So, jetzt muss ich mich doch auch mal im Mac-Threat melden, denn seit ca. 2 1/2 Wochen bin ich stolzer Besitzer meines allerersten Macs (ein neues iBook 12" mit 1 GB Ram). Ich war ja schon vorher seit gut 1-2 Jahren MS-frei (nur Linux auf dem Rechner), was schon eine Erleichterung war. KDE ist schon klasse, wenn man es sich richtig eingerichtet hat. Aber OS-X ist einfach das Killer-Argument für Macs. Ist alles so schön einfach hier
Zur Hardware: Das iBook sieht einfach klasse aus, ist gut verarbeitet, hält 4 1/2 Stunden durch und ist normalerweise geräuschlos. Wenn allerdings der Lüfter angeht (z.B. als ich meine gesammte CD-Sammlung rippte und dabei noch ein wenig arbeitete), dann ist er schon nicht ganz so leise. Die Tastatur hat einen guten Hub. Die Return-Taste ist ein wenig klein und die Tastenbelegungen sind für mich als Switcher etwas ungewohnt (vor allem weil einige Symbole, ich häufig brauch wie z.B. [], {}, \ und ~ nicht beschriftet sind). Ganz ärgerlich ist, dass ich, wenn ich ein @ tippen will oft Apfel-Q drückte und so das Programm beendete. So langsam gewöhne ich mich um, ist aber noch etwas Arbeit.
Das Touchpad ist klasse. Ich bin zwar immer noch großer Fan von Trackpoints, aber die Scroll-Funktion mit beiden Fingern möchte ich nicht mehr missen. Klasse! Schade ist, dass die Tasten zum Einstellen der Lautstärke erst funktionieren, nachdem das iBook startete. D.h. man kann u.U. nicht verhindern, dass beim Booten ein Sound gespielt wird, was in Vorlesungen doch störend sein könnte

Schön ist, dass mein externer BenQ-DVD-Brenner problemlos funktionierte... nur nicht mit den mitgelieferten iLife-Programmen. Aber mit Toast klappt's problemlos.
Das Display könnte ein wenig heller sein und unten links und rechts ist es etwas heller als der Rest. Ansonsten ist es ziemlich gut. 1024er Auflösung sind für 12" in Ordnung (für 14" allerdings nicht. Apple muss hier unbedingt nachbessern!!!).
Ansonsten ist halt OS X einfach klasse. Exposé habe ich mir direkt mal als Fenstereck unten links gelegt und will es nicht mehr missen. Die beste Methode um zwischen Tasks/Fenstern zu wechseln! Das Dashboard benutze ich wieder Erwarten auch recht häufig. Ich habe Widgets zum Übersetzen Deutsch-Englisch, das mitgelieferte englische Dictionary, IgLyric (besorgt automatisch den Text zum aktuell laufenden Song), Black 'n' Blue (Widget zum Kontrollieren von iTunes), System-Überwachung, iCal-Events und Stickies laufen. Ansonste ist das Drag&Drop bei OS-X sehr gut. Hier kann man fast alles irgendwohin stopfen. Beim ICQ-Client (Adium) das eigene User-Bild ändern? Einfach nen Webbrowser aufmachen, dort meinen üblichen Avatar per Drag&Drop zu Adium gezogen, fertig. Schööööön. Auch gut ist der eingebaute Terminal. Vim ist da und wenn ich ne Datei per Drag&Drop reinziehe, wird der Dateiname inkl. vollem Pfad im Terminal-Fenster eingefügt. Das erspart Arbeit. Die rechte Maustaste vermisse ich nur selten. Ansonsten bin ich von der Geschwindigkeit von OS-X beeindruckt. DVD brennen, CD rippen, ein Film im Hintergrund und trotzdem läuft jede Anwendung noch flüssig. Blöde nur, dass Quicktime kein Fullscreen kann, aber NicePlay (ein kostenloser Quicktime-Player) ist eh besser, da seine Oberfläche extrem platzsparend und trotzdem schön ist. Ansonsten vermisste ich noch ein wenig Kate (den Editor von KDE) und finde den Konqueror immer noch besser als Apples Finder. Dafür ist Spotlight ne Wucht (obwohl ich es bis jetzt sehr selten benutzt habe) und ich liebe iPhoto zum Verwalten meiner vielen Bilder. Ich will mal kurz alle Bilder haben von meinem Neffen und meinem Bruder? Kein Problem: Einfach "jona steph" in die Suchleiste eingeben und schon sind die Bilder alle da (ich hab' sie natürlich vorher mit passenden Keywords versehen). Was nicht so doll funktioniert ist die Rote-Augen-Wegmach-Funktion. Da habe ich besseres gesehen. Aber es gibt ja GIMP für Mac

