Meine Meinung zum Thema Atomaustieg habe ich ja schon ein paar Seiten vorher beschrieben, aber nun nocheinmal:
Ich persönlich sehe einen massiven Widerspruch in der typischen FDP Ideologie und deren ausgerechnet
positiven Einstellung zum Atomstrom.
Das Geschacher mit den Laufzeiten ist natürlich Unfug, da die Regelungen nicht strikt genug waren und von einer neuen Regierung natürlich wieder aufgehoben werden können.
Warum also dem dreckigen, unsicheren Atomstrom nicht einfach mit typischer FDP-Politik beikommen? Subventionen sind ja anscheinend das Schlimmste, was es gibt - aber ausgerechnet die langjährigen und inzwischen wohl eher überflüssigen
Atom-Subventionen sind trotzdem in Ordnung? Warum also nicht einfach die Atom-Subventionen mit einem Schlag einstellen um damit die Energiewirtschaft auf "kalten Entzug" zu setzen?
Aber das reicht natürlich nicht aus, da so etwas nur sehr mäßige Auswirkungen auf den Strompreis hätte. Schließlich werden die Risiken/Kosten des veralteten Atomstromes ja immer noch nicht wirklich auf den Preis angerechnet, weil man eben genau die Risiken schlicht und ergreifend auf die Gemeinschaft abwälzt. Nötig wären es deshalb, ein weiteres typisches FDP Prinzip auch auf die Energiekonzerne anzuwenden - und zwar die vielgebrachte Floskel der
Eigenverantwortung. Also muss man die Energiekonzerne zur Eigenverantwortung verpflichten, also alle Verträge und Absprachen aufkündigen, die dazu da waren die Gewinne der Energieunternehmen abzusichern, indem man ausgerechnet dem ständig klammen Staat die Kosten eines GAUs oder der Endlagerung (bzw. deren Risiken) aufbürdet.
Ganz ohne staatlichen Eingriff geht das aber nicht, da natürlich geprüft werden muss, ob sich ein Energiekonzern auch wirklich finanziell gut genug für den schlimmsten anzunehmenden Fall (welcher nicht unbedingt nur ein außer Kontrolle geratenes Kraftwerk sein muss) abgesichert bzw. natürlich versichert hat. Hat das Unternehmen keine ausreichende Absicherung gegen die Risiken (die Summen für einen Super GAU oder auch nur die Verseuchung von Grundwasser durch ein leckes Endlager sind natürlich Astronomisch), dann muss es seine Atomkraftwerke und/oder -endlager (unabhängig davon wie alt sie sind) eben leider dicht machen, da das Aufbürden der Kosten für Schäden, die der Verursacher zu verantworten hat, ja schließlich "Sozialismus" pur wäre
.
Die These vom "billigen" und "sauberen" Atomstrom ist IMO natürlich nur ein Mythos...