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Finanzen Der Börsen und Aktien Thread

  • Thread-Ersteller Thread-Ersteller Atram
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
50K Sparrate im Jahr? Darf ich fragen was du beruflich machst. Über 4000€ monatlich ist schon heftig.

Wie viel % hast du denn 2023 an Jahresrendite gemacht?

Und wie viele Aktien hast du?

Mittlerweile in leitender Funktion in der Automobilzuliefererindustrie.

Das sagt Portfolio Performance zu meinen Jahresrenditen:
Screenshot-2024-01-14-133217.png


50 K Sparrate .. Lol.
Sind wir hier bei r/Finanzen?

:quadrat:

ch weniger steuern zahlst. vielleicht ist er auch nicht steuerklasse 1, dann brauchst du noch viel weniger brutto. wenn du verheiratet bist hast du auch noch einen doppelt so hohen grundfreibetrag. dann fallen auf die ersten 22k gar keine steuern an, wenn frau z.b. nicht arbeitet. wir kennen ja seine privaten verhältnisse nich

Bin Steuerklasse 1 und nicht verheiratet. Habe sonst auch keine außergewöhnlichen Vorteile.

hmm. gehen wir mal von folgenden Parametern aus:

  • 10k Brutto pro Monat bzw. 120k pro Jahr
  • Steuerklasse 1
  • Das ergibt dann ca. 5750€ Netto pro Monat (bzw. 4.250€ Abgaben für Woko-Haram- und Grünideologie)
  • Die Sparrate von 50k pa. wäre 4.166 pro Monat
  • Damit blieben ihm 1.584€ zum Leben pro Monat
Nicht unmöglich, aber statistisch sehr unwahrscheinlich.

Geht in die Richtung. Hatte 2023 einen Netto-Gehaltseingang 64,7 k€ --> monatlich 5,4 k€. Ausgaben im Durchschnitt 2 k€ pro Monat. So kam ich auf im Schnitt 12x 3,4 k€ Sparrate im Monat und damit 41 k€ im Jahr.

Mit meiner Gehaltssteigerung rechne ich mit 6,2 k€/Monat (~130 k€/Jahr Bruttogehalt). Macht bei 2000 € Ausgaben im Monat 4200 k€ Sparrate im Monat und damit ~50 k€/Jahr.

kommt aufs bundesland und die entsprechenden lebenshaltungskosten an :coolface:

in bayern wird es vielleicht knapp, im osten eher nicht. da kriegst du auch ne wohnung für 400-500 euro, wenn es sein muss. die frage ist dann nur wer da so gute gehälter zahlt.

Wohne nicht im Osten oder in einem Kaff, eher Mid-range Stadt mit noch vernünftigen Lebenshaltungskosten (also nicht Stuttgart, München, o. ä.).

Meine Ausgaben von 2000 € / Monat finde ich jetzt auch nicht allzu wenig... Ich ziele eigentlich eher auf ~1700 €/Monat, aber die Lifestyleinflation schlägt schon zu... Grobe Aufstellung meiner Ausgaben:

Wohnung inkl. Strom, Internet: ~750 €/Monat
Auto: ~350 €/Monat (Golf VI, meine Mitarbeiter/innen fahren allesamt bessere Autos als ich ✌️ dafür kommt jetzt der Geschäftswagen)
Lebensmittel/Haushalt ~ 350 €/Monat
Ausgehen: ~250 €/Monat (gehe mindestens 1x Woche auswärts mit Freunden/Kollegen/Freundin essen, Freundin lade ich ein)
Urlaub: ~150 €/Monat
Sonstiges (Sport, Klamotten, Handy, etc.): ~150 €/Monat

Ja auf jeden. Niemand bekommt solche Summen grundlos hinterhergeschmissen

Danke. Ich habe das Glück auf der Arbeit gut gefördert zu werden. Sicherlich nicht grundlos, aber ich weiss auch, dass nicht jeder die Chance bekommt, die ich bekomme. Habe dafür im Studium aber auch echt viel Gas gegeben und arbeite seit Berufsstart >50 Stundenwochen und öfter auch mal an Wochenenden. Bin Abteilungsleiter mit aktuell 10 Leuten und stelle noch mehr ein. Dafür ist mein Gehalt noch gering... andere verdienen in selber Managementebene nochmal 50 - 100 k€ mehr bei mir im Unternehmen. Ich weiss, dass das Gehaltsregionen sind, die für viele quasi unerreichbar sind, aber gewisse Branchen zahlen solche Gehälter. Das sind in der Automobilindustrie und ich denke vielen anderen Industriezweigen keine "außergewöhnlichen" Gehälter für Mitarbeiter/innen in leitenden Funktionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@cilekeS Glückwunsch! Solche Werte ziehen natürlich viele Neider an. Lass dich davon nicht vom Kurs abbringen.

