Der Glaubens-Thread

Fazination für eine vergangene Kultur?
Gute Idee, mach ich jetzt auch:

homo-erectus-frau-102~1280x720


knueppel-steinzeit-beispielbild.jpg


auch gut:

70-01258-gladiator-roemer-kaempfer-karnevalskostuem.jpg


Ganz und gar nicht merkwürdig!
 
Gute Idee, mach ich jetzt auch:

homo-erectus-frau-102~1280x720


knueppel-steinzeit-beispielbild.jpg


auch gut:

70-01258-gladiator-roemer-kaempfer-karnevalskostuem.jpg


Ganz und gar nicht merkwürdig!
Hier muss man aber auch erwähnen, dass sie sich abseits von LARP's, normal kleiden. Meistens trägt man paar Accessoires, eine der Kultur entsprungen Friseur und eventuell ein Tattoo mit nordisch mythologischer Bedeutung.
Das komplette Vikinger Outfit wird fast nie im Alltag getragen.
 
Sehr wahrscheinlich ja.


Passt auch gut in den Thread, man glaubt nur, was man glauben will :ol:

Ein jeder von uns, egal um was es geht, lebt ohnehin in seiner eigenen Welt. :niatee:

Keine Ahnung, ich hätte dazu keine Meinung gehabt. Vikinger sind auf jeden Fall populärkulturell derzeit en vogue, mit den ganzen Serien und Filmen mit Thor . Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich vorstellen, dass jemand 2022 tatsächlich an Odin oder Valhalla glaubt. Kommt mir eher wie so ein Fashionstatement vor.

Walhall sollte man nur anstreben, wenn man Soldat ist. :ol: Es gibt aber genug Neu- Heiden, die genauso ernsthaft an Odin und die Asen glauben wie andere Leute an einen Schöpfergott.

Und die Rechten vereinnahmen nicht das Heidnische für sich selbst. der kulturelle Mainstream nennt halt einfach nur alle die heidnischen Bräuchen nachhängen pauschal rechts, egal ob sie es tatsächlich sind oder nicht.

Das stimmt leider.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Die größte Schwachstelle dieses Glaubens ist wohl, dass es keine offiziellen Organe gibt die diesen ausüben, du hast nicht einfach in jeder Gemeinde eine "Kirche Odins" stehen oder besser ein Schlachtfeld Odins, wo man sich mit Gleichgesinnten regelmäßig verabredet und Messen oder Ausweidungen hält. Sicher gibts hier und da Festivals aber die wandern, die sind nicht in jeder kleinen Dorfgemeinde und vor allem nicht regelmäßig.

In einem Heidenforum kam mal ein Metal- Fan und fragte warum es denn keine Gemeinschaft oder einen Thor- Tempel etc. gibt. Die Antwort war eindeutig: der Wald ist der Tempel und unsere Götter sind überall.

Ich behaupte mal mehr Menschen verbinden mit Thor den Superhelden als den tatsächlichen Gott.

Dank Metal - Musik, Marvel, der Serie Vikings und auch durch Assassins Creed Valhalla ist das Interesse groß. Ein realer Heide und, soweit ich weiß ein Norweger, der in den USA lebt, fasste es mal auf diese Weise kurz zusammen:


:coolface:

Wieso trägt man sowas überhaupt? :nix:

Wieso trägt der Papst Kutte und pompöse Kleider? Es ist ein Ausdruck des Glaubens. Einige Runen auf der Haut, egal ob aufgemalt oder als Tattoo, bieten Schutz. Aber es gibt auch die Reenactment- Szene, welche ein Hobby ist für viele Wikinger- Fans oder Fans vom Mittelalter. Beides floss ja zeitlich damals ineinander. Viele verkleidete Ritter auf den Mittelaltermärkten sind auch Christen. Verkleidung ist manchmal auch vollkommen abgekoppelt von einem Glauben.

Gute Idee, mach ich jetzt auch:

homo-erectus-frau-102~1280x720


knueppel-steinzeit-beispielbild.jpg


auch gut:

70-01258-gladiator-roemer-kaempfer-karnevalskostuem.jpg


Ganz und gar nicht merkwürdig!

