Die gibt es in den Generationen ab ca. 1990 nicht mehr?
Das habe ich bisher bei keinem in dieser Altersgruppe mehr erkennen können.
Ich habe berufsbezogen viel mit dieser Gruppe zu tun. Und Nein - Das gibt es nicht mehr.
Heute Morgen wieder eine dieser üblichen E-Mails von einem Azubis erhalten:
- Hallo, es zwickt mich etwas in der Wade ich geh mal zum Arzt.
Naja, die Probezeit ist noch nicht rum und die wird das dann für ihn erledigen.
Gibt es natürlich auch noch in der Generation ab 1990. Immer wieder belustigend, wie jede Generation denkt, sie wäre die letzte, die noch was getaugt hätte und danach kommt nur noch Fallobst.
Bei mir arbeiten auch Angestellte, die nach 1990 geboren wurden. Machen alle sehr gute Arbeit und sind nicht dauernd krank oder drücken sich vor Aufgaben.
und wenn er wirklich krank ist? Wie willst du das beweisen? Hab mich früher auch krank in die Arbeit geschleppt, so blöd bin ich schon lange nicht mehr. Vor allem bei ner Erkältung. Dankt dir niemand. Ist es etwa "männlich" sich krank in die Arbeit zu schleppen?
Das sich quasi noch "todkrank" auf Arbeit schleppen ist ein geradezu deutsches Problem.
Bringt mir als Arbeitgeber wenig, wenn sich noch jemand mit letzter Kraft an den Arbeitsplatz schleppt und uneffektiv arbeitet.
Eventuell noch eine Krankheit verschleppt und dann ernsthaft krank wird und anschließend länger ausfällt.
Das alte toxische Bild, sich noch mit letzter Kraft auf Arbeit zu schleppen und körperlich und mental darunter zu leiden haben die Kinder natürlich mitbekommen. Da ist eine andere Einstellung entstanden, nicht mehr alles zu opfern. Wie es immer ist, gibt es Leute die das im äußersten Extrem praktizieren, was natürlich auch nicht dienlich ist.
Mein Vater hatte selber einen Burnout. Hat immer bis zum Umfallen geschuftet. Er hat zum Glück für sich aus der Geschichte gelernt, besser auf sich Acht zu geben.
Und ich versuche auch mein Arbeitsleben so zu gestalten, dass mir so etwas nicht passiert.
Ich war Offizier in der Bundeswehr und bin jetzt Steuerberater in einem Unternehmen, in dem ich Partner und Geschäftsführer bin. Stress und hohes Arbeitspensum gehören da zum Job dazu, wenn ich krank bin, dann bin ich aber krank.
Allgemein zum Begriff Männlichkeit.
Ich würde schon sagen, das die alte Definition über die letzten Jahre dekonstruiert wurde.
Teils zu Recht, weil da viel toxisches drin gesteckt hat.
Es wurde aber versäumt, den Begriff wieder zu besetzen und neu zu definieren.
Ich beobachte, dass bei vielen Männern eine gewisse Unsicherheit entstanden ist, was ihre gesellschaftliche Rolle anbelangt.
Diverse Rattenfänger versuchen dieses Feld thematisch zu besetzen. Eine Flucht in völkisch nationales Weltbild mit den darin enthaltenen Rollen der Mann und Frau ist oft die Folge. Das gibt dann wieder vermeintliche Sicherheit und Stabilität.