Edit: Chemie und Pharma zahlt auch nicht schlecht ;)
 
Mittlerweile in leitender Funktion in der Automobilzuliefererindustrie.

Das sagt Portfolio Performance zu meinen Jahresrenditen:
Screenshot-2024-01-14-133217.png




:quadrat:



Bin Steuerklasse 1 und nicht verheiratet. Habe sonst auch keine außergewöhnlichen Vorteile.



Geht in die Richtung. Hatte 2023 einen Netto-Gehaltseingang 64,7 k€ --> monatlich 5,4 k€. Ausgaben im Durchschnitt 2 k€ pro Monat. So kam ich auf im Schnitt 12x 3,4 k€ Sparrate im Monat und damit 41 k€ im Jahr.

Mit meiner Gehaltssteigerung rechne ich mit 6,2 k€/Monat (~130 k€/Jahr Bruttogehalt). Macht bei 2000 € Ausgaben im Monat 4200 k€ Sparrate im Monat und damit ~50 k€/Jahr.



Wohne nicht im Osten oder in einem Kaff, eher Mid-range Stadt mit noch vernünftigen Lebenshaltungskosten (also nicht Stuttgart, München, o. ä.).

Meine Ausgaben von 2000 € / Monat finde ich jetzt auch nicht allzu wenig... Ich ziele eigentlich eher auf ~1700 €/Monat, aber die Lifestyleinflation schlägt schon zu... Grobe Aufstellung meiner Ausgaben:

Wohnung inkl. Strom, Internet: ~750 €/Monat
Auto: ~350 €/Monat (Golf VI, meine Mitarbeiter/innen fahren allesamt bessere Autos als ich ✌️ dafür kommt jetzt der Geschäftswagen)
Lebensmittel/Haushalt ~ 350 €/Monat
Ausgehen: ~250 €/Monat (gehe mindestens 1x Woche auswärts mit Freunden/Kollegen/Freundin essen, Freundin lade ich ein)
Urlaub: ~150 €/Monat
Sonstiges (Sport, Klamotten, Handy, etc.): ~150 €/Monat



Danke. Ich habe das Glück auf der Arbeit gut gefördert zu werden. Sicherlich nicht grundlos, aber ich weiss auch, dass nicht jeder die Chance bekommt, die ich bekomme. Habe dafür im Studium aber auch echt viel Gas gegeben und arbeite seit Berufsstart >50 Stundenwochen und öfter auch mal an Wochenenden. Bin Abteilungsleiter mit aktuell 10 Leuten und stelle noch mehr ein. Dafür ist mein Gehalt noch gering... andere verdienen in selber Managementebene nochmal 50 - 100 k€ mehr bei mir im Unternehmen. Ich weiss, dass das Gehaltsregionen sind, die für viele quasi unerreichbar sind, aber gewisse Branchen zahlen solche Gehälter. Das sind in der Automobilindustrie und ich denke vielen anderen Industriezweigen keine "außergewöhnlichen" Gehälter für Mitarbeiter/innen in leitenden Funktionen.

hast meinen respekt. gibt nicht viele die so gas geben :goodwork: ... ist aber als angestellter auch nicht so üblich in solche gehaltsregionen vorzustoßen. wenn du mehr verdienen willst dann musst du schon fast selbständig sein. ich hab zwar auch freunde die als angestellter sechsstellig verdienen, aber da geht es eigentlich immer nur mit entsprechender verantwortung.
 
@cilekeS: Glückwunsch und cool das du das so beherzt angehst. :)

Wie gesagt ich bin keinem was neidisch und gönne es jedem hier. Bin auch mit meinem Werdegang zufrieden. Versuche in 2024 die Hälfte von dem was du vorgenommen hast neu an Kapital reinzubringen.

Das Wichtigste ist das du bzw. jeder das macht was einem gefällt. Das macht man nicht für Andere und man sollte immer seinen Weg gehen! :)
 
gut in die woche gestartet? wie sind die prognosen?

ayr heute 26% plus in meinem depot. insgesamt wieder 3% plus im depot und mehrere tausend euro. kann so weiter gehen. :coolface:
 
@Darkeagle wenn ich mich recht entsinne, dann hast du ein Depot bei comdirect, richtig? Ich bin aktuell bei der Onvista Bank und muss wohl demnächst wechseln, und da hatte ich zuerst an comdirect gedacht. Wie bist du zufrieden, wenn ich fragen darf? Gibt's irgendwelche Kosten, Depotführungsgebühr oder sowas?
 