Das wird meist nur auf Shows, in Heidendörfern auf Mittelaltermärkten oder bei Veranstaltungen getragen. Sieht man auch ganz gut an "Heilung".


Hier fließt sogar - sprachlich wie optisch - das Proto- Germanische mit ein. Das geht auch schon in Richtung Bronzezeit. Eine sehr spannende, wenn auch sehr harte menschliche Epoche. Aber eine Zeit der Schamanen und Hexen, lange bevor sie verfolgt und verpönt wurden.

ich trage meine selbstgehäkelten socken mit stolz. :ugly:

oder anders gesagt: ich bin stolz auf dinge die ich erreicht habe und nicht auf dinge die jeder in einem trendshop kaufen kann.

Es ist immer gut auf das stolz zu sein, was man erreicht hat. :) In meinem Fall ist es selbstbewusst zu meinem alten Glauben und den Göttern zu stehen.
 
Es ist immer gut auf das stolz zu sein, was man erreicht hat. :) In meinem Fall ist es selbstbewusst zu meinem alten Glauben und den Göttern zu stehen.

Ich vermute mal, dass ist generell das Argument dagegen zum eigenen kulturellen Erbe und den eigenen Vorfahren in positiver Weise zu stehen. Weil die Errungenschaft der Vorfahren nicht die eigenen sind.

Wobei ich denke, dass das so nur stimmt, wenn man tatsächlich nur in der Vergangenheit lebt. Der Konservative sieht sich aber eigentlich viel mehr als Teil einer fortlaufenden Kette. Die Wertschätzung der Vergangenheit, ist in der Hinsicht eher ein Ausdruck der Dankbarkeit für die Bemühungen und Opfer unserer Vorfahren, die notwendig waren um zu uns zu führen. Und damit diese Sichtweise Sinn ergibt, sollte man sich eher als jemand sehen, der sich dieser Bemühungen und Opfer als würdig erweisen kann und die Kette sinnvoll fortführt.

Ich denke das ist das Grundmuster, welches hinter dem Ahnenkult bestimmter alter Glauben steckt. Ich persönlich sehe mich auch Gefangen zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Ich weiß dass die vergangenen Ideologien nicht auf die Gegenwart übertragbar sind und keine vollständigen Antworten auf derzeitige kulturelle Herausforderungen liefern können.

Andererseits weiß ich auch, dass der hyperindividualisierte Atheismus zu einer ernsthaften Sinnkrise und Identitätsverlust in der modernen Welt geführt hat, weil ja zunehmend alle vereinenden Elemente wie Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, Religion usw. wegfallen, bzw. auch die Familienverbände fortwährend schwächer werden.

Ich habe hier nochmal ein Video aus dem Klassiker Deus Ex, bei dem der Protagonist JC Denton mit dem Prototyp einer KI namens Morpheus spricht. Diese spricht davon, dass eine KI mit entsprechender Soft- und Hardware im Prinzip alle relevanten Kernfunktionen von Gott erfüllen kann ( Beobachtung, Beurteilung, Bestrafung).


Ist das vielleicht die bessere Alternative zu Gott und Religion? Ein technologisch-bürokratisches System, welches uns permanent überwacht und beurteilt/bestraft ?
 
Damn, ich habe selten einen besseren Beitrag auf CW gelesen. Kann man sich ausdrucken und an die Wand hängen. Selbst wenn man subjektiv gar nicht religiös tickt ist hier auf wenigen Zeilen viel komprimierte Wahrheit zu lesen. Well done!
 
