The Executioner and Her Way of Life Volume 3: The Cage of Iron Sand
Wir haben hier eine Fantasywelt, wo die Menschheit sich technologisch zwischen Mittelalter und Wildem Westen befindet. Magie als solches gibt es nicht, aber ein etwas ähnliches System, das ich an der Stelle aber kaum sinnvoll erklären vermag, also belasse ich es bei der Erwähnung.
Vor über tausend Jahren hat man eine Möglichkeit gefunden, Menschen aus einer anderen Welt zu beschwören, die dadurch besondere Kräfte erlangten. Zusammen mit dem Wissen aus dieser anderen Welt erlangten manche Länder zu einen vorher unvorstellbaren Fortschritt. Doch der Einsatz der besonderen Fähigkeiten der Beschworenen hat negative Nebenwirkungen und es kam zu mehreren Katastrophen.
Die überlebenen Völker leben verteilt über den Globus. Kein Land grenzt an ein anderes, alle sind getrennt von Wüste und Ödland. Um weitere Katastrophen zu verhindert, entwickelte sich eine religiöse Vereinigung namens Faust. Dieser Kirche gehört die Protagonistin Menou an, deren Aufgabe ja schon Titel und Klappentext verrät. Was zuerst recht simpel klingt, entpuppt sich in Laufe der ersten Bände schnell als bedeutend tiefgründiger. Allgemein mag ich das World Building und die für Light Novel Verhältnisse gute Geschichte innerhalb dieser Welt. Die Handlung selbst überzeugt mich auch sehr. Diese wird immer wieder mal von kleineren Kapitel begleitet, die entweder mehr auf vergangene Ereignisse eingehen oder das Geschehen um eine andere Figur zeigen.
Menou ist mir sehr sympatisch, auch wenn sie gleich im Prolog mordet. Nach und nach wird die Welt und deren Geschichte erklärt, wodurch die Bedeutung ihres Tuns unterstrichen wird, doch sie stellt sich nicht selbst als Heldin, sondern als Schurkin dar, was eine sehr angenehm frische Betrachtungsweise ist. Ihr nächstes Ziel ist Akari, die jedoch wegen ihrer Fähigkeit nicht so einfach zu töten ist. Also kommt es sogar dazu, dass die beiden gemeinsam durch die Welt reisen, während Menou insgeheim versucht, ihre Aufgabe zu erfüllen. Es gibt einige weitere wichtige Nebenfiguren, die bisher allesamt weiblich sind. Die Reihe wird auch oft als Yuri deklariert, wo ich so erstmal nicht so ganz zustimmen würde. Auch wenn Momo, Menous Assistentin, beispielweise sehr auf ihre Senpai steht, aber von einer echten Romanze sind wir weit entfernt.
Ich müsste viel zu viel vorweggreifen, um zu erklären, was mich an dieser Reihe fasziniert. Die ganze Erzählung an sich hat es mir angetan, auch wenn ich den Spannungsbogen im ersten Band noch nicht so gut finde. Hier merkt man einen typischen Antagonisten seine Klischees an und das andere Punkte dem Autor wichtiger waren. Ab den zweiten Band wird das aber bedeutend besser. Zum Ende von dritten Band gibt es sogar eine große Wendung, die mich sehr auf den nächsten Band entgegen fiebern lässt. Es gibt auch viele Dinge, die mich grübeln lassen, was sich dahinter verbirgt oder wie es weitergeht. Ich mag Reihen, die mich so sehr nachdenken lassen und später dafür auch belohnen. Ich mag auch die Cover, die erst eher generisch wirken, doch sobald man es besser weiß, erkennt man plötzlich einige Details und deren Verbindung zum Inhalt des jeweiligen Bandes.