Ich bin jetzt neu im Game und nutze Trade Republic für meine Investments. Ich habe diesen Monat mit 200 Euro gestartet und werde ich den weiteren Monaten in diesem Jahr jeweils 100 Euro einzahlen. Bin damit auch sicherlich etwas kleiner als so manch anderer hier unterwegs, aber irgendwie muss man sich ja langsam mal an das Thema herantasten. Ich bin aber auch "erst" 29 und verdiene nur ein normales Gehalt.

Ich habe erstmal 35 Anteile der Embracer Group zu jeweils 2,04 Euro gekauft. Ich gehe stark davon aus, dass sich die Aktie im Laufe der Zeit wieder nach oben stabilisieren wird. Bei Tesla habe ich auch mal 55 Euro gelassen.

Aktuell ist es aber erstmal ein kleines Spiel und mal sehen, wie gut ich damit vorankomme.
 
Ich bin jetzt neu im Game und nutze Trade Republic für meine Investments. Ich habe diesen Monat mit 200 Euro gestartet und werde ich den weiteren Monaten in diesem Jahr jeweils 100 Euro einzahlen. Bin damit auch sicherlich etwas kleiner als so manch anderer hier unterwegs, aber irgendwie muss man sich ja langsam mal an das Thema herantasten. Ich bin aber auch "erst" 29 und verdiene nur ein normales Gehalt.

Ich habe erstmal 35 Anteile der Embracer Group zu jeweils 2,04 Euro gekauft. Ich gehe stark davon aus, dass sich die Aktie im Laufe der Zeit wieder nach oben stabilisieren wird. Bei Tesla habe ich auch mal 55 Euro gelassen.

Aktuell ist es aber erstmal ein kleines Spiel und mal sehen, wie gut ich damit vorankomme.

Ich find's klasse wenn neue Leute den Kapitalmarkt für sich entdecken, aber ich würde dir empfehlen erstmal ein wenig in die Grundlagen einzuarbeiten.

Am einfachsten wäre es wenn du etwas über ETFs lernst und damit anfängst. Das geht relativ schnell, ist gut verständlich und wenn man seine Sparpläne einmal aufgesetzt hat, dann auch sehr zeitschonend. Außerdem kann man in dem Sinne nichts falsch machen, dass man die durchschnittliche Marktrendite mitnimmt.

Die Analyse von einzelnen Unternehmen ist dagegen schon deutlich aufwendiger, da du dir viel über Bilanzen, Geschäftsberichte und Kennzahlen lernen solltest damit du ein Unternehmen bzw. seine Aktien bewerten kannst.

Die Anlage sollte immer als unternehmerische und sehr langfristige Beteiligung gesehen werden und weniger als kurzfristige "Zocks" oder Turnaround-Wetten.

Mein Vorschlag: Nehm dir ein paar Tage Zeit und durchstöber den YT-Kanal finanzfluss zum Thema ETFs. Dann setzt du einen Sparplan auf einen Welt-etfs auf (wenn du dich dazu entscheiden solltest, findest du hier definitiv Hilfestellung im Thread zur konkreten Wahl des ETFs).

Anschließend steht es dir immer noch frei, in die Analyse und Bewertung von einzelnen Unternehmen einzusteigen. Da musst du aber etwas mehr Zeit und Ausdauer mitbringen bevor du da fit bist.
 
@Darkeagle wenn ich mich recht entsinne, dann hast du ein Depot bei comdirect, richtig? Ich bin aktuell bei der Onvista Bank und muss wohl demnächst wechseln, und da hatte ich zuerst an comdirect gedacht. Wie bist du zufrieden, wenn ich fragen darf? Gibt's irgendwelche Kosten, Depotführungsgebühr oder sowas?

hab ich, unter anderem. habe das depot nur aufgemacht um titel zu kaufen die ich anderswo nicht bekomme. bin aber am überlegen das depot aufzulösen und die aktien zu übertragen. die kosten sind relativ hoch. der große vorteil ist halt, dass du so gut wie alles bekommst. bei ausländischen aktien zahlst du aber auch gerne mal 40-50 euro für einen trade. das steht in keinem verhältnis.

Ich bin jetzt neu im Game und nutze Trade Republic für meine Investments. Ich habe diesen Monat mit 200 Euro gestartet und werde ich den weiteren Monaten in diesem Jahr jeweils 100 Euro einzahlen. Bin damit auch sicherlich etwas kleiner als so manch anderer hier unterwegs, aber irgendwie muss man sich ja langsam mal an das Thema herantasten. Ich bin aber auch "erst" 29 und verdiene nur ein normales Gehalt.