Diese spricht davon, dass eine KI mit entsprechender Soft- und Hardware im Prinzip alle relevanten Kernfunktionen von Gott erfüllen kann ( Beobachtung, Beurteilung, Bestrafung).
Hier ist das bei Deus Ex natürlich (bewusst!) ziemlich simpel heruntergebrochen um eine kulturelle Message auszuformulieren, also schon ein wenig polemisch, aber das ist Absicht - es soll ja angedeutet werden, wohin der konsequente Atheismus gesellschaftlich führen kann. Wenn man Gott nur als lose KI in eben dieser Form begreift / begreifbar macht, dann bleibt natürlich nichts anderes als eine reduzierte funktionelle Kamera übrig, die ein paar wesentliche psychologische Funktionen ausführt. Dass das kein gesundes Gottesbild ist wird ja schnell einleuchtend (und du beschreibst das ja vorher auch wunderbar!). Man könnte hierzu noch wesentlich mehr formulieren, aber im Wesentlichen hast du das ja schon sehr gut auf den Punkt gebracht.
 
Ich vermute mal, dass ist generell das Argument dagegen zum eigenen kulturellen Erbe und den eigenen Vorfahren in positiver Weise zu stehen. Weil die Errungenschaft der Vorfahren nicht die eigenen sind.

Wobei ich denke, dass das so nur stimmt, wenn man tatsächlich nur in der Vergangenheit lebt. Der Konservative sieht sich aber eigentlich viel mehr als Teil einer fortlaufenden Kette. Die Wertschätzung der Vergangenheit, ist in der Hinsicht eher ein Ausdruck der Dankbarkeit für die Bemühungen und Opfer unserer Vorfahren, die notwendig waren um zu uns zu führen. Und damit diese Sichtweise Sinn ergibt, sollte man sich eher als jemand sehen, der sich dieser Bemühungen und Opfer als würdig erweisen kann und die Kette sinnvoll fortführt.

Ich denke das ist das Grundmuster, welches hinter dem Ahnenkult bestimmter alter Glauben steckt. Ich persönlich sehe mich auch Gefangen zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Ich weiß dass die vergangenen Ideologien nicht auf die Gegenwart übertragbar sind und keine vollständigen Antworten auf derzeitige kulturelle Herausforderungen liefern können.

Andererseits weiß ich auch, dass der hyperindividualisierte Atheismus zu einer ernsthaften Sinnkrise und Identitätsverlust in der modernen Welt geführt hat, weil ja zunehmend alle vereinenden Elemente wie Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, Religion usw. wegfallen, bzw. auch die Familienverbände fortwährend schwächer werden.

Ich habe hier nochmal ein Video aus dem Klassiker Deus Ex, bei dem der Protagonist JC Denton mit dem Prototyp einer KI namens Morpheus spricht. Diese spricht davon, dass eine KI mit entsprechender Soft- und Hardware im Prinzip alle relevanten Kernfunktionen von Gott erfüllen kann ( Beobachtung, Beurteilung, Bestrafung).


Ist das vielleicht die bessere Alternative zu Gott und Religion? Ein technologisch-bürokratisches System, welches uns permanent überwacht und beurteilt/bestraft ?
Man kann sich auch als das Produkt einer Kausalkette seit dem Urknall verstehen, ohne einen Gott als ultimative Ursache einzufügen.

Oder in anderen Worten: Es macht für mein Selbstverständnis -- als Schweizer, Nachfahre von Germanen, Nomaden aus Afrika, Menschenaffen, Säugetieren, Fischen, und Einzellern -- keinen Unterschied, ob ich selber noch an die Existenz eines wohlwollenden Gottes glaube.

Es bereichert aber mein Weltbild, dass ich weiss, an welche Götter meine Vorfahren geglaubt haben, was sie gegessen haben, und was sie erschufen. Denn dadurch verstehe ich die Kausalkette etwas besser, die letztendlich zu meiner Existenz geführt hat.

Wer aber die Vergangenheit zu sehr verehrt ist blind ob der Tatsache, dass diese stetig neu überwunden werden muss, um in eine bessere Zukunft gelangen zu können.
 
Ich vermute mal, dass ist generell das Argument dagegen zum eigenen kulturellen Erbe und den eigenen Vorfahren in positiver Weise zu stehen. Weil die Errungenschaft der Vorfahren nicht die eigenen sind.

