Shiva
L12: Crazy
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- 7 Sep 2017
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Meinung von der M!Games:
Die Rocket Beans waren eben im Stream auch nicht super begeistert und werden es wahrscheinlich auch nicht weiterstreamen
Meinung
Michael Herde meint: Die ersten 20 Stunden habe ich geschimpft und gegähnt. Die Menüs, insbesondere die zur Auswahl meiner Ausrüstung, sind so überfrachtet und ungelenk, dass ich einfach nicht klarkam. Auch die ganzen Lieferoptionen und Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Spielern habe ich lange, manche bis zum Ende nicht verstanden. Vieles wirkt aufgebläht und das Schlimmste für mich war: Ich fand das Spiel hervorragend gemacht, aber sterbenslangweilig. Pakete schleppen, nicht umfallen, ein bisschen geduckt gehen, ein bisschen Hauen und endlos langsam endlos lange Wege wandern – ein Desaster. Nach Episode 3 machte es Klick. Ich verfiel dem meditativen Charme im Kampf gegen die Widrigkeiten der Umwelt Allmählich kamen mehr Tempo, mehr Abwechslung, mehr Spaß ins Spiel. Bis dahin hielt mich die toll erzählte Geschichte bei der Stange, die natürlich total verkopft ist, aber auch neu und faszinierend. Am Ende bleibt die Erinnerung an eine einzigartige Erfahrung.
Oliver Schultes meint: Ich stimme Michael zu: Ich hatte nach dem Abspann 48 Stunden auf der Uhr und gut 35 davon habe ich mich gefragt, ob man seine Lebenszeit noch dämlicher vergeuden kann als mit Kojimas High-End-Interpretation eines Walking Simulators. Doch die letzten Stunden und insbesondere das furiose Finale, das zumindest einen Storystrang mit einem unvorhersehbaren Twist vollends und befriedigend aufklärt, haben meine Meinung komplett umgekrempelt. Nicht nur Grafik und Surround-Sound sind bemerkenswert, auch die zugrunde liegende positive Attitüde des Spiels (Zusammenarbeit lohnt sich, man ist nicht allein auf dieser Welt etc.) in Form der Community- und Social-Media-Ebene strahlt hell in Zeiten von häufig destruktiven und gewaltintensiven Spielen. Das Geniale an Death Stranding ist aber die Phase nach dem Durchspielen, denn Hideo Kojima und Team haben es geschafft, eine interaktive Projektionsfläche zu erschaffen. Das klingt jetzt so verschwurbelt wie die GD-BB-Connection? Ich versuche mich an einer Erklärung: Man kann das Spiel oberflächlich als öde Transport-Simulation mit maximal simpler Queststruktur begreifen – vor allem, wenn man es nicht bis zum Finale schafft. Man kann es auch als Seitenhieb auf unsere egozentrische, nach Likes und Bestätigung hechelnde Gesellschaft mit Tendenz zum abgeschotteten Singledasein verstehen. Man kann Death Stranding – wie ich – allerdings auch als Spiegel des Lebens mit positiver Botschaft sehen: Im Dasein als Homo sapiens geht es darum, zwischenmenschliche Brücken zu bauen und vor allem aufrechtzuerhalten – das ist mitunter so hart und stressig wie die eingangs angesprochenen ersten 35 Stunden, aber am Ende auch tief befriedigend.
Death Stranding – im Test (PS4) | MANIAC.de
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Die Rocket Beans waren eben im Stream auch nicht super begeistert und werden es wahrscheinlich auch nicht weiterstreamen
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