Ich habe erstmal 35 Anteile der Embracer Group zu jeweils 2,04 Euro gekauft. Ich gehe stark davon aus, dass sich die Aktie im Laufe der Zeit wieder nach oben stabilisieren wird. Bei Tesla habe ich auch mal 55 Euro gelassen.

Aktuell ist es aber erstmal ein kleines Spiel und mal sehen, wie gut ich damit vorankomme.

sehr gut. willkommen im investorenclub :goodwork:
 
hat nicht unbedingt immer nur was mit schlauer zu tun sondern auch was mit risikobereitschaft, verlustängsten und eigenen emotionen, timing (was natürlich wieder auch vom glück abhängt) und unterschiedlicher kompetenz in einem speziellen fachbereich oder auch der zeit und intensivität mit der du dich in eine firma reingraben kannst.

nimm mal den breiten markt und sag mir dann wieviele davon das hauptberuflich machen und wieviele in ihrer freizeit. wer familie hat und abends von der arbeit kommt und noch für die kinder sorgen muss ist vielleicht nicht unbedingt für stockpicking geeignet.

wieviele im breiten markt verkaufen bei 50-80 % verlust?

wieviele halten viele jahre und jahrzehnte? die meisten traden hin und her.

das sind alles aspekte die deine performance beeinflussen und gründe, weshalb die mehrzahl der leute in nem etf besser aufgehoben sind.

bei nem etf ist es halt leichter reinzusparen und nicht ständig zu verkaufen und wieder neu einzusteigen, weil die schwankungen nicht so groß und für die meisten besser aushaltbar sind. wenn ich aber meine einzelaktien genauso eisenhart buy and hold mäßig halte, dann habe ich hier auch keinen nachteil. die frage ist nur ist man der typ dafür.

wieviele leute schauen nebenwerte und microcaps nicht mit dem arsch an? wenn du die antwort kennst, dann weißt du genau warum hier die größten unterbewertungen und chancen liegen. eben weil der breite markt die komplett ignoriert.

Das würde ich aber auch alles ebenfalls unter "schlauer als der Markt" subsummieren

  • keine Zeit für Aktienanalyse (u.A. Small Caps) wegen Familie bzw. fehlender Zeit --> der Grund warum ich nicht schlauer sein kann als der Markt
  • keine Standhaftigkeit in Krisenzeiten und damit einhergehend dümmere Entscheidungen als der Markt? --> dann bin ich ebenfalls nicht "schlauer" bzw. besser als der Markt. Bzw, bin ich noch irrationaler als dieser.
  • den Drang zum hin- und hertraden verspüren? --> dann handle ich ebenfalls "dümmer" als der Markt

Letztlich läuft es immer auf die gleiche Frage hinaus. "Bin ich schlauer/besser als der Markt?" Wenn ich die Frage nicht eindeutig mit Ja beantworten kann, dann macht es gar keinen Sinn eine von der Marktmeinung abweichende Allokation vorzunehmen. Daher halte ich auch mitlerweile nichts mehr von Regionen ETFs mit eigenen Gewichtungen- oder SmartBeta-Etfs als Langfristanlage, sondern kaufe einfach den neutralen Gesamtmarkt.

Das heißt natürlich nicht, dass es auch Mischformen geben kann. Wenn ich z.B. glaube, dass ich in einem bestimmten Segment von Aktien besser informiert bin als der Gesamtmarkt, kann man durchaus auch mal ETFs mit Einzelaktien kombinieren. Das setzt aber wirklich voraus dass man gute Gründe hat anzunehmen, dass man es besser weiß.

Ich hatte einige Seiten zuvor geschrieben, dass ich mir eine Allokation von 80% ETFs und 20% Einzelwerte vorstellen könnte und grade die Bewertung von einzelnen Unternehmen lerne. Den Erwerb von Einzeltiteln werde ich nach meiner Einarbeitung aber nur dann vornehmen, wenn ich wirklich davon überzeugt bin in einem Segment/Unternehmen schlauer zu sein als die anderen. Ansonsten wird es weiterhin bei 100% ETFs nach MarketCap bleiben.
 
