Ja, okay, das tut mir leid. Der Thread hat viele Seiten und da bin ich in der Kette nicht ganz reingekommen. Saddams Gräueltaten stehen von meiner Seite zumindest aus nicht zum Disput. Das zwischen dem ukrainischen und ehemaligen irakischen Präsidenten ein gewaltiger Unterschied besteht, steht auch außer Frage. Aber! Wie beide Präsidenten an die Macht gekommen sind, ob auf legitmer oder illegitimer Weise, haben bei beiden Großmächten keine sonderlich große Rolle in den jeweiligen Invasionen gespielt. Im Gegenteil, Saddam war für die USA bis zum zweiten Golfkrieg ein verlässlicher Partner und großzügiger Abnehmer von Waffen; Diktator hin oder her. Die Aufführung, dass da ja nur beim Einmarsch ein Despot an der Macht war, suggeriert in meinen Augen wieder eine Relativierung des Ganzen. Denn was konnte die irakische Bevölkerung dafür, dass da ein Saddam das Sagen hatte?
Und wie schon hier gesagt wird: Der Irak-Krieg wird von den Europäern, also der europäischen Bevölkerung, ohne Wenn und Aber verurteilt und dabei sollte es hoffentlich auch so bleiben. Dass dann bestimmte Personen jetzt leider den Irak-Krieg nutzen, um den Krieg in der Ukraine zu rechtfertigen, ist dann natürlich auch keine bessere Relativierung. Whataboutism braucht man jetzt von keiner Seite aus.