Man kann auch an die Götter glauben, ohne zu sehr in der Vergangenheit zu leben. Ich mag es zwar auch sehr keltisches Blut zu haben, aber abgekoppelt davon könnte ich auch noch in einer Mars- Kolonie problemlos eine heidnische Hexe sein. ;)
 
Man kann auch an die Götter glauben, ohne zu sehr in der Vergangenheit zu leben. Ich mag es zwar auch sehr keltisches Blut zu haben, aber abgekoppelt davon könnte ich auch noch in einer Mars- Kolonie problemlos eine heidnische Hexe sein. ;)
Darf ich fragen, wie du diesen Paganismus auslebst? Geht man da in Gruppen, wo man regelmässig Hexenrituale durchführt in Wäldern?
 
Darf ich fragen, wie du diesen Paganismus auslebst? Geht man da in Gruppen, wo man regelmässig Hexenrituale durchführt in Wäldern?

Wie man den Paganismus nun genau auslebt ist für jeden Heiden komplett individuell, vor allem im Hexentum. Letzteres ist nicht unbedingt immer heidnisch, denn es gibt auch christliche (obwohl die Zauberei laut Bibel für Christen verboten ist) und auch atheistische Hexen, welche einzig den Brauchtum pflegen. Anders verhält es sich mit Wicca. Diese ist in England und den USA eine anerkannte Religon, und es können sogar Hochzeitzeremonien abgehalten werden. Beim Wicca findet man häufig Coven, also etwas dass mehr deinen Vorstellungen entspricht.

Ich persönlich bin "freifliegend" (eng. eine solitary witch), und halte Neumond-, Vollmond-, Blutmond- und (ganz selten) Blaumond - Rituale ab. Mein Interesse sind ergo nicht unbedingt nur Kräuter und Heilung, sondern Mondmagie und alles was mit den jenseitigen Reichen und Entitäten dort zu tun hat. Dabei stelle ich vieles selbst her, und wenn du magst sende ich dir bei Gelegenheit und Interesse Fotos von meinem Hauptarbeitsaltar. Ansonsten feiere ich natürlich die keltischen Jahreskreisfeste. Das nächste Fest ist der 21. Juni. Dort feiern Hexen und auch viele Heiden das schöne Fest Litha.

Jedes einzelne Fest, inklusive Brauchtum, sowie Hexenriten und dergleichen aufzuschreiben wäre ein sehr ausuferndes und komplexes Thema. Ich kann nur sagen, dass es sich prima in den Alltag integrieren lässt. Wenn dich das Thema interessiert, vor allem was das Hexentum betrifft, dann kann ich dir (insofern du gut Englisch kannst) sozusagen folgende Einführung empfehlen:


Es gibt noch eine bayrische Hexe mit großer internationaler Reichweite, aber sie spricht auch englisch. Ihre aktuelle Thematik ist aus ihrem persönlichen Anlass gerade wie man das Hexentum mit der Schwangerschaft gut verbinden kann. Bücher über das Hexentum sind weniger empfehlenswert, weil da viel spiritueller Quatsch von Leuten präsentiert wird, welche nicht einmal nach dem alten Brauchtum leben. Letzteres muss man selbst mühsam rekonstruieren. Jede Hexe holt sich hier ihre oder seine (das Geschlecht spielt keine Rolle) Literatur und Quellen. Da geht es dann mannigfaltig weiter mit Astronomie, Astrologie, Kräuterheilkunde (obwohl jede Hexe weiß das nichts einen Arztbesuch ersetzt), historische Hintergründe der Völven, Zaunreiterinnen, Hexen etc., umfangreiches Wissen rund um die Götter (und auch der persönliche Kontakt zu ihnen), Verbindung zu Entitäten der Anderswelten und zum jenseitigen Reich der Ahnen und Toten (Tarot, Runenwurf, Ouija Brett usw.), Ritualmagie, "law of attraction", Schwarze Magie, Voodoo/Hoodoo, Santeria usw. usf. Das Themengebiet im modernen Hexentum ist mannigfaltig.

