindruck abgeben. Ich glaube, es waren drei; ich hab zumindest den zweiten Priester besiegt und hatte das Vergnügen erst mit einem dieser mächtigen Dämonen kämpfen zu dürfen und gleich im Anschluss gegen zwei.
Ich zocke auf Ultra-Brutal, was mich wirklich sehr häufig schwitzen lässt. Die Kämpfe gegen diese großen Dämonen gingen eigentlich sogar tatsächlich aber in der vierten Mission verzweifle ich gerade etwas.
Grundsätzlich finde ich das Spiel wirklich großartig. Mir hat der Vorgänger schon ausgesprochen gut gefallen. Selten habe ich ein Spiel so gründlich gespielt wie Doom 2016. Ich habe in jeder Mission sämtliche Extras gesammelt und auch alle Waffen und Ruhnen aufgewertet. Knapp 30h hab ich in Doom verbracht.
Doom Eternal macht natürlich nicht weniger Spaß aber ich weiß schon sehr genau, was die Leute gemeint haben, als sie meinten, es sei ihnen zu vollgepackt.
Ich hab schon bei Doom 2016 gegen Ende gemerkt, dass sich das Spielprinzip mehr als sonst recht stark abgenutzt hatte. Man hat sehr früh im Spiel alle Waffen und auch alle Gegnerarten gesehen und da man nur zwei unterschiedliche Gebiete hat (Laborkomplex und Hölle) ballert man sich irgendwann durch die immer gleichen Dämonen-Horden.
Wenn man darauf aufbauend einen kompletten Nachfolger entwickelt, hat man hier das Problem übers ganze Spiel. Man merkt von Anfang bis Ende, dass die Entwickler extrem darauf bedacht waren, genug Neues zu bieten, um interessant zu bleiben.
Nur vllt ist man da etwas übers Ziel hinausgeschossen. Kraftschlag, Granaten, Flammenwerfer und Kettensäge zu organisieren und in der richtigen Situation immer die richtige Waffe zu benutzen, ist ausgesprochen anspruchsvoll und verlange viel Hand-Auge-Koordination. Ich stelle mir die Controller-Steuerung furchtbar überladen vor.
Das ist auch leider bitter notwendig, weil das Spiel absolut knallhart ist. Auf Ultra-Brutal wird einem ja wirklich gar nichts verziehen und mal innehalten, das Gewehr anlegen und zielen ist einfach nicht drin. Hier muss wirklich jeder Schuss sitzen. Man flitzt, springt und rennt mit einem aberwitzigen Tempo über die Karte und muss im Flug sich drehend immer noch punktierte Kopfschüsse verteilen, sonst hat man keine Chance.
Ist man aber erst einmal im Fluss, entfaltet sich ein extrem packendes und mitreißendes Gefecht, das wirklich großartigen Spaß macht.
Die Musikuntermalung finde ich schwächer als im ersten Teil. Die krachende Metal-Musik war da irgendwie imposanter. Ich denke immer noch an diesen Moment, wo der Doom-Schlächter im ersten Teil nicht mit Hayek reden will, sondern den Monitor aus der Wand reißt. Wenn man dann die nächste Tür öffnet, die Metal-Musik einsetzt und der Schriftzug ertönt, ist das schon sehr beeindruckend.
Der Eindruck der Glory-Kills hat sich auch abgenutzt. Die fand ich im ersten Teil irgendwie spektakulärer. Wenn den Imps der Kiefer aufgerissen wird etc. aber vllt hab ich mich auch nur dran gewöhnt.
Die Sprungeinlagen gefallen mir. Sie runden das Ganze schön ab und bieten eine alternative Beschäftigung zum üblichen Geballer.
Momentan sehe ich keinen Grund, keine 10/10 zu geben. Wirklich ein großartiges Videospiel.
Und es ist auch wirklich schön zu sehen, dass wir diese lächerlichen Zeiten der Zensierung und Indizierung in Deutschland hinter uns haben. Wenn so etwas wie Doom bei uns wie selbstverständlich erscheinen kann, dann gibt es da wohl keine Einschränkungen mehr. Wer erinnert sich nicht an Half Life oder Fallout 3?
Edit: Was ich natürlich noch erwähnen muss, ist, dass das Spiel bei mir mit allen Einstellungen auf Ultra-Albtraum zu jeder Zeit mit geschmeidigen 120 Bildern läuft. Ein absoluter Traum