Vorweg: Vielleicht wird sich die eine oder andere wundern, warum ich da auf spezifische Sachen nicht eingehe. Das hat zum enden damit zu tun, dass wir die Sachen schon durchgesprochen haben und zum anderen mit Vorfällen im Hintergrund zu tun.
Im Grunde genommen geht es hier vielen Usern um etwas ganz anderes und da ist das Christentum nur noch die letzte wegzuräumende Zielscheibe. Die liberale Demokratisch hat für viele einen Status in ihrere Wahrnehmung erreicht, den man quasi monotheistisch anderen lehren muss und wer sich nicht überzeugt lässt, der ist böse und kommt in die Hölle. LIberale Demokratie, whatever it means, als monotheistische Religion sozusagen und daran wird "geglaubt". Als Gegenbeispiel wäre z.B. die Staatsform in China zu sehen. China ist sehr erfolgreich in Afrika engagiert
@Jobs82 und das stört uns genau deswegen, weil die keine liberale Demokratie praktizieren und trotzdem erfolgreich sind.
Die Schwäche der westlichen Demokratien und da ist Deutschland inzwischen ganz vorne, ist ein Vakuum in anderen Wertebereichen. In Ermangelung dessen klammert man sich hier an das Grundgesetz, wie Extremisten in den USA an die Bibel. Allerdings haben die meisten anderen westlichen Ländern zwar teils ähnliche Regeln, aber nicht diese und sind teilweise ganz anders organisiert. Andere Länder werden deshalb auch immer wieder - wenn es mal nicht um Russland geht - auf CW schwer kritisiert. Nur werden diese Lücken durch Traditionen und Werte vom anderen Ende der Welt bei uns nicht wesentlich tangiert.
Nun kommt aber der Umstand dazu, dass das angesprochene Vakuum und fehlende Traditionen nicht nur gegen autoritäre Staatsformen "antreten" müssen, sondern auch gegen den (fundamentalistischen?) Islam. Ebenfalls eine monotheistische MIssionierungsidee. Der Islam macht in vielen Bereichen Angebote - die uns vielleicht nicht gefallen - und dem hat man Deutschland nichts entgegenzusetzen. Deshalb bleiben Moslems verständlicherweise(!)
@Avi30k bei ihrer Religion und leben eben im deutschen System mit, aber ohne dieses zu vergöttern, wie man es z.B. teils im ÖR tut. Tendenziell breitet sich der Islam sogar ein bisschen hier in D aus, weil zum einen die Leute dabei bleiben, neue Leute in D rekrutiert werden (Religionsfreiheit) und frische Menschen mit der Religion zu uns kommen. Aufgrund dieses Umstands werden Diskussionen um den Islam daher gerne vermieden.
Die Situation, die sich mir in dem Zusammenhang allerdings doch darstellt ist die auch hier im Thread zu beobachtende Entwicklung: Menschen in Deutschland ohne Migrationshintergrund - teils aufgehetzt durch Medien - führen eine regelrechte Vendetta gegen das Christentum. Ich verweise auf die Vorfälle hier im Thread, als Links zu Kirchenaustrittunterstützung gepostet wurden oder jemand davon sprach Kurse zu besuchen, wie man die Bibel auseinandernimmt usw. Um diesen Kreuzzug zu rechtfertigen muss das Christentum als Gegner hingestellt und verteufelt werden, weshalb man sich auf Missbrauchsfälle in einer gigantischen Organistation (e.g., kath. Kirche) konzentriert und dabei mit Scheuklappen aufgesetzt bewusst ignoriert, dass überall sonst auch Missbrauch stattfindet, sei es im Turnverein, beim Fussball, im Kindergarten, in der Schule, in Zusammenhang mit moslemischen Familien (e.g., Zwangsheirat) usw.
Aber vergessen wir mal die Konkurrenz wie China, das religiöse Angebot (Islam) mit Werten oder Varianten der Demokratie. Ich halte z.B. die Demokratie für die zu bevorzugenden Staatsform, aber sehe sie nicht als Weg ins Paradies und missioniere andere nicht damit. Die Leuten in Ägypten wählen bei der ersten Wahl die Moslembrüder. Okay, die waren vielleicht nicht besten gebildet und ungeübt ... aber das Gegenteil in der Weimarer Republik lief nicht besser. Nun gut, vergessen wir mal die anderen Länder oder historische Beispiele.
Schauen wir nach Ostdeutschland! Da kann man Religion knicken, also sind die Leute nicht einmal vom bösen Christentum abgefuckt. Trotzdem haben dort böse Parteien (AfD, BSW, Linke) die Mehrheit. Dumm sind die Leute dort nicht, sie wählen auch nicht viel kürzer (34 Jahre seit 1990), als die Westdeutschen bis 1990 (41 Jahre seit 1949). Sie sprechen sogar die gleiche Sprache und jubeln für diesselbe Fussballmannschaft wie im Westen. Tja.
Zusammenfassung:
Was wir hier im Thread von vielen User - nicht allen - sehen, ist so eine Art Versuch nochmal eine Schlacht zu gewinnen, um sich an Grundi festzukammern und weiter zu "glauben".
Das ist auch verständlich, denn man gewinnt einfach nicht die Missionierung gegen die andere Staatsform (e.g., China) oder islamistische Staaten (Iran). Dazu hat man der Ausbreitung des Islams im Westen nichts entgegenzusetzen und die bösen Ossis verderben einem sogar das Demokratieding im eigenen Land, weil sie nicht so machen wie man möchte. Also haut man noch auf das Christentum drauf und das hat einen riesigen Vorteil: Weder China, Iran, Moslems, Nationalsozialisten, Ossis oder andere Gruppen werden da einschreiten, während ein paar Oberschlaue das Christentum verhauen. Und was kommt danach?