Man muss für all das aber schon ein Grundinteresse mitbringen, weshalb es der mMn einzige Glaube ist, in welchen Bekehrungen absolut sinnfrei sind. Entweder man ist so verrückt wie ne Hexe oder ein Schamane (Rafiki lässt grüßen ;) ), oder man ist es nicht. Ich persönlich bin es, und kann das Hexentum sehr gut in mein Leben und Alltag integrieren.

Tl;dr: Das Thema ist sehr umfangreich aber mMn sehr spannend. :niatee:
 
Cool!

Naja, ich habe jetzt nicht direkt vor, ein Hexer zu werden - bin ja Atheist. Aber in dem Thema geht es ja um Religion, und was du auslebst ist meiner Meinung nach eine Religion, eine seltene noch dazu. Es würde also sicher die eine oder andere in diesem Thread interessieren, wie so ein Ritual ausschaut, und was man so damit bezweckt zu tun.

So wie ich das verstehe, ist das ja keine soziale Religion, sondern du tust das alles alleine und für dich, oder haben die Rituale auch einen Zweck, eine Gemeinschaft von Menschen zu beeinflussen?
 
Cool!

Naja, ich habe jetzt nicht direkt vor, ein Hexer zu werden - bin ja Atheist. Aber in dem Thema geht es ja um Religion, und was du auslebst ist meiner Meinung nach eine Religion, eine seltene noch dazu. Es würde also sicher die eine oder andere in diesem Thread interessieren, wie so ein Ritual ausschaut, und was man so damit bezweckt zu tun.

So wie ich das verstehe, ist das ja keine soziale Religion, sondern du tust das alles alleine und für dich, oder haben die Rituale auch einen Zweck, eine Gemeinschaft von Menschen zu beeinflussen?

Im Neu- Heidentum dienen sie nicht dazu Menschen zu beeinflussen. Es gibt jedoch auch Rituale, welche durchaus in Gruppen ausgeführt werden. Das beste Beispiel ist der gemeinsame Sprung über das Feuer. Es wird oft in keltischen Jahreskreisfesten zelebriert oder auf heidnischen Hochzeiten. Es wirkt in erster Linie reinigend.

Einzelne Rituale zu beschreiben ist schwierig, denn auch das macht jeder individuell. Geister und Götter geben hier die Anleitung, obwohl allgemeine Tätigkeiten wie z.B. Opfergaben (in modernen Praktiken sind es keine Tiere mehr) darbringen Teil vieler Rituale darstellen. Als die Ur- Menschen, noch mit dichtem Haarkleid bewachsen, sich um die warmen Feuer in den Höhlen sammelten, waren es oft die Schamanen die einen Kontakt zu den Göttern herstellten. Es wurde mit Tänzen und Gesänge, sowie Opferriten um eine bessere Jagd oder Gesundheit gebeten. Heute, und das mache ich auch oft, hinterlasse ich Opfergaben in der Natur. Weil ich eine enge Bindung zu Cernunnos habe, ist es natürlich Nahrung für Vögel und Stadttiere. Obwohl man hier aufpassen muss nicht die Ratten zu füttern. :kruemel:

Um eine Opfergabe zu verstehen, sollte man sich verinnerlichen das opfern heißt, etwas loszulassen. Auch wenn es schmerzt. So verbrannte ich einmal in großer Geldnot bei einem Ritual einen 10- Euro- Schein und erhielt als Dank per "Zufall" 5000€. Auch jetzt noch habe ich nie Geldprobleme, eben weil ich durch das Ritual gelernt habe loszulassen.


Das ist alles, wie gesagt, ein sehr komplexes Thema mit vielen individuellen Erlebnissen. Ich bin jetzt off, bin aber bereit weitere Fragen per PN zu klären. Immerhin driften wir hier ein wenig vom (Schöpfer)Gott Threadthema ab. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, von mir aus könnte man das gerne zu einem generellen Religionsthread machen, wo User ihre persönlichen Erfahrungen mit Religion mitteilen können. Ist doch interessanter, als immer die gleiche epistemologische Frage durchzukauen, die eh von niemandem abschliessend beantwortet werden kann.

