Wenn sich Beziehungen hauptsächlich um die Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse drehen, Menschen priorisiert andere Menschen deswegen bewerten und "verschleißen" und "wegwerfen", dann führt dies zu irreparablen Schaden. Mag bei dir vielleicht nicht der Fall sein, beim Sex vor der Ehe, bei vielen anderen, wenn man sich beispielsweise alleine schon Berlin anschaut, jedoch schon.
Zum einen sind Gesellschaften einfach nicht mehr so homogen wie früher, was sämtliche Aspekte betrifft. Zum anderen zäumst du das Pferd von hinten auf. Bei deinem Off-Topic Post davor (welcher außerdem bezüglich den Gründern der USA schlicht falsch ist, da du unfassbar generalisierst) ließt du durchblicken (und natürlich in anderen Posts), dass du die religiöse Gemeinschaft als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens siehst. Das ist pauschal weder falsch noch wahr, da es gewaltig auf die Gesellschaft und ihre Kulturentstehungsgeschichte ankommt.
Je nach Religion kommen völlig verschiedene Werte hervor, wie beispielsweise Religionen mit einem ausgeprägten Sexualritualleben, was du vielleicht als wilde Rumfickerei bezeichnen würdest. Daher würden solche Religionen und Gesellschaften für dich schon ausscheiden, womit du deiner Argumentation schon früh selbst ins Knie schießt. Dann ginge es nicht mehr um Religion allgemein, sondern um
konforme Religion. Die, die deiner Vorstellung entsprechen.
Und hier deine falsche Gedankensequenz: Es mag eine Unterstellung sein, aber ich würde raten, dass du das Christentum als primär betrachtest. Die Liberalisierung ist nicht das, was den Zuwachs an Gläubigen dem Christentum erschwert, sondern die Lethargie der Institutionen (gilt für die meisten mir bekannten Religionsvereinigungen), sich mit den zeitgenössischen Gegebenheiten zu arrangieren. Da die Religion sich einfach keinen Platz in der Welt sucht, welche in der Zeit sich fortbewegte, hat sie keinen Stellenwert im Raum der Menschen. Die Ansichten, Predigten und insbesondere die Rituale sind so antiquiert, dass die ursprüngliche spirituelle Intention obskur wurden. Die Welt, insbesondere in der materialistischen Realität, hat sich so stark wie noch nie in der gesamten Geschichte verändert, wobei Religion einfach nicht Schritt hielt. Der beste Versuch ist dieses klägliche Kuschen des aktuellen Papstes, sich hier und da anzubiedern, dabei Bigotterie gegenüber vielen anderen Sachverhalte betreibt.
"Was für eine Glaubwürdigkeit und Verantwortung ist das des obersten Führers über einen der größten Teile der größten Glaubensgemeinschaft? Wie könne er sich erlauben, eine Institution als Verbindung zu Gott darstellen zu können? Na dann verabschiede ich mich mal aus der Gemeinschaft. Und eigentlich brauchen meine Kinder das auch nicht. Wozu taufen?" Usw.
Und
das führt dazu, dass sich Menschen aus der Religion beinahe ganz zurückziehen. Und
das führt dazu, dass ein Machtvakuum in der Ethik entstand. Nicht anders herum. Beschwere dich doch lieber, dass einfach kein Prophet mehr erscheint, der was sagt, was von Belang ist. (Ja, das ist nach Abraham, Moses, Jesus, Mohammed, etc. weiterhin nötig.) Dann wärst du näher an der Wurzel der Problematik, als bei dem, was du vorgibst.