Lange hat man gehofft, dass die Corona-Impfung nicht nur die Geimpfte vor schwerer Erkrankung schützt. Man hoffte auch, dass Geimpfte – falls sie sich trotz Impfung infizieren – das Virus zumindest weniger stark weitergeben, als Ungeimpfte. Eine soeben publizierte
Studie aus Grossbritannien zeigt nun aber: Dem ist nicht so.
Dabei ist es ist ein ziemlicher Aufwand, wenn man genau herausfinden will, wer wen ansteckt und mit welcher Häufigkeit. In mehr als 200 Haushalten haben Wissenschaftlerinnen aus Grossbritannien untersucht, wie sich Covid-19 verbreitet. Ausgehend von einem ersten Fall haben sie mit allen anderen Familienmitgliedern täglich einen PCR-Test gemacht – zehn Tage lang.
Virenlast steigt bei allen gleich
Dabei zeigte sich: Auch wenn die Familienmitglieder zum Teil keinerlei Symptome hatten, zirkuliert das Virus munter weiter. Wer geimpft ist, steckt sich weniger oft an – mit 25 Prozent Wahrscheinlichkeit. Wer nicht geimpft ist, muss mit einer 38-prozentigen Wahrscheinlichkeit rechnen, das Virus zu bekommen, wenn es von jemandem in den Haushalt gebracht worden ist.
Dabei ist es aber egal, ob die erste Person, die das Virus in die Familie bringt, geimpft ist, oder nicht – die Ansteckungsrate der anderen bleibt in etwa gleich. Und auch die Virenlast im Rachen steigt am Anfang bei allen genau gleich – egal ob man geimpft ist oder nicht.