Das würde ich aber auch alles ebenfalls unter "schlauer als der Markt" subsummieren

  • keine Zeit für Aktienanalyse (u.A. Small Caps) wegen Familie bzw. fehlender Zeit --> der Grund warum ich nicht schlauer sein kann als der Markt
  • keine Standhaftigkeit in Krisenzeiten und damit einhergehend dümmere Entscheidungen als der Markt? --> dann bin ich ebenfalls nicht "schlauer" bzw. besser als der Markt. Bzw, bin ich noch irrationaler als dieser.
  • den Drang zum hin- und hertraden verspüren? --> dann handle ich ebenfalls "dümmer" als der Markt

Letztlich läuft es immer auf die gleiche Frage hinaus. "Bin ich schlauer/besser als der Markt?" Wenn ich die Frage nicht eindeutig mit Ja beantworten kann, dann macht es gar keinen Sinn eine von der Marktmeinung abweichende Allokation vorzunehmen. Daher halte ich auch mitlerweile nichts mehr von Regionen ETFs mit eigenen Gewichtungen- oder SmartBeta-Etfs als Langfristanlage, sondern kaufe einfach den neutralen Gesamtmarkt.

Das heißt natürlich nicht, dass es auch Mischformen geben kann. Wenn ich z.B. glaube, dass ich in einem bestimmten Segment von Aktien besser informiert bin als der Gesamtmarkt, kann man durchaus auch mal ETFs mit Einzelaktien kombinieren. Das setzt aber wirklich voraus dass man gute Gründe hat anzunehmen, dass man es besser weiß.

Ich hatte einige Seiten zuvor geschrieben, dass ich mir eine Allokation von 80% ETFs und 20% Einzelwerte vorstellen könnte und grade die Bewertung von einzelnen Unternehmen lerne. Den Erwerb von Einzeltiteln werde ich nach meiner Einarbeitung aber nur dann vornehmen, wenn ich wirklich davon überzeugt bin in einem Segment/Unternehmen schlauer zu sein als die anderen. Ansonsten wird es weiterhin bei 100% ETFs nach MarketCap bleiben.

wenn du es so ausdrücken willst. ich finde aber, dass emotionen oder risikobereitschaft nicht unbedingt was mit intellekt oder wissen zu tun haben und deshalb nicht wirklich unter "schlauer" subsummiert werden können. das sind halt charaktereigenschaften die bei jedem anders sind. natürlich kann man auch lernen mit rückschlägen umzugehen, aber wer eher risikoavers ist, der wird trotzdem mehr auf nummer sicher gehen als andere individuen.

der gesamtmarkt ist immer nur ein durchschnitt. es reicht ja schon überdurchschnittlich gut informiert, emotional stabil etc. zu sein.

dann kommt noch dazu, dass 99% des breiten marktes nebenwerte und microcaps nicht beachten. viele dieser werte sind entweder gar nicht in einem etf abgebildet, oder sie sind so gering gewichtet, dass es keinen unterschied macht ob sie überhaupt mit dabei sind.

wer entscheidet denn wie stark welche aktie in einem etf gewichtet ist?

darüber hinaus würde ich einmal behaupten, dass wenn du eben nicht der daytrader typ bist, sondern deine einzelaktien langfristig über jahre und jahrzehnte hältst, du schon zu den oberen 5-10% gehörst. sowohl der typische kleinanleger als auch die großen hedge funds und big wallstreet money traden viel mehr herum als es eigentlich gut für sie ist.

nimm doch mal aus gerd kommers beispielrechnung alle leute raus die ihre aktien innerhalb eines jahres getradet haben. wäre interessant wie die performance dann ist und ob der "aktive investor" (welcher eigentlich ein passiver investor in einzelaktien ist) immer noch schlechter abschneidet als der "breite markt" ;)
 
wenn du es so ausdrücken willst. ich finde aber, dass emotionen oder risikobereitschaft nicht unbedingt was mit intellekt oder wissen zu tun haben und deshalb nicht wirklich unter "schlauer" subsummiert werden können. das sind halt charaktereigenschaften die bei jedem anders sind. natürlich kann man auch lernen mit rückschlägen umzugehen, aber wer eher risikoavers ist, der wird trotzdem mehr auf nummer sicher gehen als andere individuen.

der gesamtmarkt ist immer nur ein durchschnitt. es reicht ja schon überdurchschnittlich gut informiert, emotional stabil etc. zu sein.

Kannst es auch unter "besser als der Markt " subsummieren. Und dafür gibt es wiederum viele Gründe es zu sein bzw. nicht zu sein. Intellekt ist nur einer unter vielen Faktoren.

dann kommt noch dazu, dass 99% des breiten marktes nebenwerte und microcaps nicht beachten. viele dieser werte sind entweder gar nicht in einem etf abgebildet, oder sie sind so gering gewichtet, dass es keinen unterschied macht ob sie überhaupt mit dabei sind.

wer entscheidet denn wie stark welche aktie in einem etf gewichtet ist?

