Anscheinend war die N24-Übersetzerin voll für den Arsch, denn im Transkript soll nie vom Schützen von russischer Kultur die Rede sein. Oder dass alle territorialen Grenzen der ehemaligen Mitglieder der SU + Warschauer Pakts (explizite Erwähnung Polens) nur auf der Gutmütigkeit Russlands zurückzuführen sei und dass diese Gutmütigkeit im gleichen Atemzug für eine Rechtfertigung der Annexion der Krim genutzt wird.
Ich habe das Transkript nicht gelesen, aber mir die Rede bei N24 angehört. Da hat er explizit gesagt, dass die territorialen Grenzen der Ukraine nicht rechtens sind, sowie die Ukraine kein Rechtsstaat mangels, und ich rezitiere paraphrasierend,
Originalität ist, da die Ukraine nie was Selbstständiges in ihrer Verfassung etabliert haben soll. Die Grenzen durch Lenin gezogen (???) seien sowieso ein Fehler gewesen, weil das ein Erstarken des Nationalismus begünstigen würde (was im Umkehrschluss deswegen ein Problem ist, weil es ja eigentlich russisch sei). Das bezog er, wenn ich mich richtig erinnere, ebenfalls auf Polen. Polen habe auch nur die Existenz Russland zu verdanken, da Russland Polen einen Teil Deutschland schenkte, dafür der Ukraine einen Teil Polens. Im Umkehrschluss lässt sich daraus ableiten, dass Russland über diese Macht verfügt. Warum sagt Putin sowas heute, 2022? Es kann nur daraus abgeleitet werden, dass er das für relevant und aktuell hält. Also sieht er die Grenzen beider Länder als etwas, was
noch immer in der Entscheidungsmacht Russlands liege. Warum sollte er sonst darüber gesprochen haben?
Dazu kritisierte er das Abreißen von sowjetischen Denkmalen. Tat er das generell, oder nur für die Ukraine? Er meinte, das sei ein Verleugnen der eigenen Geschichte.
All das sind Argumente von ihm, die diese Invasion rechtfertigen. Dazu kommen noch (lolomat) Sachen wie extreme Korruption durch Oligarchen.
Russland beschwert sich über Korruption durch Oligarchen. Ansonsten sind all diese Argumente aber auch auf andere Nationen anzuwenden. Was die Sprache und gemeinsame Geschichte angeht, wäre Finnland dran. Polen kann man da vielleicht als Aggressor oder Korrumpierende hineinschwurbeln, denn das ist sowieso schon die Narrative in rechtsradikalen russischen Kreisen. DDR könnte sich als einziges Bollwerk gegen Russophobie zusammenschwurbeln lassen. Gibt außerdem in den neuen Bundesländern genug Politiker, die für Putin 'hier' schreien würden.
Also was soll die Diskussion, ob Putin das explizit gesagt hat oder peng? Was ist denn sein Wortlaut noch wert? Er geht, so weit er will und kann. Die Rechtfertigung kommt 9 Monate später und ist selbst dann höchst dürftig. Wie
@Hasenauge korrekt feststellt, hat das Anteile von Blut-und-Boden-Ideologie, welche unfassbare Auslegungsspielraum gewährt, da es auf höchst arbiträren Grundlagen basiert. Also was soll der Rotz hier?
Dem... nicht sehr kompetent erscheinenden Herrn Lauterbach ist schon aufgefallen, dass wir uns im Krieg de facto befinden und es ist ihm herausgerutscht. Die meisten Menschen, die nicht hohl sind, sind nicht im Krieg mit Russland. Putin jedoch ist schon ewig im Krieg mit uns, ohne dass wir es wussten oder wahrhaben wollten. Kriegserklärung hin oder her. Fragt doch mal, ob bei der Ukraine mal was eingegangen ist. Krieg ist nicht gleich Krieg und ist nicht gleich Krieg. Ist halt ein Spektrum, wenn man Nord Stream und das Internet in Betracht zieht.
Aber hört bitte mit diesem Kleinkram auf, ob er wie was gesagt hat. Er meint es garantiert so. Wenn er könnte, würde er. Er macht schon mehr, als er kann.