@Avi Und ohne jetzt deine Praktiken gross analysieren zu wollen, scheint das bei dir ja schon ein Verhältnis mit der Natur zu sein, und dass diese einem helfen kann, Lehren im eigenen Leben zu ziehen, wie eben Wünsche loszulassen durch wegbrennen.
 
Man kann sich auch als das Produkt einer Kausalkette seit dem Urknall verstehen, ohne einen Gott als ultimative Ursache einzufügen.

Ich habe nicht geschrieben, dass man sich als Produkt einer Kausalkette sondern als Teil einer fortlaufenden Kette ansieht. Das ist ein großer Unterschied. Praktisch muss man aber nicht religiös sein um es so zu sehen, wobei es eine Sichtweise ist, die eigentlich in alle erfolgreichen Relgionen integriert ist, die über die Jahrtausende Bestand haben konnte.

Oder in anderen Worten: Es macht für mein Selbstverständnis -- als Schweizer, Nachfahre von Germanen, Nomaden aus Afrika, Menschenaffen, Säugetieren, Fischen, und Einzellern -- keinen Unterschied, ob ich selber noch an die Existenz eines wohlwollenden Gottes glaube.

Für deine Vorfahren kann es einen Unterschied gemacht haben und da deine heutige Existenz Resultat ihrer damaligen Entscheidungen und Ansichten war, kann der Glaube einen durchaus vorhanden, wenn auch dir größtenteils unbekannten Einfluss auf deine heutige Existenz gehabt haben.

Und für deine eigene Existenz und Sichtweise auf das Leben hat dein Glaube oder Nichtglaube sowieso einen gewaltigen Effekt.

Es bereichert aber mein Weltbild, dass ich weiss, an welche Götter meine Vorfahren geglaubt haben, was sie gegessen haben, und was sie erschufen. Denn dadurch verstehe ich die Kausalkette etwas besser, die letztendlich zu meiner Existenz geführt hat.

Ja aber letzten Endes sagt das Wissen nichts darüber aus, ob man die Kette weiterführen will oder nicht. Wenn ich sie weiterführen will, muss ich gegenüber der Vorfahren dankbar sein, mein eigenes Leben als gut und Lebenswert ansehen und das Bedürfnis haben Nachkommen zu haben und zumindest Teile dieser Werte und Traditionen an die nächste Generation weiterzugeben.

Ich könnte das alles wissen und trotzdem zu einem Antinatalist werden, der in der Existenz an sich mehr Schaden als Nutzen sieht und menschliches Leben ablehnt.

Wer aber die Vergangenheit zu sehr verehrt ist blind ob der Tatsache, dass diese stetig neu überwunden werden muss, um in eine bessere Zukunft gelangen zu können.

Ich wüsste eigentlich nicht, in welcher Art und Weise die Lebensweise des modernen westlichen Menschens noch großartig auf die Zukunft ausgelegt ist. Eine Investition in die Zukunft würde ja ein Opfer in der Gegenwart bedeuten und eine Kontemplation der eigentlichen Vergänglichkeit beinhalten.
 
Hier muss man aber auch erwähnen, dass sie sich abseits von LARP's, normal kleiden. Meistens trägt man paar Accessoires, eine der Kultur entsprungen Friseur und eventuell ein Tattoo mit nordisch mythologischer Bedeutung.
Das komplette Vikinger Outfit wird fast nie im Alltag getragen.
Ich finde es cool wenn sich die Leute zu ihrer Kultur und Traditionen bekennen, immer schön sowas zu sehen.
Und die Nordische Kultur ist auch noch mega :banderas:
 
Ist das vielleicht die bessere Alternative zu Gott und Religion? Ein technologisch-bürokratisches System, welches uns permanent überwacht und beurteilt/bestraft ?
Selbst ein ständiger Münzwurf mit Ja/Nein würde mehr Sinn ergeben als die Moralvorstellungen der religiösen Minderheiten Weltanschauungen.
 
Zurück
Top Bottom