Kampf gegen Rechts im Klassenzimmer
Die ARD-Dokumentation Kampf im Klassenzimmer ist nur dann erschreckend, wenn man zuvor verblendet war oder verblendet hat und nun enttäuscht ist, dass eine Filmemacherin mit Wurzeln, jemand anderes würde sich so ein Werk nicht trauen oder dafür keine Genehmigung bekommen, mit geradezu deutscher Perspektive auf die neuen Menschen schaut. Was sie dokumentiert, ist kein Resultat fehlgeschlagener Politik, es ist genau das, was gewollt war. Die multiströbeleske Gesellschaft hatte genau die Entdeutschung zum Ziel, damit Ausländerfeindlichkeit und Faschismus nie wieder einen deutschen Boden finden, von dem sie ausgehen könnten. Ob man das gutheißt oder nicht, das ist die Linie zwischen rechts und links, nicht, ob das so ist.
Deshalb zählen wir mal mit, wie lange es dauert, bis Links entdeckt, dass solche Beiträge eigentlich gegen Links gerichtet sind, und Autorin Güner Y. Balici die nächste Frau wird, die tazmäßig ins Feindinnenbild aufgenommen wird.