Den Schock um FTX kaum verdaut, deutet sich um Crypto.com der nächste Krimi an. Fragen wirft nicht nur eine versehentliche Transaktion in Höhe von 400 Millionen US-Dollar auf. Auch der Transfer von Stablecoins im Wert von 260 Millionen US-Dollar, kurz bevor Crypto.com seine Reserven offenlegte, weckt Zweifel an der Liquidität der Krypto-Börse. Von offizieller Seite wird beschwichtigt.
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CEO Kris Marszalek sprach von “vollständiger Transparenz”. Für Krypto-Plattformen solle es “notwendig sein, den Nachweis von Reserven öffentlich zu teilen”. Lookonchain zufolge gibt es dabei jedoch Klärungsbedarf.
Demnach verfüge Crypto.com über Assets im Wert von rund 2,7 Milliarden US-Dollar. Laut den Blockchain-Analysten bestehen 20 Prozent davon aus Shiba-Inu-Token: 531 Millionen US-Dollar. Nach Bitcoin (857 Millionen US-Dollar) nimmt der Memecoin die größte Position in den Reserven ein, noch vor Ether (446 Millionen US-Dollar).
Hinzu komme ein nicht geringer Anteil des eigenen Exchange-Token Cronos (CRO). Rund 1,2 Milliarden CRO-Token (80 Millionen US-Dollar) soll die Börse als Rücklage halten. Etwa 40 Prozent der Reserven bestehen Lookonchain zufolge demnach aus “low liquidity assets” – Vermögenswerte, die nur eine geringe Liquidität garantieren.
Crypto.com soll zudem Stablecoins im Wert von 260 Millionen US-Dollar transferiert haben, möglicherweise, um die eigenen Rücklagen zu frisieren. “Wir haben festgestellt, dass Crypto.com insgesamt 210 Millionen Dollar in USDT von Binance und 50 Millionen Dollar in USDC von Circle abgezogen hat”, so Lookonchain. Überwiesen wurde das Geld, kurz bevor CEO Kris Marszalek die Offenlegung der Reserven ankündigte. Ein Timing, das Lookonchain als “sehr seltsam” kommentiert.
Nach dem Crash von FTX gerät die nächste große Krypto-Börse ins Wanken. Hat sich Crypto.com ebenfalls verzockt?
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