Jeder, der sich den Behörden widersetzt, wird wie selbstverständlich auf die eine oder andere Weise gedemütigt – beschimpft, geschlagen, vergewaltigt. Nachdem Polizisten vorigen September die Teilnehmer der Moskauer Majakowski-Lesungen am Denkmal des Dichters festgenommen hatten, schlugen Polizisten den jungen Poeten und Kriegsgegner Artjom Kamardin bis zur Gehirnerschütterung und zwangen ihn, in seiner eigenen Wohnung sich selbst mit einer eisernen Klimmzugstange zu penetrieren; seiner Freundin, der Aktivistin Alexandra Popowa, drohten sie mit einer Gruppenvergewaltigung, rissen ihr Haare aus, schlugen sie, klebten ihr Sticker mit Superkleber ins Gesicht und kündigten an, sie würden ihr den Mund zukleben. Zum Verbrechen der Folter kommt eine unerschöpfliche perverse Phantasie. Die Ärzte stellten bei Kamardin und Popowa eine Gehirnerschütterung, Schädeltraumata, Prellungen der Weichteile, Hüfte und Schienbeine fest. Kein Polizist wurde dafür je belangt.