Der Markt entscheidet das, in einem nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF. Die ETF-Emittente werden hier und da kleinere Abweichung vornehmen aus Kostenoptimierungsgründe (Optimiertes Sampling) aber können sich dort keine groben Schnitzer erlauben, das Sie sonst ein Problem mit der Tracking Difference bekommen

darüber hinaus würde ich einmal behaupten, dass wenn du eben nicht der daytrader typ bist, sondern deine einzelaktien langfristig über jahre und jahrzehnte hältst, du schon zu den oberen 5-10% gehörst. sowohl der typische kleinanleger als auch die großen hedge funds und big wallstreet money traden viel mehr herum als es eigentlich gut für sie ist.

nimm doch mal aus gerd kommers beispielrechnung alle leute raus die ihre aktien innerhalb eines jahres getradet haben. wäre interessant wie die performance dann ist und ob der "aktive investor" (welcher eigentlich ein passiver investor in einzelaktien ist) immer noch schlechter abschneidet als der "breite markt" ;)

Dazu liegen mir keine Daten vor.

Kleine Randnotiz zu Beck und Kommer:

Man kann aber zu den beiden Persönlichkeiten Kommer und Beck sagen, dass sie eben auch eigene Interessen verfolgen mit ihren Aussagen. Beide haben mitlerweile eigene Fonds aufgelegt.

Kommer hatte zunächst seinen RoboAdvisor aufgesetzt bei dem er sehr stark auf Smart-Beta Portfolios gesetzt hat die den Markt underperformt haben. Mitlerweile hat er einen eigenen ETF rausgebracht in dem er diese Faktoren angeblich ebenfalls gewichtet.

Andreas Beck, welcher ja ebenfalls gerne mal vor Blasenrisiken (USA) warnt und Anfangs sein US-Gewicht gemessen an der Marktkapitalisierung runtergeschraubt hatte, hat im Aktienteil seines Fonds mitlerweile 57%+ USA-Anteil.
https://www.gpo-info.de/gpo-zusammensetzung Überhaupt ist der Aktienteil seines Fonds fast nur eine einfache Kopie eines ACWI IMI Indizes die kompliziert mit über 12 ETFs nachgebildet wird.
 
Kannst es auch unter "besser als der Markt " subsummieren. Und dafür gibt es wiederum viele Gründe es zu sein bzw. nicht zu sein. Intellekt ist nur einer unter vielen Faktoren.

exakt. ich hatte mich nur an dem begriff schlauer gestört.

Der Markt entscheidet das, in einem nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF. Die ETF-Emittente werden hier und da kleinere Abweichung vornehmen aus Kostenoptimierungsgründe (Optimiertes Sampling) aber können sich dort keine groben Schnitzer erlauben, das Sie sonst ein Problem mit der Tracking Difference bekommen

und genau das ist das problem. die marktkapitalisierung sagt rein gar nichts über die aktuelle (über-) / unterbewertung oder die zukünftige performance einer firma aus. wenn ich als einzelaktieninvestor eine aktie übergewichte, weil sie meiner meinung nach stark unterbewertet ist, und im vergleich mit anderen titeln eine viel bessere wahl ist, dann ist das etwas völlig anderes, als wenn man aktien anhand der marktkapitalisierung gewichtet oder danach ob eine gewisse maximalschwelle im fonds erreicht ist und man deshalb verkaufen muss.

die größten gains entstehen langfristig durch das behalten und nicht veräußern oder reduzieren der gewinner. natürlich kann ich als einzelaktionär auch falsch liegen. es reicht aber, wenn du in der hälfte der fälle richtig liegst, da eine aktie immer nur maximal 100% verlieren kann, andere titel können aber hunderte oder gar tausende prozente steigen und diese werden die verluste mehr als wett machen.

Dazu liegen mir keine Daten vor.

Man kann aber zu den beiden Persönlichkeiten Kommer und Beck sagen, dass sie eben auch eigene Interessen verfolgen mit ihren Aussagen. Beide haben mitlerweile eigene Fonds aufgelegt.

Kommer hatte zunächst seinen RoboAdvisor aufgesetzt bei dem er sehr stark auf Smart-Beta Portfolios gesetzt hat die den Markt underperformt haben. Mitlerweile hat er einen eigenen ETF rausgebracht in dem er diese Faktoren angeblich ebenfalls gewichtet.