Restlos begeistert war ich, als ich rausgefunden habe, dass es Europa Universalis II für Mac gibt (und gar nicht mal so teuer ist). Das Spiel war noch das einzige PC-Spiel, dass ich regelmäßig spielte. Die Mac-Version ist bestellt.
Tja, ansonsten habe ich mir auch iWork zugelegt. Keynote ist einfach grandios. Ich fand', dass Powerpoint eines der wenigen richtig guten MS-Programme ist (Visio, Visual Studio und einige Spiele sind die anderen), aber Keynote stellt es locker in den Schatten. Einfach zu bedienen und wesentlich bessere Effekte, die gut aussehen, aber nicht so ablenken (z.B. das einfach Überblenden von Folien). Effekte sollten so wenig wie möglich Aufmerksam auf sich ziehen, aber trotzdem nobel aussehen. Keynote schafft das. Ausserdem ist das "Kontroll-Bildschirm" nett. So kann ich auf dem Beamer die Folien ausgeben und auf dem Bildschirm erscheinen dann meine Notizen, eine Uhr und eine Übersicht, welche Folie als nächstes kommt (ACHTUNG: Um den Zwei-Bildschirmbetrieb freizuschalten braucht man ein kleines Freeware-Tool, das aber 1a funktioniert). Pages ist so lala. Ich ziehe OpenOffice bei weitem vor, nur ist das auf dem Mac leider ewig langsam. Aber da ich eh fast alles TeXe, ist's nicht so schlimm. Für Briefe und kleinere Sachen ist Pages in Ordnung.
Fazit: Ich war erst etwas unsicher, was mein neues Schätzchen anging. Ich hatte vorher nur einige Minuten an einem Mac rumgespielt und wenig Erfahrung. Es hat sich aber voll gelohnt ins kalte Wasser zu springen. Inzwischen bekomme ich auch die @@@@@ ganz gut hin, ohne ein Programm zu beenden

Ich werde wohl bei Apple bleiben. Ob die auf Intel umsteigen oder nicht ist mir egal. Der PPC wird noch lange genug unterstütz, da brauche ich mir wegen meinem iBook keine Sorgen zu machen. Und im Prinzip ist es doch wurscht, welche CPU drin steckt, solange alles funktioniert, wie es soll und der Rechner schnell genug ist (das iBook ist mir locker schnell genug... auch das compilieren geht flott voran). Preislich finde ich allerdings nur das iBook 12" und den Mac Mini momentan konkurrenzfähig. Dafür ist das iBook aber IMHO auch mit Intels preislich gut vergleichbar. Man suche mal ein 12"-Gerät mit ähnlicher Ausstattung und vor allem Qualität (bei den Gericoms biegt sich ja die halbe Tastatur durch, wenn man auf irgendeine Taste drückt und Slot-In-Laufwerke habe ich auch eher selten gesehen).
Ich bin begeistert von meinem iBook und kann es nur empfehlen. (Für Schüler/Studenten ist übrigens
http://www.macatcampus.com/ eine lohnenswerte Adresse. Dort habe ich meinen Rechner her und der Rabat ist größer als im Apple-Studenten-Shop. Nach 1 1/2 Wochen war das iBook dann auch schon bei mir.