Andreas Beck, welcher ja ebenfalls gerne mal vor Blasenrisiken (USA) warnt und Anfangs sein US-Gewicht gemessen an der Marktkapitalisierung runtergeschraubt hatte, hat im Aktienteil seines Fonds mitlerweile 57%+ USA-Anteil.
https://www.gpo-info.de/gpo-zusammensetzung Überhaupt ist der Aktienteil seines Fonds fast nur eine einfache Kopie eines ACWI IMI Indizes die kompliziert mit über 12 ETFs nachgebildet wird.

und genau deshalb ist es auch eine etwas verfälschte milchmädchenrechnung. ich bestreite ja gar nicht, dass die meisten mit einem etf besser bedient sind, man muss aber halt auch immer das "warum" dahinter betrachten. wenn jeder unternehmer sagen würde ich kann ja eh nicht mehr verdienen als der durchschnittsangestellte, dann hätten wir auch keine unternehmer.

generell bin ich kein fan davon portfolios nach marktkapitalisierung oder auf sektoren und länder zu streuen. entweder es ist eine gute firma oder nicht und dann ist mir auch scheissegal ob die aus deutschland, usa, türkei, schweden, polen, kanada oder sonstwo herkommt (natürlich gibt es auch länder in die ich nicht investieren würde, aber du verstehst den punkt). das gleiche gilt für den sektor. eine dominos pizza kann lukrativer sein als big tech (100x vom low). wenn du nicht gezielt auf sowas schaust, dann ergibt sich früher oder später ganz natürlich eine diversifikation, auch wenn die bei nem einzelinvestor mit bestimmten hobbies, know how und interessen natürlich immer eine übergewichtung in einem bereich haben wird. das muss dann aber auch nichts schlechtes sein.

ich habe ganz automatisch aktien in den unterschiedlichsten ländern und sektoren, ohne dass ich da irgendwie einen fokus drauf gelegt hätte zu streuen.

ich habe unter anderem aktien in deutschland, usa, japan, schweden, polen, kanada, australien, aber ich habe nicht bei einer einzigen auf das herkunftsland geschaut.

ist genau dasselbe wie bei dividendenaktien und co. wenn du gezielt nach dividendenaktien suchst, dann ist das bullshit. an oberster stelle sollte immer das unternehmen selbst stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
und genau das ist das problem. die marktkapitalisierung sagt rein gar nichts über die aktuelle (über-) / unterbewertung oder die zukünftige performance einer firma aus. wenn ich als einzelaktieninvestor eine aktie übergewichte, weil sie meiner meinung nach stark unterbewertet ist, und im vergleich mit anderen titeln eine viel bessere wahl ist, dann ist das etwas völlig anderes, als wenn man aktien anhand der marktkapitalisierung gewichtet oder danach ob eine gewisse maximalschwelle im fonds erreicht ist und man deshalb verkaufen muss.

die größten gains entstehen langfristig durch das behalten und nicht veräußern oder reduzieren der gewinner. natürlich kann ich als einzelaktionär auch falsch liegen. es reicht aber, wenn du in der hälfte der fälle richtig liegst, da eine aktie immer nur maximal 100% verlieren kann, andere titel können aber hunderte oder gar tausende prozente steigen und diese werden die verluste mehr als wett machen.

Ich glaube hier ist es wichtig noch mal den Hintergrund etwas zu beleuchten

  • Die Marktkapitalisierung sagt grundsätzlich schon etwas aus. Sie bildet schließlich die Ø-Meinung aller Anleger wieder. Du verlässt dich auf die Summe aller Einschätzungen am Markt. Bzw darauf, dass die Unternehmen (trotz einzelner Ausreißer) im gesamten Schnitt richtig bewertet sind
  • In der Finanzwissen ist das theoretisch perfekte Portfolio ein Gleichwertsportfolio aller Aktien
    • Dahinter liegt die Idee, dass Unternehmen im Schnitt rentabel sind (es gibt eine Ø-Rendite auf eingesetztes Kapital)
    • Und dass man durch eine Gleichgewichtung die beste Streuung bekommt
  • In der Praxis scheitert dieses Vorgehen an den horrenden Transaktionskosten die bei so einem Vorgehen entstehen würden. Du müsstest permanent An und Verkäufe für tausende von Aktien tätigen um immer die Gleichgewichtung wieder herzustellen bzw. zu rebalancen
  • Daher gibt es das Konzept der Marktkapitaliserung als Proxy für diesen Gleichwertindex/Ansatz.
  • Bei MCAP-ETFs bzw. Indizes findet so gut wie keine Umschichtung statt. Die Aktien bleiben einfach nur liegen. In einem MSCI World hast du z.B. nur 3% Umschlag pro Jahr während es in einem Faktor-ETF locker regelmäßig über 70% des Fondvolumens sein können.
  • Marktkapitaliserung ist also eine Näherungslösung um die Performance eines Gleichwertsindex kostengünstig abzubilden.
  • Hierbei entsteht jedoch als "Nebenprodukt" bzw. Nebenwirkung ein Momentum-Faktor, da das größte Unternehmen immer stärksten gewichtet/gekauft wird.
 
Ich glaube hier ist es wichtig noch mal den Hintergrund etwas zu beleuchten

  • Die Marktkapitalisierung sagt grundsätzlich schon etwas aus. Sie bildet schließlich die Ø-Meinung aller Anleger wieder. Du verlässt dich auf die Summe aller Einschätzungen am Markt. Bzw darauf, dass die Unternehmen (trotz einzelner Ausreißer) im gesamten Schnitt richtig bewertet sind
  • In der Finanzwissen ist das theoretisch perfekte Portfolio ein Gleichwertsportfolio aller Aktien
    • Dahinter liegt die Idee, dass Unternehmen im Schnitt rentabel sind (es gibt eine Ø-Rendite auf eingesetztes Kapital)
    • Und dass man durch eine Gleichgewichtung die beste Streuung bekommt
  • In der Praxis scheitert dieses Vorgehen an den horrenden Transaktionskosten die bei so einem Vorgehen entstehen würden. Du müsstest permanent An und Verkäufe für tausende von Aktien tätigen um immer die Gleichgewichtung wieder herzustellen bzw. zu rebalancen
  • Daher gibt es das Konzept der Marktkapitaliserung als Proxy für diesen Gleichwertindex/Ansatz.
  • Bei MCAP-ETFs bzw. Indizes findet so gut wie keine Umschichtung statt. Die Aktien bleiben einfach nur liegen. In einem MSCI World hast du z.B. nur 3% Umschlag pro Jahr während es in einem Faktor-ETF locker regelmäßig über 70% des Fondvolumens sein können.
  • Marktkapitaliserung ist also eine Näherungslösung um die Performance eines Gleichwertsindex kostengünstig abzubilden.
  • Hierbei entsteht jedoch als "Nebenprodukt" bzw. Nebenwirkung ein Momentum-Faktor, da das größte Unternehmen immer stärksten gewichtet/gekauft wird.

ja, stimmt teilweise. das berücksichtigt aber eben nicht die schwankungsbreiten im markt. der markt ist bei einzelaktien nicht rational und eine aktie ist nur in den allerwenigsten fällen genau richtig bewertet. deshalb entstehen ja überhaupt erst die großen chancen für uns investoren. schau dir allein die 52 wochen schwankungen an. da hast du teilweise hunderte prozente unterschied, obwohl es dasselbe unternehmen ist wie ein jahr vorher. bei einem index mag das nicht ins gewicht fallen, weil du einen durchschnitt aus tausenden einzeltiteln bildest und sich dann sowas im schnitt ausgleicht oder man es nicht so stark merkt. bei einzelaktien ist es aber von entscheidender bedeutung.

genau das ist ja das problem des durchschnitts. in einem index in dem eine microcap mit einem promille gewichtet ist oder weniger, weil die market cap entsprechend klein ist und die anzahl der titel im index sehr groß, da merkst du nicht einmal wenn die aktie substanziell fällt oder steigt. sie hat so gut wie keinen einfluss auf deine gesamtperformance. es spielt also gar keine große rolle ob sie nun extrem unterbewertet ist oder nicht, weil sich der durchschnitt wieder an die marktmeinung anpasst.

bei den microcaps wird es genug gegeben haben die zurecht abgestraft wurden, weil sie fundamental schlecht sind, es gibt aber auch viele die fundamental richtig gut sind und nach "guilt by association" mit in den abgrund gezogen wurden. im schnitt sind dann halt alle niedrig bewertet, gerechtfertigt ist das aber nicht. und was ist mit titeln die stark durch shortseller manipuliert werden? hat das irgendwas mit einer repräsentativen marktmeinung zu tun, wenn so wenige individuen eine aktie handeln, dass diese relativ illiquide ist?

der markt ist nicht rational, sonst würden nicht alle nach dem herdenprinzip immer in titel springen die ein momentum nach oben haben und aktien leerverkaufen die niemand aktuell mit dem arsch anschaut. es kommt überall zu über- und unterbewertungen jeden tag, in einem index wird aber einfach der durchschnitt daraus gebildet. aber der große vorteil von einzelaktien ist ja gerade die enorme "volatilität" oder "schwankungsbreite", weil man da eben maximal von unterbewertungen profitieren kann.

es werden auch nur kurzfristige bis maximal mittelfristige ereignisse eingepreist, aber nie langfristige über mehrere jahre oder jahrzehnte. das gilt auch für tradingbots. die sehen nur das aktuelle balance sheet oder irgendwelche ereignisse und preisen anhand dessen die wahrscheinlichkeit für einen kurzfristig steigenden oder fallenden kurs ein. so möchte und werde ich aber nie investieren. das ist trading und sonst nichts.
 
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